Einunddreißig

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Alles um mich herum wurde schwarz und es schien, als falle ich in ein unendliches Loch. Kaltes Wasser strömte unter einem unbeschreiblichen Schmerz in meine Lunge.
Ich hielt die Luft an versuchte den Drang zu atmen irgendwie zu unterdrücken, doch meine Körper schrie nach Sauerstoff.
Erneut schwappte Wasser in meine Lunge und alles brannte wie Feuer.
Wie ironisch.
Ich trat um mich, versuchte irgendwie an die Wasseroberfläche zu kommen, doch die Wassermassen drückten mich nieder.
Ich verlor mit jeder Sekunde mehr meinen Verstand und meine Gedanken verschwommen.
Ich wusste, dass Tränen über mein Gesicht geströmt wären, würden sie nicht von den Wassermassen hinfortgerissen werden.

Ich dachte immer sterben sei friedlich aber warum tat es dann so weh?

Ich wusste nicht mehr wo ich war, was passiert war, das einzige was zählte war dieser unerträgliche Schmerz.
Ich hatte noch nie zuvor im Leben einen solchen Schmerz und eine solche Verzweiflung gespürt.
Eine Verzweiflung, die sich in jeder Faser meines Körpers breit machte, mich antrieb nicht aufzugeben und zu kämpfen, mir aber gleichzeitig sagte, dass ich schon längst verloren hatte.
Ich wollte nicht sterben, aber diese Schmerzen wollte ich auch nicht länger ertragen.

Ich hätte niemals gedacht dies einmal zu sagen, doch in diesem Moment wünschte ich mir, dass alles vorbeiginge und ich erlöst würde.

Ich wusste nicht ob bereits Stunden oder Minuten vergangen waren.
Alles was ich wusste, war dass ich endlich sterben wollte.

,,Lynn öffne deine Augen." Eine mir bekannte Stimme drang an meine Ohren.
,,Lynn Schatz guck mich an."

Mit größter Mühe öffnete ich meine Augen.

,,Mom." flüsterte ich.
Die Dunkelheit um mich wurde erhellt; durch die verschwommene Gestalt meiner Mutter.
Sie sah genauso aus wie in meinen Erinnerungen. Ihr wunderschönes Gesicht wurde von braunen Haaren umspielt und sie strahlt mich durch ihre vertrauten blauen Augen an.

,,Mom. Ich hab Angst." Meine Stimme brach.

,,Ich weiß Kleines. Aber du musst jetzt kämpfen. Versprich mir, dass du kämpfst Lynn." Sie legte ihre Hand an meine Wange, doch ich spürte nichts.

,,Aber wozu?" schluchzte ich. ,,Mom es tut so weh."

,,Lynn du bist stärker als das. Ich weiß es. Und jetzt geh und kämpf für mich." Ihre Stimme hallte in meinem Kopf wieder.

,,Mom. Ich vermisse dich so sehr."

,,Lynn ich vermisse dich auch. Jeden Tag vermisse ich dich. Unser Wiedersehen wird kommen. Aber noch nicht jetzt. Dein ganzes Leben steht vor dir. Gib nicht auf Lynn. Ich weiß, dass du das schaffst." Sie lächelte mir aufmunternd zu, bevor sie langsam immer mehr verblasste.

,,Nein! Geh nicht. Verlass mich nicht schon wieder. Ich kann nicht ohne dich. Es ist zu viel! Mom! MOM!" Schluchzend fiel ich auf die Knie.
,,Mom." flüsterte ich noch ein letztes Mal, bevor mich die Dunkelheit erneut verschluckte.

Geh und kämpf für mich!

Sie hatte Recht. Ich durfte mein Schicksal nicht einfach so hinnehmen. Ich musste kämpfen.

Shawn hatte mich vielleicht im Stich gelassen, aber ich würde mich nicht im Stich lassen. Es war wert um mich zu kämpfen und das mit jeder Faser meines Körpers.

Aber wie sollte ich kämpfen? Wie befreite man sich aus einem Zwischenstadion zwischen Leben und Tod. Darüber hatte ich noch nie nachgedacht und niemals vermutet das auch so bald zu müssen.

Expecto Patronum || Shawn Mendes FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt