If We Try

Kapitel 12 Max

Das Einzige, dass mir immer wieder durch den Kopf ging, war die Tatsache, dass Tory unglaublich jung und hübsch war. Es schien wie ein Wunder, ein Traum zu sein, dass sie gerade ausgerechnet mit mir hier war! Als die anderen mich damals auf dieser Seite anmeldeten, war ich keinesfalls begeistert gewesen, doch jetzt, wo ich ihr gegenüber saß, ihre Hand noch immer unter meinen, konnte ich nicht anders und dankte den Jungs im Insgeheimen.

Wir redeten noch lange, fast den gnzen Abend, bis eine Kellnerin an unseren Tisch kam und uns bat, bitte das Café zu verlassen. Wir hatten über alles Möglich geredet, über sie und mich, aber hauptsächlich über mich. Ich hatte schnell bemerkt, dass si nicht gerne von sich sprach. Sie hatte oft nachgehakt, wenn ich ihr etwas erzählt hatte und ich kam nicht ohnehin zu sagen, dass mir das irgendwie gefiel. Violet hatte sich nie sonderlich viel für meine Ideen und Befunde interessiert, sie hatte es lediglich hingenommen, dass ich in einem Labor arbeitete. Torywar nicht so. Ich merkte, dass sie, was die Biochemie anging, nicht sonderlich viel verstand, dennoch gab sie sich Mühe, hörte mir aufmerksam zu und lachte hin und wieder über einen meiner schlechten Witze. Ein weiterer Punkt, den Violet von Tory unterschied. Violet hatte immer nur die Augen verdreht oder hatte mich gar gerügt und gemeint ich solle mich doch etwas schicklicher benehmen, wenn wir auf einen ihrer Eventpartys ware, aber gelacht hatte sie nie. Im Nachhinein fragte ich mich immer wieder, was ich damals an ihr gefunden hatte. Ja natürlich, war Violet hübsch gewesen, sehr hübsch sogar, aber dennoch schien es mir jetzt fast schon unmöglich, dass ich jemals so tief für sie empfinden konnte. Die Zeit mit violet schien mir plötzlich so fern...

Ich und Tory standen auf und zogen unsere Wintermäntel an. Ich hielt der Bedienung einen Schein hin, doch Tory protestierte. "Max! Ich zahle!" leicht empört sah sie mich an, die Lippen leicht geöffnet, in ihren Augen glitzterte der Schalk.Unwillkürlich musste ich lächeln. Sie war so verdammt süß, genau wie eben, als ich versucht hatte, ihr den Biomolekularen Aufbau zu erklären und sie ständig mitreden wollte, ihre Ideen sich jedoch auf das Bildungsniveau eines Unterstüflers bezogen. Sie war so in ihrem Element gewesen, dass ich es in diesem Moment nicht gewagt hatte, sie zu unterbrechen. Sie war lauter geworden und hatte mit den Armen gefuchtelt, während andere Passanten neugierig zu uns herüber schauten.

Die Kellnerin gab mir meinen Restbetrag und ich und Tors verließen das Café, sie eher etwas beleidigt. Ich musste lachen, einfach nur weil sie ihre Unterlippe hervorgeschoben hatte und ihre Augenbrauen sich nach oben schoben. Es hatte draußen angefangen zu regnen, doch mich störte es keineswegs. Es schien als würde der Regen ein Teil dieses Dates sein, ein Teil, genau wie sie und ich.