Chris Sicht:
Seit Melissa nach Hause gegangen ist, plagt mich das ungute Gefühl dass etwas nicht stimmt. Als dieses Gefühl nach einer weiteren Stunde voller Arbeit immer noch nicht verschwunden ist, gebe ich meiner Sekretärin Bescheid, das ich nach Hause gehe und steige in mein Auto. Auf dem Heimweg fahre ich bestimmt zu schnell, was mir aber egal ist.
Zu Hause angekommen steige ich aus dem Auto und vernehme leise, aber dennoch laut genug das ich sie höre Schreie aus dem Inneren des Hauses. Die Angst um Melissa packt mich und ich renne ins Haus und die Treppen hoch in unser Schlafzimmer. Der Anblick der sich mir dort bietet ist schrecklich und lässt Wut in mir aufkeimen. Melissa liegt nackt auf das Bett gefesselt da, während irgend ein Typ dabei ist sich an ihr zu vergreifen. Schnell laufe ich auf diesen zu und haue ihm so eine auf den Kopf runter, dass er gleich bewusstlos wird. Zum Glück gehe ich ab und zu mit Jonah ins Boxen. Während der Typ zu Boden geht kümmere ich mich um Melissa. Erst da merke ich das Blut an den Innenseiten ihrer Beine herunter läuft und dass die Lacken des Bettes längst nicht mehr weiss sind. Angst packt mich. Schnell zücke ich mein Handy und rufe den Notarzt sowie die Polizei. Diese versprechen mir in wenigen Minuten hier zu sein. Ich wickle Melissa in eine saubere Decke damit sie warm bleibt, während mir Tränen über die Wangen laufen. Verdammt ich darf Melissa nicht verlieren. Ich liebe sie und sie ist die einzige Frau die ich an meiner Seite haben will. Die Minuten bis der Notarzt und die Polizei hier sind vergehen schier endlos. Als diese dann kommen nehmen mir die Rettungssanitäter Melissa ab und legen sie auf eine Trage. Die Polizei nimmt währenddessen den Typen fest. Da ich mit ins Krankenhaus will stecke ich der Polizei einfach meinen Hausschlüssel zu und teile ihnen mit dass ich irgendwann bei ihnen auf der Wache vorbeisehen werde. Dann steige ich in den Krankenwagen welcher sofort mit Blaulicht davon fährt. Während der Fahrt teile ich den Rettungsärzten mit, dass Melissa schwanger ist. Darauf werfen sich die Ärzte einen bedeutungsvollen Blick zu und dieser bedeutet alles andere als Gutes.
Melissa's Sicht:
Als ich wieder zu Bewusstsein komme, vernehme ich ein nerviges Pipsen. Dann fällt mir ein was vorgefallen ist und die Angst um mein Baby packt mich. Ich merke wie sich mein Herzschlag beschleunigt und das nervige Pipsen immer lauter wird. Anscheinend befinde ich mich in einem Krankenhaus. Plötzlich vernehme ich eine Berührung an meiner Hand. Jemand hält meine Hand. Erst da wird mein Blick schärfer und ich erkenne langsam das Krankenzimmer. Mit einem hektischen Blick schaue ich zur Seite. Als ich Chris erblicke beginne ich hemmunglos zu weinen. Er steigt zu mir ins Bett und zieht mich in seine Arme. Sanft fährt er meinen Rücken rauf und runter und versucht mich zu beruhigen. "Schatz beruhige dich. Ich bin bei dir. Denk an unser Baby." Bei dem Wort Baby stocke ich und sehe in aus grossen verheulten Augen an. Als ob er meine Gedanken lesen könnte fängt er an zu sprechen. "Warte ich hole dir einen Arzt der erklärt dir dann alles." Ich nicke und Chris eilt aus dem Zimmer.
