Mindless - Eine Party. Eine falsche Entscheidung. Eine ewige Schuld

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Der letzte Abend hat mich wirklich sämtliche Nerven gekostet und mich noch verwirrter gemacht, als ich es ohnehin schon war. Hat Jase seine Hände in Drogengeschäften oder nicht? Was ist passiert, dass sich Raphael und Jase so sehr hassen? Es muss irgendetwas in der Vergangenheit zwischen den beiden vorgefallen sein. Nur was? 

Gedankenverloren sitze ich auf der alten Kinderschaukel in unserem Garten und blicke hinauf zu den vorbeiziehenden Wolken. 

"Deine Stirn liegt in so tiefen Falten, dass ich es sogar vom Fenster aus sehen konnte" Es ist Dad, der sich auf die Schaukel neben mir setzt und mir ein Lächeln schenkt. "Was ist los, Amber. Rede mit mir" Er nimmt meine Hand und drückt leicht zu. 

"Wie sehr kann ein Mensch sich verändern, Dad?", frage ich ihn. 

Dad legt den Kopf schief und scheint zu überlegen, von wem ich spreche. Er wendet den Blick von mir und schaut hinauf zu den Wolken. Mit dem Finger zeigt er auf eine direkt über uns. 

"Siehst du die Wolke dort oben, Amber?" 

"Ja"

"Was glaubst du? Wie sieht sie aus? An was erinnert sie dich?" 

"Ich weiß nicht. Irgendwie erinnert mich die Wolke an dich. Sie sieht aus wie du kurz nach dem Aufstehen", ziehe ich ihn auf. 

Dad fängt an zu lachen und schubst mich leicht, sodass ich nach links schaukle. 

"Drauf wollte ich nicht hinaus", gibt er lachend zu.

"Worauf wolltest du dann hinaus?"

"Jetzt mag sie vielleicht Aussehen wie ich. Aber schon ein paar Häuser weiter kann sie ihre Form komplett verändert haben und ganz anders Aussehen. Und genauso wie die Wolken, verändern sich auch die Menschen. Sie verändern sich leise, manchmal unerwartet und schnell, manchmal ahnt man es bereits und manchmal wird eine ganz andere Persönlichkeit aus einem Menschen. Kein Mensch ist gleich, Amber. Und jeder verändert sich im Laufe seines Lebens. Ob ins Gute oder ins Schlechte, das ist wieder eine ganz andere Sache"

"Jetzt hast du mir deine Weisheit aber um die Ohren gehauen", ziehe ich Dad auf. 

Er  lacht wieder und steht auf. "Ja, ja das habe ich wohl" Er stellt sich vor mich und streicht mir über das Haar. Eine Geste, die er schon lange nicht mehr gemacht hat, die ich aber so sehr vermisst habe, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. 

"Früher oder später wirst du sehen, welcher Mensch ein wahres und welcher ein falsches Spiel spielt, Amber." 

Mit diesen Worten lässt mich Dad alleine zurück und geht zurück ins Haus. 

Und meine Gedanken sind nur noch tiefer vernetzt und irreführender.