28. Ihr habt was?!

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Jiyeon POV

Mein Vorderfuß tippte ungeduldig auf und ab, während ich seufzend meine Arme andersherum verschränkte und meinen Kopf an die kalte Steinwand der Abstellkammer lehnte. Wieso war ich nach dem verdammten Sing-Sang Training, was so wie so total öde war, wenn man viel lieber rappen würde, wie ich, nicht einfach wieder weg teleportiert?

Aber nein, anscheinend wollte die Teufelsmagie genauso wie Jungkook, das wir uns hier trafen, um etwas zu ,bereden', wie er vorhin gemeint hatte. „Pff", machte ich und wechselte die Arme wieder. Mister Superstar konnte sich halt einfach alles erlauben. Und nun hockte ich hier seit einer sagenumwobenen halben Stunde und es tat sich nichts.

Wirklich absolut nichts. Nicht mal eine Fliege war in diesem verfluchten Raum!

Konnte ich nicht einfach verschwinden und wir würden das nächstes Mal, wenn er zu mir oder ich zu ihm springe, klären?!...nein?-Schade. Genau in dem Moment, als ich in Gedanken an dem Punkt der vollkommen Verzweiflung angekommen war, hörte ich auf einmal hektische, ja fast laufende Schritte auf dem Flur vor dem Raum und sprang alarmiert von dem Stuhl auf.

Shit! Hatte Jungkook nicht gesagt, das die Kostüme hier drinnen so gut wie nie angetastet werden?-Lügner. Ich wette, gleich stürmt hier irgendne Staff rein und ich bin geliefert.

Also hockte ich mich im letzten Moment unter eine der vielen Kleiderstangen, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und ich zwei Paar Sneakerschuhe sah. „Jiyeon? Bist du noch hier?", erklang – tada, na, was ratet ihr?- richtig, Jungkooks Stimme.

„Mist, dann is' sie wohl schon zurück teleportiert nach dem Training", meinte er zu dem anderen Paar Sneaker. Eigentlich hätte ich jetzt hier sitzen bleiben müssen, bis sie wieder weg waren, nur um ihm die lange Wartezeit heimzuzahlen, aber dann gab ich mir doch einen Ruck und krabbelte etwas unbeholfen aus der verstaubten Ecke hervor.

Taehyung, den ich nun erkannte, als ich an ihm hochblickte, sprang erschrocken zur Seite, als ich auf dem Boden neben ihm einen Hustenanfall erlitt. „Ash Jiyeon, hast du mich erschreckt!", meinte er leicht ängstlich.

„Ein Glück, du bist noch hier" Jungkook hielt mir eine Hand zum Hochkommen hin, doch ich sah ihn nur finster an, stand irgendwie auf und klopfte mir den Staub von den Oberschenkeln weg. Sein Glück konnte er sich sonst wo hin stecken...wenn er sich immer noch nicht entscheiden konnte, was er denn nun von mir wollte und in welcher Ausführung! Ich meine, eigentlich hatte er es mir ja schon gesagt, aber jetzt tat er einfach nichts und...

„Alles okay bei dir?", riss mich der Angesprochene selbst aus den Gedanken. Etwas verwundert sah ich ihn an. „Äh, ja, bis auf das ich hier ne' halbe Ewigkeit rumgehockt habe, ja", meinte ich zwar immer noch leicht pissig, doch irgendwie beunruhigte mich der besorgte Blick in seinen Augen. Was war denn jetzt schon wieder passiert?

„Bei euch auch alles okay? Ich dachte du wolltest mit mir unter vier Augen sprechen" Ich schielte fragend zu Taehyung, der mich immer noch erschreckt ansah. „Ähm ja, achso"

Komisch, Jungkook schien irgendwie total aufgewühlt zu sein... „Das verschieben wir auf ein andern Mal", sagte er großzügig. Ernsthaft? Sollte das etwa heißen, dass ich hier wirklich ganz umsonst gewartet hatte? Ey, ich hätte in der Zeit einen der leeren Tanzräume nutzen können!

„Und ihr seid nur hierhergekommen, um mir das zu sagen?", fragte ich skeptisch. Die ganze Situation kam mir einfach spanisch vor... „Ähm nein, wir ähm" Ungläubig betrachtete ich Jungkook beim Stottern. Mister Superstar, sein neuer Spitzname von mir, war doch nie unsicher? „Ähm", machte er noch einmal und kratzte sich beschämt am Hinterkopf, während seine andere Hand irgendetwas hinter seinem Rücken verschwinden ließ und in seine Hosentasche gleiten ließ.

Teleport Backpacker | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt