Kapitel 16 Max

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Ich wusste ich hatte sie erschreckt, aber vor noch wenigen Minuten hatte ich dass für eine gute Idee gehalten. Bis vor wenigen Minuten hatte ich gedacht, ich wäre nicht ich sondern einer dieser Supermänner aus den ganzen Filmen, die solche Witze machen konnten. Das ich und Tory uns im Nachhinein köstlich amüsieren würden.
Aber jetzt, da ich ihren geschockten Gesichtsausdruck wahrnehme, merke ich, dass sie keinesfalls amüsiert ist. Innerlich schalt ich mich. Auf was für doofe Ideen kommst du bitte Max?!
Physikalische Elemente ermitteln und analysieren? Klar kein Problem, aber versuchen mit einer Frau zu scherzen? Ein absolutes fettes Minus, Max. Voll versagt.
Ich hörte Georg  im Hintergrund noch immer klatschen. In der Zeit hatte Tory sich die Hände vor den Mund geschlagen, so wie es die ganzen Frauen in Filmen immer machen. Für einen kurzen Moment gestatte ich mir die Vorstellung, wie es wäre, würde ich Tory tatsächlich einmal einen Antrag machen. Unwillkürlich dachte ich auch an Violet. Wir hatten uns auch verlobt. Seitdem sie gegangen war, trug ich ihren Verlobungsring stets  bei mir. Will hatte mir mehrmals geraten, dass ich das lassen sollte und ich mich psychisch an ihm verkrampfte. Ich hatte ihn damals nur verständnislos angesehen, nicht verstanden was er meinte. Für mich war es damals der Ring, der Violet meine wahre Liebe gestand, der ihr zeigen sollte, dass ich mir eine gemeinsame Zukunft mit ihr ausmalen konnte und sie war damals überglücklich gewesen. Dachte ich zumindest.
"Max." Flüsterte Tory mir verschwörerisch zu und zwinkerte. Verwirrt sah ich sie an. Sah ihre glitzernden Augen, die nicht mehr geschockt aussahen, sondern amüsiert. Nahm ihren natürlichen Duft nach einer Mischung aus Vanille und Veilchen wahr und in diesem Moment würde mir die Nähe zu ihr  ganz anders bewusst. Vorher war es ein Spiel gewesen, aber jetzt war es so viel mehr.
"Ja Max, ich will deine Frau werden." Kicherte Tory leise. Erstaunt sag ich sie an. Sie spielte also tatsächlich mit? Ich dachte schon, ich hätte sie damit vergrault. Dass sie panisch abhauen würde, alle meine Anrufe ignorieren würde und dann das Land verließ, nicht fassend dass es solche idiotischen Menschen wie mich gab.
Eine warme Welle des Friedens und Glücks umgab mich. Tory war perfekt. Mehr als perfekt. Ich sah sie lächeln und wusste keine andere Frau hätte mit mir dieses Theater gespielt.
Ich steckte ihr ganz vorsichtig den Ring an und sah, wie sie amüsiert lächelte. Auch ich könnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
"Na küss sie endlich!" Rief Georg. Das war dann wohl der Moment, der komplett falsch laufen würde. Ich sah Tory, wie sie lächelnd in meinen Armen lag und lächelte. Sie war so wunderschön, ich konnte es noch immer nicht fassen.
"Ja genau, küss sie endlich." Flüsterte sie mir zu. Oh Gott! Ich war sowas von verloren. Diese Frau trug meinen Verlobungsring und sah dabei so verführerisch aus, dass ich gar nicht anders konnte, als mich vorzubeugen und sie zu küssen.

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