26. Innigkeit

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Jiyeon POV

In Herrn Moons Büro war es komplett still. Das Einzige, was zu hören war, war das dumpfe Brummen und Pulsieren des Bodens aufgrund der Übungsräume unter uns. Herr Moon hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schaute Herrn Chu, meine Großeltern, Jungkook und mich der Reihe nach fraglich an. Selbst meine Oma hielt ausnahmsweise mal ihren Schnabel.

„Also gut, Herr Chu, es wird Zeit, sie einzuweihen"

„Einzuweihen in was?!", fragte der BTS-Manager sofort seinen Vorgesetzten.

Herr Moon stand mit einem Ächzen schwerfällig auf und ging um seinen Schreibtisch herum. Ich spürte, wie mir ein dicker Klos die Speiseröhre runter wanderte. Er wollte Herrn Chu von der Teleportationssache erzählen? Aber na gut, eine andere Ausrede, warum ich denn nicht wegen der Trauer um meine ,tote' Großmutter fehlte, würde es wahrscheinlich noch weniger bringen.

„Wollen sie mir etwa erzählen, dass Jiyeons Großmutter ein toter Geist ist?!"

Man sah ihm an, wie ihm die Bleiche ins Gesicht stieg. Kurz schmunzelte Herr Moon, wurde dann jedoch wieder sofort ernst.

„Nein, noch viel abstrakter" Nun sah Herr Chu so aus, als würde er gleich umkippen.

„Vielleicht muss ich doch nicht eingeweiht werden, sondern lieber Herr Yang, der ist schließlich für die Trainees und somit für Oh Jiyeon verantwortlich" Er rückte panisch seine viereckige Brille zurecht. Nun schmunzelte Herr Moon doch. „Das ist eine sehr gute Idee von Ihnen, Herr Chu. Lassen Sie uns Herrn Yang dazuholen und dann erkläre ich es Ihnen allen beiden, Jiyoen ist nämlich kein Trainee"

Ein bisschen leid tat mir der Manager ja schon irgendwie, wie er da stand, völlig verwirrt und ängstlich. Doch Herr Moon legte nur freundlich einen Arm um ihn und zog ihn aus dem Büro. „Und Sie haben jetzt exakt eine halbe Stunde Zeit, dass, was Sie den beiden erzählen wollten, zu erzählen", warf er noch einen strengen Blick zu meinen Großeltern, ehe die Bürotür ins Schloss fiel.

Kurz herrschte Stille in dem großen Raum, bevor Jungkook sich räusperte und sich schlicht auf die schwarze Ledersofakette vor dem Schreibtisch fallen ließ. Zögernd tat ich es ihm nach und sah meine Oma fragend an. „Also, was gibt's so Wichtiges?", wollte ich wissen.

„Och, eigentlich nichts, dein Großvater und ich wollten nur mal sehen, wie es bei euch beiden mit der Sache denn so läuft"

Sie setzte sich zu ihrem Mann uns gegenüber auf das schwarze Lederteil und lächelte keck. Augenblicklich wurde ich rot um die Nase, aufgrund ihrer zweideutigen Aussage und ein Rüberluken zu Jungkook verriet mir, dass es ihm genauso ging. „Ähm, nun ja, langsam wird das Teleportieren echt problematisch, da Jungkook ja so was wie ein Weltstar ist...", stotterte ich vor mich hin, um die unangenehme Stille zu unterbrechen.

„Ach ja, das hätte ich fast vergessen, Sie sind ja bei diesen Ballon Boys!", strahlte meine Oma und schlug auf ihren Oberschenkel. Holy Crap. Ich musste mir ein Prusten verkneifen. Sie war einfach zu köstlich.

„Bangtan Boys", meinte Jungkook leise und zwang sich ein Lächeln ab. In dem Moment wurde ich stutzig. Woher wussten meine Großeltern denn, dass Jungkook der Grund war, weshalb ich teleportierte? Ich schien mich nicht daran erinnern zu können, es ihnen so gesagt zu haben. „Woher wisst ihr eigentlich von...Jungkook?" Aish, jetzt sprach ich zweideutig, egal.

„Achja, da hatten wir Hilfe von einem pinken Engel", lächelte Opa. Pinken Engel? Es brauchte nur eine Sekunde, bis es in meinem Kopf Klick machte. Argh Lilly, du bist eine tote Frau!

„Haha, achso, klar", lachte ich gekünstelt ab. „Ähm, darf ich mal fragen, warum Sie überhaupt von allem wissen?", fragte Jungkook und sah unsicher zwischen mir und meinen Großeltern hin und her. Ups, dass ich die Magie wohl von oder auch wie meine wehrte Großfamilie hatte, hatte ich ihm ja auch nie erzählt.

Teleport Backpacker | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt