Job Angebot

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 Unwohl rutschte ich auf dem Stuhl hin und her und sah mich nervös um. Einige andere junge Männer, etwa so alt wie ich, der eine oder andere war vielleicht ein paar wenige Jahre älter als ich, saßen ebenfalls in dem Warteraum um sich für die Stelle als Babysitter wie es alle nannten, für den Anwalt Mr. Thorn zu bewerben. Warum dieser Mann sich nicht einfach einen professionellen Bodyguard suchte, war wahrscheinlich nicht nur mir ein Rätsel. Trotzdem war ich verdammt nochmal dankbar dafür. Ich hatte gerade meinen Job in einem kleinem Cafè verloren und konnte mich nur noch knapp über dem Wasser halten um nicht auf der Straße leben zu müssen.

Von all diesen Männern die hier in ihren feinen Anzügen saßen, war ich wohl der einzige, der diesen Job wirklich brauchte.

Ich fühlte mich total fehl am Platz. Im Gegensatz zu den anderen trug ich einen dunkelblauen Pullover, eine zerrissene schwarze Jeans und eine schwarze Mütze und keinen maßgeschneiderten Gucci Anzug, weshalb mir hin und wieder ein verachtender Blick zugeworfen wurde. Vielleicht hatte ich darin ja sogar einen Vorteil. Ein Bodyguard sollte meiner Meinung nach kein Pinguin sein, der sich Sorgen um seinen Anzug machte, sollte es tatsächlich mal zu einer Schlägerei kommen, sondern jemand der wirklich wusste, wie man sich und jemand anderen im Ernstfall verteidigte. Dadurch, dass ich sechs Jahre lang Kali gelernt und schließlich auch noch zwei Jahre Kick Boxen gelernt hatte, hatte ich schon einiges an Erfahrung gesammelt.

,,Mr. ..... Ash Winston?", rief die Sekretärin und sah sich um. Ich hob meine Hand und winkte ihr entgegen.

,,Mr. Thorn erwartet Sie. Sie können hinein.", erklärte sie mit einem freundlichen Lächeln und deutete auf eine braune Holztür.

Ich nickte und stand auf, ehe ich an der Sekretärin vorbei ging und an die Tür klopfte. Ich spähte hinein und betrat schließlich den Raum.

Ein hellbrauner Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes mit einem schwarzen Drehstuhl. Eine große Topfpflanze stand neben dem Tisch und vor diesem stand ein weiterer Sessel. An den Wänden hingen einige Bilder welche den Anwalt, manchmal einen Jungen und auf zwei der Bilder war auch eine Frau zu sehen. Aus Höflichkeit nahm ich die Mütze ab und setzte mich auf den Stuhl. Auf dem Schreibtisch standen ein Telefon, ein Laptop und ein Bild, auf dem Mr. Thorn und einen Jungen den ich auf etwa vierzehn schätzte.

,,Muss wohl sein Sohn sein.", dachte ich und sah mich unwohl um.

Plötzlich wurde die Türe geöffnet und ein Mann, etwa sechsunddreißig, trat ein. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Anzughose, dazu noch eine schwarze Krawatte. Seine schwarzen Haare waren ordentlich zurückgegelt.

,,Tut mir leid, dass Sie warten mussten.", entschuldigte er sich und ließ sich vor mir auf den Stuhl sinken.

,,Schon okay.", winkte ich ab und schlug die Beine übereinander.

,,Also Mr.....Winston ich komme einfach mal auf den Punkt. Da draußen sitzen ein Dutzend Männer im Anzug und Sie. Sie sind mir als erstes aufgefallen, da Sie nicht wir ein Pinguin gekleidet da saßen. Erst hab ich mir gedacht, dass das unpassend ist, aber dann habe ich meine Meinung schnell geändert. Sie sehen noch recht jung aus und offenbar heben sie einen Groll gegen Anzüge. Haben Sie viel Geduld, Mr. Winston?", wollte er wissen und sah mich fest an.

,,Ja, eigentlich schon.", antwortete ich zögernd und lehnte mich zurück.

,,Gut, bis jetzt hatte ich mindestens zwölf Leibwächter für meinen Sohn. Er hat es geschaffte jeden einzelnen loszuwerden, auf verschiedenste Möglichkeiten. Keine von ihnen konnte sich mit dem Kleinem gedulden und haben nach maximal einer Woche gekündigt. Ich will jetzt Sie jetzt nickt verschrecken, aber mit Silver hat man einige Probleme. Jedenfalls, brauche ich einen Mann, der sich nicht um seinen maßgeschneiderten Gucci Anzug sorgt, wenn es mal hart auf hart kommt, sondern jemanden, der meinen Sohn beschützt, verstehen Sie Mr. Winston? Ich habe sehr viele Feinde da draußen, die Hälfte davon sitzt im Gefängnis und kommt bald hinaus. Und die andere Hälfte weiß genau wo ich wohne. Haben Sie irgendwelche Kenntnisse, die dabei helfen würden?", fragte er und fuhr sich müde übers Gesicht.

His BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt