Kapitel 4 Max

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Foto: William Finchley

"Mr. Cant, Mr. Cant, warten Sie doch bitte!" Aufgeregt lief eine kleine Blondine neben mir her, doch ich lief weiter, immer darauf bedacht nicht zu viel von mir preiszugeben. "Mr. Cant, mein Name ist Lola Watson vom NewLine Magazine. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, also wenn Sie etwas Zeit haben dann-" Harsch drehte ich mich zu ihr um. "Hören Sie Ms-", Ich sah auf ihr Namensschild. "Hören Sie Ms. Lola, ich bin ein furchtbar beschäftigter Mann und arbeite gerade an einer neuen Forschung, da kann ich leider nicht all zu viel Zeit dafür aufwenden irgendwelche Interviews zu geben, aber wenn Sie mir ihre Visitenkarte hier lassen, dann kann ich mich bei Ihnen melden, wenn es zeitlich etwas optimaler ist, ja?" Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und schnell kramte sie aus ihrer Tasche eine kleine Karte, die sie mir strahlend hin hielt. "Vielen Dank Mr. Cant. ich bin für Sie jederzeit erreichbar. Auf Wiedersehen Mr. Cant." "Auf Wiedersehen Ms. Lola." Sie drehte sich um und ging langsam und gezielt fort, doch als sie am Ende des Ganges ankam, bemerkte ich wie sie einen ganz kleinen Sprung machte und jubelte. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich daran dachte, wie einfach es war manche Menschen glücklich zu machen.

Die Glastür öffnete sich automatisch, als ich in das Labor eintrat. Emma DiLaurentis drückte mir wortlos ein Klemmbrett in die Hand und ging ohne ein weiteres Wort neben mir her. Systematisch überflog ich die Daten und Fakten, ehe ich ihr das Brett zurückgab. "Bestellen Sie Bill hier her und sagen Sie Geoffrey, dass ich mehr Daten bezüglich den Blutwerten haben möchte. Verlegen Sie den Termin mit Mr. Callaghan und machen Sie einen Interviewtermin mit der NewLine aus." Ich drückte ihr die Visitenkarte in die Hand und begab mich zu Finchley, der gerade damit beschäftigt war, Reagenzgläser fein säuberlich zu beschriften. Er sah sofort auf, als er bemerkte, dass ich neben ihn getreten war und begrüßte mich mit einem einfachen Hallo. "Mr. Finchley, würden Sie mir bitte in mein Büro folgen?" Er sah mich mit einem musternden Blick an, ließ jedoch die Zettel sinken und folgte mir aus dem Labor heraus in mein Büro.

"Was ist los Max?" Will sah mich ernst an. Ich hatte mich in den großen Sessel fallen lassen und war gerade dabei mir einen Drink einzuschenken.
"Du trinkst nie am Tag und schon gar nicht bei der Arbeit." Will musterte mich kritisch. Seufzend stellte ich die Glaskaraffe wieder an ihren Platz und nahm einen kleinen Schluck. Der holzige Geschmack, ließ mich immer wieder an Großmutters Seife denken, die sie und damals immer zum Geburtstag geschenkt hatte. Will hatte Recht. Ich trank selten, allein wegen der Arbeitsmoral, aber jetzt brauchte ich etwas, dass mich etwas unklarer sehen ließ. In letzter Zeit bestand mein Leben aus einer reinen Routine. Aufstehen, essen, arbeiten, spät nach Hause kommen und schlafen und am nächsten Tag fing alles wieder von vorne an. Ich arbeitete samstags und ich arbeitete sonntags. Ich war an Feiertagen im Büro und selbst an meinem Geburtstag arbeitete ich. Mein ganzes Leben bestand immer aus der Arbeit und meiner kleinen Schwester Miley. Miley hatte jedoch vor einem Jahr ihr Studium in Kalifornien begonnen und so gab es nichts anderes was ich zu tun hatte, aber jetzt?

"Max?" Wills kritischer Blick war einem besorgten gewichen und er starrte abwechselnd zwischen mir und dem Bourbon hin und her. "Was ist los?"

"Weißt du noch? Sonntagabend? Als ihr bei mir ward und Alex mir dieses Mädchen gezeigt hat?" Will nickte. "Ja, ich erinnere mich. Tory, nicht wahr?" Ich nickte. "Ja. Ich habe sie noch gestern Abend angeschrieben." Will sah überrascht auf. "Was?" Wieder nickte ich. "Nachdem ihr gestern alle weg ward, habe ich mich so seltsam... alleine gefühlt. Da habe ich sie einfach angeschrieben." "Ja und?" Abwartend sah er mich an. "Was ist jetzt mit dir und Tory?"

"Sie ist unglaublich nett und wir habenm uns den ganzen Abend unterhalten. Stell dir vor, am Anfang dachte sie ich wäre ein Pädophiler!" Ich musste lachen, als ich daran dachte wie geschockt ich für einen Moment gewesen war. "Irgendwann gegen Mitternacht hat sie plötzlich nicht mehr geantwortet, war plötzlich offline. Heute morgen habe ich sie noch einmal angeschrieben und gefragt was los war, aber sie hat die Nachricht nur gelesen und nicht mehr geantwortet." Zweifelnd sah ich Will an, der nachdenklich an seiner Unterlippe kaute. Seine Haare hingen ihm lose in die Stirn und seine Augen waren leicht zusammengekniffen, so wie sie immer waren, wenn er intensiv über etwas nachdachte. Will war ganze zehn Jahre jünger als ich und Alex, doch als ich ihn hier einstellte wurden wir zu guten Freunden. Er war unglaublich klug und gebildet und einer meiner besten Freunde. Er war der stille, nachdenkliche Typ, mehr ein Zuhörer als ein Redner. Einer der das Geschehene verfolgte und einem half wenn man seinen Hilfe benötigte.

"Ich denke einfach nur, dass ich sowieso keinen Platz gerade in meinem Leben habe, indem eine Frau drin vorkommen könnte, aber dennoch... ich weiß nicht. Ich hätte gestern noch ewig so mit ihr weiterschreiben können!"

"Max", fing Will an. "Ich denke, du denkst einfach viel zu viel darüber nach. Lass das alles erst einmal vorsichtig auf dich zukommen und dann sehen wir weiter. Vielleicht musste sie dringend zur Arbeit? Sie ist Lehrerin, da kann sowas schon einmal vorkommen." Ich nickte. Vielleicht hatte Will Recht. Vielleicht war sie gestern eingeschlafen, hatte den Wecker nicht gestellt... Ich nickte. "Danke Will. Du bist ein großartiger Freund." Ich erhob mich. "Aber wir müssen dennoch wieder zur Arbeit und sie auch Mr. Will Finchley." Lächelnd stand auch er auf und nahm mir mein Glas aus der Hand. "Überstürze nichts Max und trink nicht am Arbeitsplatz. Das passt nicht zu dir."

Ich nickte noch einmal. Er hatte Recht. Innerlich verdrehte ich die Augen. Was sagte ich da? Will hatte immer Recht.


Hi ich wollte nur mal fragen ob ihr einfach n kurzes Kommentar hinterlassen könnt ob ihr die Idee der Geschichte gut findet oder nicht so weil ich mir noch nicht sicher bin ob oder nicht

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