>>Real oder Traum?<<

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Rose:
Das Piepen wurde wieder lauter und die blühenden Wiesen und Bäume verschwammen immer mehr.Seufzend wartete ich ab, wie jedes mal wenn das passierte. Immer wieder wachte ich dann auf und lag in einem weißen Raum, an mir waren die verschiedensten Sachen angekabelt, doch bewegen, so wie auf den Wiesen konnte ich mich nie.

Wie schon die letzten Male, saß ein Junge mit vollen Lippen, zerzausten Haaren und muskulöser Statur in dem Sessel neben dem Bett, auf welchem ich lag.

Er schien zu schlafen, denn er hatte die Augen geschlossen und seine Brust hob und senkte sich ruhig. Die dunklen Schatten unter seinen Augen ließen ihn älter wirken als er in Wirklichkeit war. Sein Gesicht war von Verzweiflung und Erschöpfung gezeichnet, schon fast völlig ausgelaugt sah er sogar im schlaf aus.

Doch trotz seines Gesichtsausdrucks sah er wunderschön aus. Er strahlte etwas aus, was mich immer wieder erbeben und erschauern ließ. Weshalb mein Körper so auf den Mann reagierte, konnte ich mir nicht erklären. Das einzige was ich wusste war, dass er etwas mit meinem Körper machte was niemand anderes machen könnte.

Lange betrachtete ich den jungen Mann. Die sich vom Pullover abzeichnenden Armmuskeln waren sehr definiert und sie erzählten die Geschichte des Trainings, welches voller Schmerzen und Überzeugung war. Seine Brust, die sich regelmäßig hob und senkte, war diesmal von dem dunkelgrünen Pulli bedeckt, doch am Bauch konnte ich seine stark definierten Bauchmuskeln betrachten.

Irgendetwas sagte mir, dass dieser muskulöse Körper aus einer aufgestauten Wut entstanden war. Denn nicht nur sein Gesicht wurde immer wieder von aufkommender Wut gezeichnet, auch sein gesamter Körper strahlte etwas wütendes aus.

Seine Mundwinkel zuckten kurz, doch er atmete weiterhin ruhig ein und aus. Die Schatten um seine Augen schienen jedes Mal ein Stück dunkler zu werden, wenn ich wieder einen neuen Traum von ihm hatte.

Ich wusste nicht mal mehr was die Realität war und was ich träumte. Es konnte auch alles Real sein und ich war psychisch krank oder hatte irgendwelche Störungen. Oder aber es war alles ein großer Traum, aus dem ich irgendwie nicht rauskam.

Nach längerem Betrachten meines Gegenüber, wollte ich ihn am liebsten wecken und fragen weswegen er so erschöpft war. Ich wollte ihm helfen und ihn aus dieser Verzweiflung, die ihm nur so ins Gesicht geschrieben war, herausholen. Doch ihn aufwecken, oder gar mich bewegen konnte ich nicht. Meine Stimme war wie jegliches andere Körpergefühl, nicht da. Es war einfach alles Taub und fühlte sich schwer an.

Ich wollte schon so oft etwas sagen, aber meine Zunge war so schwer und bei jeder Bewegung tat mein Kiefer so weh, dass ich immer vor Schmerzen die Augen zusammenkniff, in letzter Zeit konnte ich sogar einzelne Finger verkrampfen und leicht bewegen.

Langsam verschwamm die Sicht wieder und ich stand wieder auf der grünen Wiesen, die nur so blühte. Glücklich darüber, endlich wieder hier zu sein streifte ich durch das Dickicht uns pfiff dann einmal kurz. Ja. Hier konnte ich alles tun und machen was ich wollte. Ich konnte sprechen, ich konnte mich bewegen und ich traf immer wieder auf Tiere. Ein kleines schwarz-weißes Fellkneul kam auf mich zu gerannt, lachend beugte ich mich herunter und streichelte Change. So hatte ich ihn genannt. Denn jedes mal wenn ich wieder einen Ausflug hinter mir hatte, veränderte der Hund sich im Aussehen, Größe und sogar die Farbe. Nur seine Augen blieben immer die selben.

Leuchtende Smaragdgrüne Augen, die mich ansahen, als würden sie mich fast besser kennen als ich mich selbst.

Die Rennpferde des MafiaBosses.  (Fertig ✅)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt