2. Kein Traum

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Jungkook POV

Ich wollte gerade „Hey!" rufen, als sie Toilettentür auch schon ins Schloss fiel. Reglos blieb ich in dem Gang stehen.

Was war das denn gerade bitteschön gewesen? Wer zur Hölle war das Mädchen gewesen? Ich hatte sie noch nie in meinem ganzen Leben gesehen. Aber sie war hübsch gewesen. Verdammt hübsch. Hatte irgendwie sowas Europäisches an sich.

Sollte ich nicht besser mal nachgucken? Nicht, dass sie noch eine Terroristin oder so war. Doch gerade, als ich mich in Bewegung setzten wollte, wurde die Tür hinter mir geöffnet und Taehyung sah mich an.

„Hey, kommst du wieder rein?" Als ich nicht sofort antwortete, da ich einfach zu perplex war, sprach er schlicht weiter. „Du siehst aus, als hättest du gerade einen Geist gesehen", kicherte er leise.

„Sowas in der Art...", murmelte ich und ging zurück in den Raum.


Jiyeon POV

Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Immer wieder war ich das komische Szenario mit der Halluzination durchgegangen und immer wieder hatte ich Jungkooks lächelndes Gesicht vor Augen gehabt.

Ich war zwar verrückt, aber bescheuert war ich eigentlich nicht. Noch nicht, zumindest.

Und nun war schon der nächste Schultag rum, ohne dass irgendetwas Vergleichbares wie gestern passiert war. „Ich glaub einfach, dass du gestern zu wenig gefrühstückt hast und als du zusammen gebrochen bist, dir das Gesicht dieses Chonkucks vorgestellt hast, basta", meinte Lilly nachdenklich, während wir zum Bus schlenderten und biss in ihr Brötchen. „Er heißt Jungkook", verbesserte ich sie spitz. „Ja, mein ich doch", patzte sie nur und bis erneut von ihrem Brötchen ab. Ich seufzte tief. „Wahrscheinlich hast du Recht, ich sollte das Ganze einfach vergessen" „Braves Mädchen und jetzt komm, ich will noch nen' Sitzplatz abbekommen!"


Nachdem ich eine Haltestelle eher als Lilly austeigen musste, nur um auf meinen Anschlussbus zu warten, ließ ich mich auf die Bank in der völlig leeren Bushaltestelle fallen und winkte meiner besten Freundin. Ich lehnte meinen Kopf an die kalte Wand hinter mir und atmete tief ein und aus.

„Hör auf, dir irgendwelche Hirngespinste einzureden, Jiyeon, du wirst wirklich noch verrückt! Du hast dir das alles nur eingebildet, weil dir schlecht war, Punkt", sprach ich zu mir selbst. Doch so oft ich es mir auch einredete, ich kam nicht von dem Gedanken los, wie real es sich angefühlt hatte. Verflucht real...

Meinen Eltern hatte ich nichts von dem Vorfall erzählt. Meine Mutter war sowieso schon der Meinung, ich wäre verrückt durch koreanische Popmusik geworden. So ein Schwachsinn!

Ich seufzte und wollte gerade von der Bank aufstehen, als meine Sicht plötzlich von unendlich vielen, schwarzen Punkten durchzogen wurde und mich ein Gefühl der Übelkeit überkam. Augenblicklich fiel ich zurück auf die Bank und kniff meine Augen schmerzhaft zusammen.

Fuck, Fuck, Fuck...nicht schon wieder, bitte! Verkrampfend umklammerte ich mit meinen Händen die Sitzfläche und versuchte irgendwie das Gefühl loszuwerden. Du bildest dir das nur ein, Jiyeon, nur ein..., redete ich mir krampfhaft ein, als das verschwommene Bild vor meinen Augen plötzlich ganz schwarz wurde und ich nichts mehr spürte.


„Autsch", murmelte ich und rieb mir meinen Kopf, als ich hochfuhr und gegen einen Schrank neben mir prallte. Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte zweimal. Nein..., schoss es mir durch den Kopf. Bitte Gott, das ist doch jetzt ein schlechter Scherz, oder?

Ich stand an der hinteren Wand in einem großen Tanzraum mit einer kompletten Spiegelwand mir gegenüber, in der ich mein Spiegelbild fassungslos anstarrte, mit einem großen Schriftzug an der Wand, an der ich stand, die ich nur zu gut aus ein paar gewissen Dance Practices kannte.

Teleport Backpacker | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt