Ich wurde früh am Morgen von einigen tritten in den Rücken geweckt. Sofort stürzte ich aus dem Bett und versuchte mich aufzurichten. Bucky lag im Bett und räkelte sich, er winselte wie ein Welpe. Sein Gesicht schaute so als, als hätte er schmerzen. Ich wusse zwar, dass es wieder nur ein Traum war, aber es schien mir Extremer zu sein als sonst.
Ich machte mich darauf gefasst, jedem Moment angegriffen werden zu können. Langsam lief ich auf die andere Seite des Bettes und fasste ihm an die Schulter. Ich versuchte, ihn festzuhalten, so, dass er sich nicht bewegen konnte.
''Hey!'', rief ich.
Bucky riss seine Augen auf und sah mich einen kurzen Moment schrecklich verwirrt an, doch dann, anstatt mich anzugreifen, presste er mich zu sich. Er legte seine Arme um mich und hielt mich so fest, dass ich kaum noch atmen konnte. Als wäre er erleichtert, mich zu sehen.
Langsam richtete er sich auf, doch mich er ließ nicht los. Er jammerte immer noch und japste laut, versuchte, normal zu atmen.
''Es tut mir so leid'', keuchte er, immer noch völlig außer Atem. ''So schrecklich leid.''
Langsam richtete ich mich auf und kniete mich vor ihm. Meine Arme stützte ich an seinen Oberschenkeln ab.
''Was hast du geträumt, Buck?'', fragte ich ihn. Ich redete leise mit ihm und versuchte ihn zu beruhigen, indem ich mit meinen Fingern langsam über seine Haare strich.
Er schaute mich nun an. ''Ich habe gesehen, was ich getan habe, immer und immer wieder'', erklärte er. ''Ich habe gesehen, wie ich dich... Und ich wollte aufhören, habe gegen meinen Körper gekämpft aber er war Stärker als ich, jedes mal..''
''Hey!'', murmelte ich. ''Es ist okay.''
''Nichts ist Okay, warum willst du darüber hinwegsehen? Es ist wie bei diesen Ehepaaren, wie bei diesen Männern, die ihre Frauen Schlagen'', meinte er. ''Sie schauen einfach weg und tun so, als wäre nichts passiert. Du hast es nicht nötig, wegzusehen. Ich will nicht, dass du wegsiehst.''
Völlig verdutzt stand ich auf und verschränkte die Arme.
''Vergleichst du das etwa damit?'', meckerte ich. ''Bucky, verdammte Scheiße, du hast keine gewalt angewendet, weil ich dir kein verdammtes Mittagessen gekocht habe sondern weil an deinem Hirn herumgepfuscht wurde! Zum zweiten mal! Ich sehe nicht darüber hinweg, ich verstehe. Leider mehr als du dich selbst verstehst. Die Person, die mir das angetan hat, war nicht Bucky Barnes!''
''Bist du Blind? ICH hab dir das alles angetan. Ich hätte versuchen sollen, mich zu erinnern!''
''Du hast dich erinnert, du Idiot.''
''Leider zu spät.''
''Wärs zu spät gewesen, wäre ich jetzt Tod'', antwortete ich und schaute ihn Wütend an.
''Sag das nicht!'', schrie er. ''Du hättest sterben können, hör auf mich daran zu erinnern.''
''Du erinnerst dich doch selbst daran'', murmelte ich. ''Du wirst verrückt, Bucky.''
''Ich bin verrückt!'', schrie er. ''Ich kann mein eigenes Verdammtes Hirn nicht kontrollieren!''
''Denkst du ich weiß nicht wie das ist?'', fauchte ich. ''Denkst du, ich verstehe das nicht?''
''Cam..'', murmelte er.
''Denk nach, bevor du Dinge sagst, die du vielleicht nicht sagen solltest. Stell mich nicht dar, als würde ich nicht genau verstehen, wie es dir geht. Ich weiß, dass es besser wird. Aber es wird nicht klappen, wenn du weiterhin so drauf bist. Du lässt dir nicht helfen.''
''Du bist alles was ich an Hilfe brauche'', murmelte er.
''Nein, meine Hilfe brauchst du nicht. Sieh zu, dass du mit Steve redest'', meckerte ich. Ich zog mir eine Hose an und stürmte aus dem Zimmer.
Angekommen in der Küche traf ich auf Tony und Sam. Als ich Steve sah, schickte ich ihn zu Bucky aufs Zimmer. Ich war Wütend, aber auch geschockt, da es Bucky so schlecht ging. Ich wollte, dass Steve beweist, dass er ihn so sehr liebt wie vorher. Die beiden waren immer Brüder gewesen, und es war jetzt auch nicht anders.
''Lächeln'', ermahnte Tony mich. Er drückte mir einen Kakao in die Hand.
''Danke'', murmelte ich und setzte mich auf die Arbeitsplatte.
''Habt ihr euch gestritten?'', fragte Pepper, die frisch aus der Dusche kam. ''Ich hab dich schreien hören.''
Ich konnte Tonys skeptischen Blick spüren und hätte ihm in diesem Moment den Kakao am liebsten ins Gesicht geschmissen.
''Er hat schlecht geträumt'', antwortete ich nur und stellte meinen Kakao auf die Platte, stand auf und machte mich auf den Weg ins Bad.
Ich duschte über eine halbe Stunde und hätte am liebsten viele Stunden dort vebracht, es tat gut.
Als ich mich auf den weg in die Lobby machen wollte, kam Steve auf mich zu. Anscheinend hatte er schon mit Bucky geredet. Er kam auf mich zu und nahm mich für einen kurzen Moment in den Arm. Aber diese Umarmung war liebevoll und sehr Herzlich.
''Danke, dass du mit Bucky geredet hast.''
''Ach, hat er endlich sein maul aufbekommen?''
''Sei ihm nicht immer so Böse'', murmelte Steve.
''Immer? Stellt er mich jetzt als böse Ehefrau da?''
Steve grinste, schüttelte aber den Kopf. ''Ihm machts nur zu schaffen.''
''Oh ja, mir auch.''
Er griff meinen Arm und zog mich zur Couch. Er setzte sich auf den Sessel gegenüber.
''Bucky geht es wirklich mies'', murmelte er. ''Er war selten so, ich habe ihn nie so zerstört erlebt. Aber meiner Meinung nach bist du diejenige, die ihm helfen kann. Ich kann ihm einen Rat geben, so als bester Freund, und ich kann für ihm da sein. Aber du stehst ihm viel näher. Ich weiß, wie nahe ihr euch steht.'', da kam ein kleines grinsen zum vorschein. ''Versuch, in nächster Zeit nachsichtiger mit ihm zu sein. Er heult nicht gern rum, und er schämt sich dafür. Nur weiß er zurzeit nicht, wohin mit sich. Er kann seine Gefühle zu nichts zuordnen und sein Kopf ist voll mit Schuldgefühlen. Bitte lass ihm nicht auch noch deinen Zorn spüren, er wird denken, dass du ihn hasst. Für das, was der Winter Soldier dir angetan hat.''
Ich richtete meinen Kopf auf und dachte nach.
''Er denkt, ich verstehe ihn nicht. Wie soll ich ihm da helfen?''
''Er weiß genauso gut wie du, dass du weißt, wie er sich fühlt. Trotzdem fühlt er sich schuldig. Er meint damit, dass du nicht verstehen kannst, wie es sich für ihn anfühlt dich anzusehen. Er ist davon überzeugt, dass das alles seine Schuld war und das du ihn hassen solltest für das, was er getan hat.''
''Idiot'', fauchte ich.
''Du bist auch eine Idiotin. Passt doch.''
''Warum das denn?'', fragte ich.
''Du bist Sauer. Du solltest nicht sauer sein.''
Ich zuckte mit den Schultern. ''Ich weiß. Vielleicht lag es einfach daran, dass es morgen war.''
''Jeder Mensch platzt irgendwann mal'', meinte Steve. ''Aber ich weiß, dass du ihn liebst. Und er hat mir erzählt, wie sehr er dich liebt. Ihr bekommt das hin. Ihr seid beide Dickköpfe. Oh Bucky ist ein riesen Dickkopf, aber nicht bei dir. Dir muss er nichts vormachen. Er weiß ganz genau, dass du alles durchschauen könntest, und ich denke, dass das das ausschlaggebende ist.''
''Gott Steve'', murmelte ich. ''Du redest so lieb mit mir. Was ist nur mit den Männern der heutigen Zeit passiert''
Ich grinste und stand auf. Er nickte mir zu und ich hörte ihn lachen, als ich auf dem Weg zum Zimmer war.
Ich öffnet die Tür. Sofort stand Bucky auf und stellte sich vor mich.
''Es tut mir leid'', murmelte ich. Da schüttelte ich den Kopf.
''Nein, dir muss das nicht leid tun. Halt die Klappe und lass mich reden, okay?''
Bucky nickte und hörte mir Aufmerksam zu.
''Ich hasse dich nicht. Ich hasse das, was die Menschen dir angetan haben. Ich hasse die anderen Menschen. Gott, ich hasse Spargel und Sauerkraut, ich hasse sovieles. Aber dich hasse ich nicht, und das musst du in deinen Schädel reinkriegen. Ich werde dich jeden Tag daran erinnern, wenn es sein muss. Wir machen es so wie damals. Ich sage dir jeden Tag, wie sehr ich dich liebe und ich erinnere dich jeden Tag daran, was für ein wunderbarer Mensch du bist. In meinen Augen warst du nie ein Opfer. Du bist soviel mehr als das. Ich liebe dich, James. Ich liebe alles an dir, ich habe genug zeit gehabt um all die Dinge lieben zu lernen. In jedes einzelne Stück habe ich mich verliebt und ich bereue es nicht. Du bist mehr für mich, als nur ein Mensch. Und wie sollte ich dich hassen, wenn ich dich so sehr liebe? Und ich weiß, dass du mich auch liebst. Ich weiß, dass du nie dazu im Stande wärest, mir so etwas anzutun. Und deswegen kann ich diese Dinge voneinander trennen, verstehst du? Weil ich weiß, wer du bist, und wer nicht. Ich kenne beide Seiten und ich weiß wie ich mit ihnen umgehen muss. Und wenn du mich jetzt nicht küsst, bin ich diejenige, die ich Grün und Blau prügelt.''
Bucky's Gesicht strahlte bei jedem Wort immer mehr. Sein Grinsen wurde so breit, dass ich dachte, sein Gesicht würde auseinanderreißen.
Sofort schlang er die Arme um mich und küsste mich. Er fuhr mit seiner Hand durch meine Haare und krallte sich beinahe dort fest. Seine Küsse wurden immer Intensiver und mich presste er immer fester gegen die Wand. Irgendwann hörte er für einen kurzen Moment auf und lächelte mich an.
''Ich liebe dich auch'', flüsterte er in mein Ohr. Seine Stimme war rau und klang wunderschön. Er küsste sanft meinen Hals. Seine Lippen waren warm und weich, und sie fühlten sich wunderbar auf meiner Haut an.
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Remember - The Winter Soldier
FanficCameron, selbst Opfer eines Experiments, macht sich nach den Ereignissen in Washington auf die Suche nach dem Winter Soldier. Sie Gerät dabei in die Hände von überbleibenden der Hydra. Was wird noch passieren, und was wird aus dem Winter Soldier?