''Hey ihr Schnarchnasen!'', hörte ich Sam schreien. Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihn vor mir rumhampeln, doch ehe ich schauen konnte, wie es mit Bucky steht, sprang er auf und ging auf Sam los. Er versuchte ihn zu packen, doch da nahm Sam ihn in den Schwitzkasten. Der Typ hatte gute Reflexe.
''Ganz ruhig, mein Freund. Wir sind keine Feinde'', sagte er ruhig.
Ich beugte mich zu Buckys Kopf und versuchte, Blickkontakt zu bekommen.
''Hey, Buck'', sagte ich nett und lächelte ihn an. Da wurde sein Griff lockerer und er hörte auf, sich zu wehren. Langsam ließ Sam ihn los.
''Gehts?'', fragte er. Bucky nickte und klopfte Sam auf die Schulter, als Dank.
Bucky reichte mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Als ich dann vor im stand, grinste er mich leicht an.
''Guten Morgen'', flüsterte er.
''Klappt doch schon ganz gut'', antwortete ich und grinste ebenfalls.
''Bereit, um die Hydra zu jagen?'', hörte ich Tony sagen. Er war also auch schon da, und er hatte sichtlich bessere Laune. Als ich mich zu ihm wandte, starrten wir uns einen kurzen Moment an, dann lief ich auf ihn zu und fragte ihn, ob er einen kurzen Moment zum reden hätte.
Wir verkrochen uns ins Treppenhaus. Erwartungsvoll schaute Tony mich an.
''Du erwartest doch jetzt keine riesen Entschuldigung, oder?''
''Hm, doch, eigentlich schon'', gab er zickig zurück.
''Hey Tony, es tut mir leid, ich..'', da unterbrach er mich.
''Das war 'n Scherz, Schwamm drüber'', sagte er. ''Wir hatten uns wohl beide nicht ganz unter Kontrolle'', damit meinte er das, was wohl dort mit mir passiert war.
''Es tut mir trotzdem leid. Und Bucky auch.''
''Ich habe darüber Nachgedacht, okay? Es ist in Ordnung, ich kann jetzt damit umgehen. Pepper hat mir 'n ordentlichen Arschtritt verpasst.''
''Den hast du auch verdient!'', antwortete ich. Tony schaute mich wieder böse an.
''Du Idiot'', scherzte ich und grinste ihn an.
''Aber Cam'', murmelte er. ''Wir müssen dich demnächst untersuchen. So früh wie möglich.''
Ich nickte. ''Ja, ich mache mir selbst sorgen.''
Tony grinste mich an und nahm mich dann für einen kurzen Moment in den Arm. ''Jetzt müssen wir erstmal Arbeiten''
''Wie damals'', bemerkte ich.
''Ja'', sagte er und schwelgte in Erinnerungen.
Wir verließen das Treppenhaus und mischten uns unter die leute. Als ich mich umschaute, waren eine Menge bekannte Gesichter dabei. Auch Bruce erkannte ich mitten im getummel, als Stark fröhlich auf ihn zulief. Die beiden begrüßten sich Herzlich und quatschten miteinander.
Nick lief auf mich zu. ''Könntest du ihnen Bucky vorstellen? Sie sollten wissen, dass er nicht mehr der Winter Soldier ist.''
''Soll ich ihn vorführen wie eine Museumsausstellung? Was erwartest du von mir, Nick?''
''Nein'', murmelte er. ''Erkläre ihnen, wer er ist und das er nun ein Teil von uns ist.''
Ich schluckte die Wut runter und nickte. Ich pfiff einmal laut, damit alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet war.
''Ihr wisst weswegen ihr hier seid'', begann ich. ''Die Hydra hat uns angegriffen, und jetzt müssen wir zurückschlagen. Wir müssen uns Rächen. Wir haben ein Opfer der Hydra hier'', murmelte ich. ''Naja, nun ist er kein Opfer mehr.''
Ich gab Bucky ein Zeichen und er trat zu mir vor. Nervös stand er vor all den Agenten und Soldaten. Sie fingen an zu tuscheln, einige fingen an zu schreien.
''Da ist der Killer!'', schrien sie. Da wurde ich wütend.
''Haltet verdammt nochmal die Schnauze!'', schrie ich. Es wurde still.
''Er ist NICHT mehr der Winter Soldier. Der Mann, der hier vor euch steht heißt James Buchanan Barnes, euch wird er von nun an als Sergeant Barnes bekannt sein. Ihr werdet ihn nicht als Opfer ansehen und auch nicht als Feind. Er war nicht der Killer, er wurde Manipuliert. Ihr habt kein Recht, ihn deswegen zu verurteilen. Soll ich euch was erzählen? Wollt ihr wissen, was mich von Bucky unterscheidet? Ich habe keinen Metallarm. Das ist der einzige, verdammte unterschied. Ich habe genauso wie er unbewusst unschuldige Menschen getötet, ebenfalls dank der Hydra. Und trotzdem habt ihr euch mir angeschlossen, ihr habt euch von mir leiten lassen und ihr werdet es auch weiterhin tun. Wer ein Problem mit Sergeant Barnes hat, kann sich bei mir melden. Oder ihr verlasst das Team, keiner zwingt euch, hier zu bleiben. Es geht um den Schutz der Menschen, ihr Leben hängt von uns ab. Es könnte jederzeit jemand anderen treffen.''
Alle schauten mich völlig verblüfft an, und bevor sie etwas sagen konnten, beendete ich meine Ansage.
''Und sollte jemand von euch auch nur einmal seine Waffe auf ihn richten, bin ich die erste die euch den Schädel wegbläst.''
Sie sagten nichts, standen dort, als würden sie noch auf eine weitere Ansage warten, da starrte ich zurück. ''Das wäre dann alles. Ab an die Arbeit oder verpisst euch.''
Von weitem sah ich Steve, der mich angrinste. Er hielt den Daumen hoch und nickte. Bucky lehnte sich zu mich. ''Danke'', flüsterte er. Ich konnte ihn grinsen sehen.
Die anderen machten sich an die Arbeit, setzten sich an die Computer. Tony und Bruce gesellten sich zu mir und Bucky. Während Bruce sich Bucky vorstellte, kam Tony zu mir.
''Mir wurde hier ein Labor eingerichtet'', murmelte er. ''Wir untersuchen dich, und danach Bucky.''
''Wirklich?'', fragte ich und freute mich über seine entscheidung. Er nickte.
''Kommen die 2 Herrschaften?'', fragte ich, da folgten uns Bruce und Bucky schon.
Wir betraten Bruce's und Tonys Labor. Das Licht schien Hellblau, dieser Raum war nicht so düster wie die anderen.
Tony wies mich auf eine Liege, die er sich hat aufstellen lassen.
Ich legte mich dort gerade hin und machte meine Schultern frei, weil ich wusste, dass er mich an seine Geräte anschließen musse. Ich machte mir einen Zopf und entspannte mich. Ich war die Untersuchungen Mittlerweile gewohnt, am Anfang waren sie eine richtige Tortur gewesen. Bis jetzt wusste ich immer noch nicht, was er da tat, aber für ihn schien es Sinn zu ergeben.
Er verkabelte mich komplett, 6 Kabel waren an meinem Brustkorb und an meiner Schulter befestigt, und 8 kleine an meinem Kopf. 4 am Hinterkopf, 4 an meiner Stirn.
''Nicht erschrecken'', murmelte er und ich spürte einen heftigen Stromschlag. Innerhalb von Sekunden schalteten sich meine Gedanken aus und es fühlte sich an, als würde ich schlagartig wütend werden. Meine Hände ballte ich zu Fäusten und die Gesichter in die ich Schaute kamen mir Feindlich vor. Alles woran ich denken konnte war, dass diese Personen, die vor mir standen, mich Angreifen wollten. Also stand ich auf und wollte mich von den Kabeln lösen, da kam Tony auf mich zu und spritzte mir schnell etwas in den Arm.
Sofort hörte ich auf, rot zu sehen und beruhigte mich. Der Schmerz in meinem Kopf verschwand und meine Arme lockerten sich wieder. Ich atmete durch und fing an, wieder klarer zu denken.
Das hatte ich nur am Anfang damals gehabt, das kam sonst nie vor.
Als ich in Tonys Gesicht blickte, nachdem ich mich ausgeruht hatte, schien er geschockt zu sein. Er sah mich völlig entgeistert an, so auch die anderen.
''Cam'', murmelte er völlig besorgt. ''Deine Augen haben geleuchtet. Das habe ich noch nie gesehen''
Ich schaute ihn verwundert an. ''Wie meinst du das?''
''Das rechte war Rot, das linke Blau. Es hat ebenfalls rot geflackert, aber irgendwie war es noch.. Blau''
''Was heißt das?''
Ich machte mir sorgen. Ich hatte nie probleme gehabt, es wäre unvorteilhaft, würde ich jetzt welche bekommen.
''Was hast du gedacht?'', fragte Bruce mich, der das alles Dokumentierte.
''Ihr wart Feindlich, ich wollte euch Angreifen. Ich konnte nicht mehr denken.''
''Also war es im endeffekt so wie jedes mal?''
''Nein, vorher konnte ich mich kontrollieren.''
''Okay, vielleicht müssen wir demnächst die Behandlung vom Anfang durchführen, das ist kein Problem. Aber es sagt mir nicht, warum du so stark warst. Merkst du irgendwas, bevor es passiert?''
''Ich bekomme einen gewaltigen Adrenalinstoß, und dann habe ich das Gefühl, ich könnte alles tun.''
''Was denkst du dabei?''
''Ich denke an das, was ich tun will. Ich hatte das einmal bei Bucky und Steve, ich habe nur daran gedacht, Bucky von Steve runter zu bekommen. Ich hatte in dem Moment Panik bekommen.. Und dann kam es''
''Deine Augen haben im Museum geleuchtet'', bemerkte Bucky. ''Blau.''
''Verdammt, vielleicht ist in deinem Schädel mehr los, als wir anfangs dachten. Du hattest lang keine Ausweglosen Situationen mehr.''
''Doch, damals in New York hatte ich es auch. Ich war umzingelt von den Chitauri, und dann passierte es.''
''Und du wirst jedes mal so Stark?'', fragte Tony.
''Ja'', murmelte ich.
''Aber du denkst nicht daran, jemanden umzubringen?''
''Wenn es kein Feind ist, nicht. In New York habe ich allein 8 Chitauri auf einen Schlag töten können Aber sie waren, wie gesagt, Feinde.''
Tony setzte mich zu mir auf die Liege und nahm eine Taschenlampe vom Werkzeugtisch. Er beugte sich über mich und schien mit der Taschenlampe direkt auf mein Auge. Es war verdammt Hell und blendete mich.
''Deine Augen reagieren schnell'', murmelte er vor sich hin. ''Verdammt schnell.''
Da stand er auf und nahm sich einen Reflexhammer.
''Setz dich mal bitte hin.''
Ich nahm die Kabel von mir weg, zog mein Shirt wieder hoch und setzte mich gerade hin.
Tony war dabei, meine Reflexe zu Checken, doch ich hatte leider viel mehr als nur normale Reflexe. Als er sie an meinem Bein testen wollte, trat ich ihn weg und er flog einige Meter nach hinten. Das war zwar nichts neues gewesen, beim ersten mal passierte dasselbe, doch normal konnte ich das Kontrollieren.
''Okay, du musst wieder trainieren. Hast du in letzter zeit die Kontrollübungen gemacht?''
Ich grinste verlegen. ''Nein, ich dachte, sie wären nicht mehr wirklich wichtig.''
''Mach sie demnächst wieder, okay?''
''Okay'', antworete ich.
Nun war Bucky an der Reihe. Ich führte ihn zu der Liege. Er war ein bisschen Misstrauisch Stark gegenüber, aber ich beruhigte ihn und sagte ihm, dass er ihn vertrauen konnte.
Ich steckte ihm die Kabel sanft an die Schultern, an den Brustkorb und an den Kopf. Bevor ich Stark anfangen ließ, beruhigte ich ihn noch einmal.
''Das erste mal wird schlimm, das habe ich dir gesagt. Willst du das wirklich? Wenn du das nicht möchtest, können wir das sein lassen.''
''Es hilft'', murmelte er. ''Das zählt. Ich vertraue dir.''
Ich lächelte ihn an, blieb aber bei ihm stehen, obwohl Tony meinte, dass es besser wäre, wenn ich gehe. Wenn er mir vertraute, traute ich ihm auch. Ich blieb bei ihm, damit er sich nicht all zu unsicher fühlte.
''Fang an'', sagte ich und Tony schaltete das Gerät an. Strom floss nun durch seinen Körper, durch sein Gehirn und er fing an, zu schreien. Es konnte aber kein Schmerz sein, da ich auch nie schmerzen spürte. Ich hätte seine Hand genommen, aber dann wäre der Strom auch durch meinen Körper gelaufen.
Nachdem Tony fertig war, lag Bucky still auf seiner Liege. Seine Augen weit geöffnet, als würde er Geister sehen. Dann fing er an zu schreien.
Ich beugte mich über ihn und versuchte, ihn zu beruhigen, aber er schrie weiter. Dann packte er mich. Er stand auf und packte mich am Arm. Er quetschte ihn.
Ich schaute zu Tony, langsam reichte er mir die Spritze.
''Bucky'', murmelte ich. ''Ganz ruhig, ich bin hier. Cameron ist hier. Du vertraust mir''
Ich wollte ihn nicht zwangsläufig spritzen, deswegen versuchte ich, ihn so wieder bei klaren Verstand zu bekommen.
''Ich bin hier, du willst mich nicht angreifen.''
Er schaute mir nun in die Augen. Sie waren geweitet, und er fürchtete sich. Vielleicht war er auch nur geschockt, aber seine Augen ließen ihn aussehen wie ein kleines Kind.
Ich legte die Spritze auf die Lehne und legte meinen Arm um ihn. Langsam lockerte sich der Griff an meinem Arm, sein Kopf lehnte er auf meine Schulter.
Ich strich mit meiner Hand sanft über seinen Rücken und versuchte ihn zu beruhigen.
''Shhhht'', flüsterte ich in sein Ohr. ''Keiner will dir was tun.''
Nach einigen Minuten legte auch er seinen Arm um mich und wurde langsam wieder er selbst.
''Danke'', hauchte er mir ins Ohr.
Ich löste mich von ihm und strahlte ihn an.
''Ich musste dir keine Spritze geben, alles ist in Ordnung.''
''Aber was soll das bringen?'', fragte er.
''Es ist wie eine Therapie'', erklärte ich. ''So kann man Trainieren, nicht so schnell die Kontrolle zu verlieren. Und wenn du sie verlierst, kannst du sie schnell wieder bekommen. Wir haben das heute bei mir zu machen, um zu schauen, ob etwas nicht stimmt.''
''Du bist bei mir stehen geblieben, dir hätte was passieren können'', murmelte er.
''Du vertraust mir'', flüsterte ich. ''Also vertraue ich dir.'', antwortete ich. Bucky lächelte mich zufrieden an.
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Remember - The Winter Soldier
FanficCameron, selbst Opfer eines Experiments, macht sich nach den Ereignissen in Washington auf die Suche nach dem Winter Soldier. Sie Gerät dabei in die Hände von überbleibenden der Hydra. Was wird noch passieren, und was wird aus dem Winter Soldier?