"Ich kann Ihnen nur sagen das sie viele Schutzengel gehabt haben. Dem Kind ist nichts passiert und es geht ihm gut und auch bei Ihnen konnten wir keine schlimmen Folgeschäden erkennen. Ich würde sie dennoch gerne noch eine Nacht zur Kontrolle hier behalten und Sie Morgen nochmals komplett untersuchen um 100% sicher zu sein dass nichts schlimmes passiert ist. Ausserdem würde Morgen noch die Polizei vorbei kommen um ihre Aussage aufzunehmen." Erleichtert das es dem Baby und auch mir gut geht nicke ich und falle Chris in die Arme. Auch dieser scheint mehr als erleichtert zu sein. Der Arzt verlässt das Zimmer und wir sind wieder alleine. "Hast du noch schlimme Schmerzen?" Besorgt blickt mich Chris an. "Ja aber das Schmerzmittel beginnt allmählich zu wirken. Ich bin bloss froh geht es dem Baby gut. Ich hab mir solche Sorgen um unser Kind gemacht." Chris streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin unendlich froh dass es euch beiden gut geht. Ich hatte solch eine Angst um dich." Mit meiner Hand streiche ich ihm beruhigend über seine Wange. "Zum Glück ist es vorbei und nun werde ich dieses Arschloch endlich in den Knast bringen. Ich hätte mich schon längst bei der Polizei melden sollen, dann wäre das alles nie passiert." Nachdenklich blicke ich aus dem Fenster. "Du kennst den Typ?" Chris blickt mich ungläubig an. Beschämt nicke ich. "Er ist mein Ex Freund." Von da an beginnt ein langes Gespräch in dem ich Chris die ganze Geschichte über mich und Jake erzähle. Von dem Moment als wir zusammen kamen, bis dahin dass er mich immer wieder geschlagen hat, davon das ich mit ihm Schluss gemacht habe, das er mich noch lange verfolgt hat und von meiner Flucht in eine andere Stadt in der er mich bis gestern nicht gefunden hat. Chris hört während der gesammten Zeit geduldig zu und seine Hände ballen sich immer wieder zu Fäusten. In seinem inneren scheint er mit sich zu ringen und ist kurz davon an die Decke zu gehen. Dennoch bleibt er ruhig und hört mir zu. In diesem Moment bin ich ihm unendlich dankbar.
"Unglaublich das du diesen Typ nicht angezeigt hast." Meint Chris am Ende meiner Erzählung. "Das kannst du laut sagen. Doch diese Zeit ist schon lange vorbei. Nun wird er für das gerade stehen müssen, was er mir angetan hat." Entschlossen blicke ich Chris an. "Wie geht es dir den mit deiner Vergewaltigung? Willst du darüber sprechen?" Besorgnis zeichnet sich in seinem schönen Gesicht ab. Ich schüttle meinen Kopf. "Nein lieber nicht. Es reicht mir es einmal durchlebt zu haben. Ausserdem geht es mir soweit gut. Ich bin einfach nur unendlich froh das unserem Baby nichts passiert ist." Chris nickt verstehend. "Ich bin auch froh das unserem Baby nichts passiert ist und auch das du keine Folgeschäden hast. Demnoch sollten wir dir einen Therapeuten suchen, der mit dir das ganze verarbeitet. Nicht das du später Probleme hast." Nun das wäre vielleicht gar keine schlechte Idee. Ein Therapeut würde mir sicher guttun. "Okei. Einverstanden." Er sieht erleichtert aus.
"Nun ich kann Ihnen beruhigt mitteilen, dass sie wirklich keine schlimmeren Verletzungen haben und auch dem Baby scheint es ausgezeichnet zu gehen. Ich würde Ihnen dennoch empfehlen sich in der nächsten Zeit zu schonen. Lassen sie sich wenn möglich von Ihrem Chef krank schreiben und verabeiten Sie in Ruhe die Geschehnisse. Falls Sie dennoch in nächster Zeit Schmerzen oder ähnliches haben sollten, dann kommen Sie bitte umgehend wieder hier her. Ich wünsche Ihnen eine gute Genesung. Falls Sie möchten dürfen Sie bereits wieder nach Hause gehen." Ich bedanke mich bei dem Arzt und drehe mich zu Chris um. "Du hast den Arzt gehört. Lass uns nach Hause gehen."
DU LIEST GERADE
King & Queen
RomanceMelissa Carlson arbeitet in einer der wohl bekanntesten Redaktionen. King&Queen Magazine. Als die treuste und beste Mitarbeiterin von Mr. Tompson, ihrem Boss, scheint sich ihre harte Arbeit endlich auszuzahlen.