Auf dem Weg durch die Stadt war Danny wachsam, beobachtete die Leute um ihn herum und schreckte instinktiv vor jedem Alpha zurück, der ihm für seinen Geschmack etwas zu nahe kam. Als Omega war er der Schwächere, den anderen ausgeliefert und daran konnte auch sein Halsband und der Schutz, den es ihm versprach im Zweifelsfall nichts ändern.
Am Ende war es aber ein Omega, der ihn auf einmal am Arm festhielt. Danny war so beschäftigt damit gewesen, Angst vor jedem Alpha zu haben, dass er den zierlichen Jungen gar nicht bemerkt hatte. Um so erschrockener reagierte er dafür bei seiner Berührung. Bei seinem überraschten Aufschrei reagierten immerhin zwei Betas, die sich kurz irritiert zu ihm umsahen, ihm dann aber nicht weiter Aufmerksamkeit schenkten. Der Omega, der Danny so erschrocken hatte, lachte leise auf, sah im gleichen Moment aber ziemlich zerknirscht aus.
»Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Du bist doch Tonis Omega, oder?«
Irritiert blinzelte Danny, zog ihne nachzudenken seinen Arm aus dem nicht allzu festen Griff seines Gegenübers. Es war ihm unangenehm, festgehalten zu werden, egal, ob von Alpha, Beta oder Omega. Toni war die einzige Ausnahme, die es da gab. Wenn Toni ihn festhielt, fühlte er sich geborgen und beschützt, nicht bedroht oder gefangen.
»Ja?«
Dannys Antwort hörte sich mehr nach einer Frage an, als nach etwas, von dem er sicher war, dass es stimmte. Erst als er das Zeichen sah, das sich auf dem Halsband des Omegas, direkt unter seinem Kinn, von dem hellen Stoff abhob, konnte er eins und eins zusammenzählen. Der Fremde schob aber auch zugleich eine Erklärung hinterher.
»Ich habe dich am Wochenende gesehen. Mit Baskis, in der Hall of Fame. Jonah.«
Freundlich streckte der fremde Imega ihm eine Hand entgegen und etwas zögerlich ergriff Danny sie, um sie zur Begrüßung zu schütteln.
»Danny.«
»Hi, Danny. Ist Baskis auch in der Nähe?«
Danny sah sich kurz um, schüttelte dann aber den Kopf. Seine Nervosität war wieder auf ein Normal-Level gesunken. Der Omega trug das Zeichen der Hall of Fame, er gehörte zu Tonis Bekannten. Toni hatte ihm immer wieder versichert, dass er den Leuten aus der Hall of Fame trauen konnte und Danny vertraute Toni und dem, was er ihm versprach.
»Nein. Er ist arbeiten. Ich bin auch nur kurz einkaufen.«
»Alleine?«
Danny nickte, was Jonah für einen Moment die Stirn runzeln ließ.
»Hast du keine Angst? Dein Halsband beschützt dich nicht vor allem.«
Danny zuckte mit den Schultern.
»Doch. Klar, ich weiß. Aber ... Toni kann ja auch nicht den ganzen Tag lang nur wegen mir Zuhause bleiben. Du bist doch auch alleine unterwegs, oder?«
Jonah lachte auf, schüttelte gleichzeitig den Kopf.
»Nein. Pira ist hier. Meine Alpha.«
Er deutete beim Reden hinter sich, wo die Straße sich etwas weitete und eine Art Platz entstand. Danny blieb an seinen Worten hängen, griff sie noch einmal auf.
»Deine Alpha?«
»Ja.«
Frauen waren etwas extrem seltenes, Danny hatte in seinem Leben vielleicht drei oder vier persönlich kennen gelernt. Noch dazu eine weibliche Alpha – das war ewas, was so gut wie nie vorkam. Und wenn doch, dann blieben diese meistens alleine, ohne Partner. Im Gegensatz zu ihren männlichen Geschlechtergenossen schafften sie es nur äußerst selten, sich einen Omega zu unterwerfen. Weibliche Omegas wurden oft verspottet, aber nicht für voll genommen.
Danny beschloss, nichts mehr dazu zu sagen, wusste nicht, wie Jonah auf weitere Nachfragen reagieren würde. Also nickte er bloß und sah sich ein weiteres Mal auf der Straße um. Er bemerkte eine Gruppe von vier Alphas, einer davon mit einem Omega dicht neben sich, alle vier ziemlich penedrant zu ihnen starrend. Sofort wurde Danny wieder nervöser, wollte nun vor allem noch weiter, weg von hier und diesen Alphas. Er wandte seinen Blick wieder Jonah zu.
»Ich muss dann langsam weiter, ich will schließlich noch einkaufen und um ehrlich zu sein nicht allzu lange auf der Straße bleiben müssen. Wie du ja gesagt hast, unbegleiteter Omega und so.«
Jonah nickte, grinste ihn fröhlich an.
»Alles klar. Kommst du klar? Oder sollen wir dich begleiten?«
»Es geht schon, denke ich. Danke.«
Erneut nickte Jonah.
»Sehen wir uns morgen in der Hall of Fame?«
Danny zögerte einen kleinen Moment, er kannte Tonis Pläne für dieses Wochenende nicht.
»Ich denke schon.«
»Super! Dann bis dann! Pass auf dich auf!«
»Dankeschön.«
Schon halb im Gehen wandte Danny sich noch einmal zu ihm um.
»Und danke nochmal für deine Sorge und das Angebot. Mit dem Begleiten.«
Jonah lachte leise.
»Ist doch klar. Du bist jetzt einer von uns.«
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Die Fragen an die Charaktere kommen noch! Ich will erst noch ein paar mehr sammeln, also haut raus!
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The nights which count ~ boyxboy
Teen FictionWährend Antonio tagsüber ein Alpha wie jeder andere zu sein scheint, ist er nachts einer der bekanntesten Graffiti-Künstler der Stadt. Seine Werke zieren dutzende Wände und werden von Gleichgesinnten oft bewundert. Als er eines Nachts auf den, von s...