>>Naiv<<

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Überarbeitet: 21.05.2023 21:48Uhr

Rose:

Das war eindeutig sein Todesurteil. Was zur Hölle hatte er sich dabei gedacht, mich hier in diesem ekligen Keller an die Wand so feste zu fesseln, dass ich mich gerade so an die kalte wand anlehnen konnte?!

Wütend riss ich an den Fesseln. "Du Arschloch komm runter und klär das mit mir", schrie ich, meine Stimme war schon heiser vom ganzen schreien. Dieser Blödmann soll runterkommen und mich hier raus schaffen. Ich riss weiter an den Fesseln, welche bei jeder Bewegung klirrten. Meine Handgelenke schmerzten schon und wurden mit jedem Mal reißen nur noch mehr aufgescheuert.

"Du solltest es echt mal langsam lassen, dein Lover wird nicht froh sein, wenn er deine aufgescheuerten und blutenden Handgelenke sieht.", eine männliche Stimme drang aus einer Dunklen Ecke. "Er ist nicht mein Lover, und außerdem hast du nur schiss Ärger von ihm zu bekommen", fauchte ich die fremde Stimme an. Ein dunkles Lachen war zu hören. "Da ist was dran, aber ich sag dir das nicht nur weil ich keinen Ärger bekommen will, den bekomme ich sowie so. Ich meine es auch wegen deiner Gesundheit. Ich mein so ein von Natur aus schönes Mädchen ist nicht oft hier, außer natürlich Jenny aber das ist was anderes..." 

Ich zog die Augenbraue hoch. "Und wer ist bitte Jenny?", fragte ich schnippisch. "Bist du etwa eifersüchtig?", ein Mann trat nun ganz aus dem Schatten in das spärliche Licht von der Lampe die schief an der Decke hing. Ich musterte ihn kurz. Ich hatte ihn schon des Öfteren gesehen. Meinte er das gerade Ernsthaft? Ich lachte amüsiert auf. "Das ist nicht dein Ernst oder?", entgeistert sah ich ihn an, doch seinem Gesicht zu urteilen, war es wohl sein voller Ernst. Er nickte. Ich grinste nur amüsiert. 

"Lieber wäre ich mit einer Frau zusammen als mit dem...", ich verstummte und verzog bei der Vorstellung nur das Gesicht. Obwohl ich innerlich mich doch kurz fragte, wie es wohl sein würde. Wie er wohl sein würde. Ob er so viel anders wäre...?

Der junge Mann sah mich aus weit aufgerissenen Augen an. "Du bist...du bist lesbisch?", krächzte er und seine Stimme überschlug sich fast. Nun war ich die die ihn ernst ansah. "Ja, als ob du das nicht wusstest", rief ich überrascht und verkniff mir mein grinsen. Er schluckte und musterte mich, um sich sicher zu gehen, dass ich ihn auch nicht anlog. "Also...also bist du...", fing er stotternd an, doch weiter kam er nicht, denn ich fing an zu prusten und lachte laut los. Ach wie herrlich sein Gesichtsausdruck doch nur gewesen war.

"Du Biest", schmollend schob er eine Unterlippe vor, weshalb ich jedoch nur noch mehr lachen musste. Ich lachte so sehr, dass mir die Tränen in die Augen schossen. Dann hörte ich, wie auch der junge Mann anfing zu lachen.

"Du bist echt unmöglich.", keuchte er, und wischte sich dabei die Tränen aus den Augen. Wir hatten beide bestimmt fünf Minuten einfach nur gelacht, bis wir nicht mehr konnten. Ich grinste ihn frech an. "ich weiß", antwortete ich selbstgefällig und rutschte wieder etwas näher an die kalte Wand. Wenigstens hatte er auf den Boden ein dickes Kissen gelegt, so dass ich keine Blasenentzündung bekam. 

"Wie heißt du?", fragte er mich und ich runzelte verwirrt die Stirn. Er wusste doch wie ich hieß. Also spielte ich sein Spiel mit. "Niemand. Und du?", antwortete ich ihm und musterte ihn. "Hotter Typ", antwortete er mir genauso schnippisch zurück. Dann fing er an mich anzugrinsen. "1:0 für dich", seufzte ich und sah mich um. 

"Was machst du eigentlich hier in dem Drecksloch?", er verdrehte die Augen. „Was machst DU hier in diesem Drecksloch?", fragte er mich und lächelte amüsiert. Wir wussten beide die Antwort. Ich brummte genervt auf und wartet seine Antwort ab. "Auf euch aufpassen.", sagte er gelangweilt. Ich sah mich um und musste schmunzeln. "Uns?", fragte ich ihn neugierig. Er grinste mich kopfschüttelnd an. "Weißt du, diese Höhle besteht nicht nur aus einer Zelle, Prinzessin.", lachte der fremde Mann auf und sah mich amüsiert an. „Klappe", brummte ich beleidigt.

"Bring mir mal bitte Haargummis und Haarklammern und eine Bürste.", forderte ich. „Für was denn das?", verwirrt sah er mich an. Ich hielt meine schon recht langen und vor allem sehr verknotete Haare hoch. "Vielleicht zum Flechten?", genervt rollte ich meine Augen. Seufzend schrieb er was auf seinem Handy. "Kommt bald.", murmelte er und beschäftigte sich weiter mit dem Handy. "Okay.", murmelte ich genauso. Wie naiv sind diese Männer hier nur.

Die Rennpferde des MafiaBosses.  (Fertig ✅)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt