»Ich-« Dannys Wangen schienen förmlich zu glühen, nervös ballte er seine Handy zu Fäusten und hatte gleichzeitig den Drang, sich einfach nur verstecken zu wollen. »Könnt- Könntet ihr das Toni fragen?
Die beiden Alphas tauschten einen Blick aus, irgendetwas an Dannys Antwort klang für sie merkwürdig. Denis erwiderte die hochgezogenen Augenbrauen seines Freundes bloß mit einem Schulterzucken. Dann würden sie eben auch Tonis Antwort warten, was auch immer der Grund für den Wunsch war.
Eben dieser tauchte in dem Moment wieder in der Tür auf, trocknete sich gerade die Hände an den Seiten seiner Hosenbeine ab und zog fragend die Augenbrauen hoch.
»Was ist mit mir?«
Danny zögerte. Er war einerseits froh, seinen Alpha zu sehen, mit dem Wissen, nun nicht selbst antworten zu müssen und zumindest so keinen Fehler machen zu können. Andererseits aber würde auch Toni darauf wohl keine passende Antwort wissen.
»Es ging darum, wie ihr euch kennen gelernt habt.«
Dannys wachsamen Blick entging nicht, wie Toni kurz stockte, dann aber langsam nickte und die paar Schritte zu ihnen kam, um sich neben Danny aufs Sofa setzen zu wollen. Der aber hatte reagiert, noch bevor Toni bei ihm angekommen war, war aufgestanden und hatte dem Alpha seinen Platz angeboten, nur um sich dann auf seinen Schoß zu setzen. Zugegeben, so etwas war nicht gerade typisch für ihn, nichts, was er bis jetzt gerne bei einem Alpha getan hatte – oder überhaupt schon einmal getan hätte. Leon hätte ihm niemals erlaubt, sich einfach so auf seinen Schoß zu setzen, wenn er selbst es ihm nicht befohlen hatte. Das hätte seine Autorität als Alpha in Frage stellen können.
Von daher kostete es Danny durchaus ein bisschen Mut, den er aufbringen musste, um sich so vertrauensvoll an Toni zu schmiegen. Dieser erwiderte es jedoch, als wäre es selbstverständlich, indem er seine Arme sanft um den Bauch des Kleineren legte. Und Danny war froh darum. Gerade bei so einer heiklen Frage wollte er - egal, was Toni antworten würde – den beiden Gästen zeigen, dass er sich hier wohlfühlte, dass er Toni vertraute und gerne bei ihm war.
»Danny war schon einmal gebunden, bevor er zu mir gekommen ist. Und diese Bindung wurde nie offiziell gelöst.«
Tonis Finger strichen beruhigend über Dannys Shirt, der warme Atem in seinem Nacken bewies ihm mit jedem Herzschlag, dass Toni bei ihn war und ihn hielt, während der Alpha immer weiter sprach.
»Ich habe Danny auf der Straße getroffen. Es war mitten in der Nacht, ich kam grad vom Sprayen zurück und er saß da auf der Straße. Wir hatten ein paar Worte gewechselt und irgendetwas hatte er, das mich sofort fasziniert und ... ja, irgendwie angezogen hat. Noch dazu hatte ich einfach Mitleid und mir Sorgen gemacht, weil sein Alpha ihn mitten in der Nacht alleine aus dem Haus ausgesperrt hatte. Ich konnte mit ihm reden, ohne dass irgendwer eingegriffen oder uns ins Visier genommen hatte. Ihm hätte sonst was passieren können. Ich wurde immer wütender auf diesen Alpha und Danny ist mir keine Sekunde aus dem Kopf gegangen. Ich wollte ihm so unbedingt helfen. Also bin ich zurück und ... und hab ihn einfach mitgenommen. Hier her gebracht.«
Danny hielt die Luft an, lauerte auf jede noch so kleine Reaktion der beiden fremden Alphas. Es war das erste Mal, dass Toni jemandem die Geschichte erzählte. Der Teil, wo er erklärt hatte, dass Leon ihn ausgesperrt hatte, um ihn zu bestrafen, war ihm aus irgendeinem Grund total unangenehm gewesen, als müsse er sich dafür schämen, bestraft geworden zu sein. Ihre beiden Gäste wechselten bloß einen stummen Blick und während Denis nach Kilians Hand griff und ihre Finger miteinander verschränkte, stieß der bloß hörbar Luft aus, schien aber zu erwarten, dass Toni fortfuhr. Danny war erleichtert. Was Toni getan hatte war schließlich hochgradig illegal gewesen und die beiden hätten bis jetzt deutlich schlimmer reagieren können.
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The nights which count ~ boyxboy
Teen FictionWährend Antonio tagsüber ein Alpha wie jeder andere zu sein scheint, ist er nachts einer der bekanntesten Graffiti-Künstler der Stadt. Seine Werke zieren dutzende Wände und werden von Gleichgesinnten oft bewundert. Als er eines Nachts auf den, von s...