29. Schlangen und andere Katastrophen

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Jungkook POV

Wie in einem Horrorfilm standen wir da und schrien wie am Spieß. Einfach nur weil wir alle von Grund auf mit der Situation überfordert waren. Mein Kopf explodierte förmlich wie ein Vulkan, da er langsam schlicht weg nicht mehr aufnahmefähig war. Lilly sollte nun auch eigenständig teleportieren können? Jemand halte mich...

Doch genau in dem Moment, wo meine Stimme bedrohlich zu kippen schien, hörten wir viele hektische, laute Schritte vor den Waschräumen und ich biemte mich gezwungenermaßen wieder in die Realität. Blitzschnell schaltete ich, dass wenn ich jetzt nicht sofort handeln würde, das hier alles in einem noch viel größerem Chaos untergehen würde.

Also riss ich Jiyeon und Lilly an den Armen mit und schubste sie in letzter Sekunde in eine der Toilettenkabinen, ehe die Tür auch schon aufgerissen wurde. Ein vollkommen außer Atem hechelnder Chu und eine verstörte Kea standen dort und starrten mich gebannt an.

„Alles in Ordnung, Jungkook?! Hier waren so laute Schreie zu hören!", fragte mein Manager panisch, während seine verschmitzten Augen den Waschraum abscannten. Als sein Blick an der einzig verschlossenen Kabine hängen blieb, schaltete ich abermals blitzschnell ein.

„Äh ja, hier war ein...eine...eine Schlange! Ja genau, eine Schlange!", meinte ich und hielt mich gespielt verängstigt an Herrn Chus Ärmel fest, um seine Aufmerksamkeit von den Kabinen zu lenken.

„Eine Schlange?", fragte Kea ungläubig und betrachtete mich skeptisch. Ich nickte hektisch. „Und wer hat hier dann so hoch geschrien?", setzte sie nach. Oh bitte Mädel, du weißt doch ganz genau, was grad bei mir abgeht! Aber nein, man war ja nicht umsonst die Freundin eines Hochbegabten...

„Ich natürlich!", meinte ich schnell und verklickerte Kea mit ein paar Mimiken, wer hier geschrien hatte. „Ich sehe keine Schlange", sagte Chu und sah sich naserümpfend um. „Ja, sie ist ja auch in den Abfluss gekrabbelt, kurz bevor ihr gekommen seid!"

Oh Himmel Jungkook, so einen großen Müll hast du noch nie jemandem aufgetischt... „So klein war sie? Sicher keine Halluzination?", bohrte der ältere Mann nach und machte mich von seinem Arm los. Ich nickte wieder. Gerade als Chu aufseufzen wollte, atmete Kea plötzlich laut auf und holte ihr Handy hervor. „Oh Gott, es stimmt! Hier, Miss Kang hat mir soeben geschrieben, dass eine Schlange in einem Raum gesichtet wurde!", las sie eine angebliche Nachricht vor. „Was, wirklich?!", wurde Chu hysterisch.

„Kommen Sie, wir werden gebraucht!" Unüberlegt ergriff nun Kea den Arm des Managers und zerrte ihn mit ihr zur Tür zurück. Im Vorbeigehen warf sie mir einen bedeutenden Blick zu. „Du hast 10 Minuten", zischte sie leise. Dankend blickte ich ihr nach, ehe die Tür ins Schloss fiel. Einen Augenblick blieb ich stehen und atmete tief durch.

„Sind sie weg?", wollte Jiyeon leise wissen. Als Antwort brummte ich nur und die Kabinentür öffnete sich wieder. Lilly stand leichenblass neben ihrer Freundin und sah zwischen uns hin und her. „Das kann doch nicht sein, oder...? Ich meine, das geht doch gar nicht, oder...?"

Ihre Augen waren starr nach vorne gerichtet, während ihre Lippen bebten. Ich fuhr mir gestresst durch meine Haare. „Anscheinend ja doch"

„WAS?!"

Einen Wimpernschlag später standen wir drei bei meinen anderen Group-Mitgliedern in dem Vorbereitungsraum, der bis auf uns dank der ,Schlange' leergefegt war und hatten die Jungs mit dem Geschehnis soeben konfrontiert.

„Sie kann das jetzt auch noch?!" Namjoons langer Finger zeigte sprachlos auf Lilly, die wie ein kleines Häufchen Elend niedergeschlagen auf einem Stuhl saß. „Ich glaub ich werd wahnsinnig, was ist das nur für eine verrückte Welt..." Erschöpft ließ sich mein Leader ebenfalls auf einen der Klappstühle fallen.

Teleport Backpacker | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt