Überarbeitet am 10.03.2023
Rosé:
„Aber zuerst lässt du ihn frei ", zischte ich und sah von River zu dem grinsenden Fremden. Dieser lächelte nur amüsiert und nickte einen seiner Männer zu. Unsanft wurde River gepackt, so dass dieser schmerzhaft aufstöhnte. Ich verzog das Gesicht und trat nach dem Mann. „Kannst du nicht ein bisschen vorsichtiger sein?!", rief ich und funkelte ihn böse an. Der Mann würdigte mich jedoch keines Blickes, nahm River und verschwand mit ihm aus der Türe.
„Ging es nicht noch brutaler?!", fauchte ich Stephen an. Das hätte wirklich nicht nötig sein müssen. Stephen hob eine Augenbraue und kniete sich vor mir hin. „Ich hätte ihn auch einfach noch mehr zusammenschlagen können", sagte er ruhig, während er meine Fesseln löste. Ich schüttelte nur fassungslos den Kopf. Wie konnte man bitte so ein Arsch sein. Stephen sah mich an, dann, mit einem schnellen Griff, hatte er mich hochgehoben. Meine Augen weiteten sich und ich versuchte mich zu wehren. „Was machst du da?", amüsiert sah Stephen auf mich herunter. Ich verdrehte nur meine Augen und versuchte mich weiter zu befreien. „Siehst du doch, was ich mach", keifte ich und zappelte hin und her. Er schmunzelte, hielt mit eisernem Griff mich fest und machte mich so nur noch wütender. Doch als auch nach ein paar Minuten nichts geschah, ließ ich es außer Atem bleiben. Ich hatte seit so vielen Tagen nicht viel gegessen, und seid gestern Morgen nur noch ein Stück trockenes Brot.
Oben angekommen, lief Stephen zielstrebig auf eine Tür zu. Ich fluchte vor mich hin und versucht immer wieder meine Handgelenke aus seinem Griff zu befreien. Ein paar junge Männer, in etwa Stephens Alter, liefen an uns vorbei. Die meisten musterten mich amüsiert, manche aber sahen mich so abschätzend an, als hätte ich irgendetwas SO schlimmes getan. Es wurde Stephen die Türe aufgemacht, wir kamen in einen schönen Raum, überall hingen Kronleuchter und es lag ein angenehmer Geruch in der Luft. Mehr konnte ich jedoch nicht sehen, da wir schon in das nächste Zimmer gelangten. Die Türe schloss sich hinter uns und Stephen ließ mich vorsichtig auf den Teppich sinken. Ich blickte mich um und meine Augen wurden groß. Das Zimmer war riesig und war in einem dunkelgrünen Farbton eingerichtet. Ein großer goldener Kronleuchter hing in der Mitte des Zimmers. Es war alles so wunderschön. Langsam drehte ich mich in die andere Richtung und vor mir stand eine Badewanne, mit goldenen Füßen und goldenem Hahn. Dahinter konnte ich eine große Regendusche erkennen, völlig verglast, nur die Wand war aus Stein. Alles in allem war das Zimmer einfach nur atemberaubend.
Kurz bevor mein Blick Stephen erreichen konnte, sprang mir ein Teller reich gefüllt mit Essen ins Auge. Mein Magen fing wie auf Knopfdruck an zu knurren und ich stand zitternd auf. Langsam tapste ich zu dem Teller, zuckte jedoch zusammen als ich Stephens Stimme ganz dicht hinter mir hörte. „Erst wenn du dich gewaschen hast, ohne irgendetwas anzustellen.", sprach er ernst und hatte sich den Teller geschnappt. Er hielt mir einen Klamottenstapel hin. Ich schnaubte, dass konnte doch jetzt nicht sein Ernst sein. Mein Magen knurrte erneut und widerwillig nahm ich die Kleidung an. Sorgsam legte ich diese auf das Regal, ehe ich ihn abwartend anschaute. Als er keinerlei Reaktion zeigte, seufzte ich und verschränkte meine Arme. „Gehst du jetzt auch mal raus?!", sagte ich und sah ihn genervt an. Der junge Mann grinste nur vor sich hin und setzte sich auf einen Sessel, der sich im Zimmer befand. „Nope. Ich bleibe hier.", schmunzelte er und sah mich nun erwartungsvoll an. Empört schnaubte ich, „Ich wasch mich hier ganz sicher nicht, wenn du im Raum bist." Immer noch hatte ich die Arme vor meiner Brust verschränkt. Er lächelte mich an und drehte sich mit dem Sessel um, so dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. „Oh doch, das wirst du.", sprach er ruhig und seine Stimme klang so angenehm. Zu angenehm. Ich schüttelte den Kopf. Das konnte er vergessen. Ich zog mich doch nicht vor ihm aus und duschte dann auch noch vor ihm. Was weiß ich was er mit mir machen wird, wenn ich mich ausgezogen habe.
"...vier, drei, zwei, eins...null.", seine Worte rissen mich aus den Gedanken. Ich sah ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen an. Er hatte sich wieder zu mir umgedreht und stocherte nun in dem Essen rum. „Okay das Fleisch ist schonmal weg.", murmelte er und pikste das Fleisch auf. Mit einem Happen war es auch schon in seinem Mund. Beleidigt schnappte ich nach Luft und musterte ihn. Er würde mir wohl wirklich kein Essen geben.
Ich sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Und du wirst dich nicht umdrehen?", brummte ich ungläubig. „Ich werde hier in dem Sessel sitzen und dich nicht beachten", meinte er und tippte irgendwas in sein Handy. „Okay..., wenn du mich beobachtest, dann bekomm ich jeden Tag was Ordentliches zu Essen, so dass ich satt bin. Außerdem jede Woche neue Klamotten.", forderte ich und beobachtete gespannt seine Reaktion. Vielleich war das eine nicht so gute Idee Forderungen zu stellen. Ausprobieren konnte man das aber doch. Der Mann hob überrascht eine Augenbraue hoch und musste grinsen. „Jede zweite Woche bekommst du neue Klamotten und jeden Tag nur zwei Mahlzeiten", bot er an und musterte mich. Kurz tat ich so als müsste ich überlegen. Ich lobte mich im Stillen. Das hat doch überraschend gut geklappt. Dann, nach einigen Sekunden, nickte ich zustimmend. Der Mann drehte sich wieder mit dem Sessel um und sagte nichts mehr.
Langsam zog ich meine dreckige Kleidung aus, beobachtete Stephens Hinterkopf, so als würde er sich jeden Moment umdrehen können. Die dreckige Wäsche schob ich zu einem Haufen zusammen und stieg in die Dusche. Ich drückte auf den Knopf doch nichts geschah. Nach ein paar Versuchen schoss plötzlich das Wasser aus dem Duschkopf, jedoch so kalt, dass ich erschrocken auf quiekte. Schnell versuchte ich die Temperatur einzustellen. Das war mir alles viel zu komplex. Immer wieder sah ich zu Stephen. Ich traute ihm nicht und konnte die warme Dusche nicht wirklich genießen. Zu angespannt war ich, dass Stephen nur wenige Meter entfernt auf diesem Sessel saß, als das ich mich entspannen könnte.
Fertig geduscht tapste ich aus der Dusche und trocknete mich an. Dann zog ich die frischen Klamotten an und fing an meine Haare zu föhnen. Mit trockenen Haaren drehte ich mich zu Stephen um, während mein Magen sich wieder bemerkbar machte. Langsam drehte er sich um und musterte mich von oben bis unten. „Hübsch siehst du aus.", sagte er und grinste. Ich konnte nicht ganz verstehen, ob er das ironisch meinte oder nicht. Er stand auf, schnappte sich meine Hand, den Teller in der anderen Hand, und zog mich aus dem Zimmer, durch viele Zimmer und Flure bis wir in einem hellen Raum ankamen. Das Esszimmer. Es war alles so schön hell und groß. Silberne Kronleuchter hingen hier herunter und es war alles so stilvoll eingerichtet. „Hier", sagte Stephen und stellte den Teller auf den großen Holztisch. Schnell setzte ich mich und nahm dankbar das Besteck an, welches mir ein fremder Junge in die Hand drückte. Gierig fing ich an zu essen, beobachtet von Stephen und dem anderen Jungen. Es war so lecker. Mein Magen füllte sich endlich mal wieder mit einer warmen Mahlzeit.
Als ich alles aufgegessen hatte, war ich satt wie schon lange nicht mehr. Ich streckte mich und stand auf, stolperte jedoch und taumelte. Mir wurde schwindelig und ich stolperte gegen einen Stuhl. Dieser fiel krachend zu Boden. Fast wäre ich dem Stuhl gefolgt, doch irgendwer hielt mich fest an sich gedrückt. Meine Sicht verschwamm. Ich sah Stephens grinsendes Gesicht vor mir. Was passierte mit mir? Wütend schnaubte ich ein letztes Mal, dann fielen mir meine Augen zu.
Ich schlief unruhig, hörte eine Durchsage und viele Menschen in meinem Traum. Langsam und schwerfällig öffnete ich die Augen und starrte ein Schild an, dass direkt vor mir an der Wand hing.
Mein Mund öffnete sich und wurde trocken, mein Kopf dröhnte und mir wurde langsam wieder schwarz vor Augen. Das einzige, an das ich dachte war an das Schild. An das Flughafenschild.
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Die Rennpferde des MafiaBosses. (Fertig ✅)
Teen FictionEin Mädchen. Rennpferde. Ein MafiaBoss. Eine Nacht. Ein Raub. Ein missglückter Raub. So könnte man das Treffen der jungen Diebin Rosé Evelyn und dem MafiaBoss Stephen beschreiben. Denn was passiert, wenn das junge Mädchen es auf die Rennpferde des...