Erste Schwierigkeiten

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 ,,Das will ich sehen."

ein wenig beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und baute mich vor dem Jungen auf, dem das aber wohl egal war.

,,Also, Prinzessin, ich werde jetzt bis drei zählen und dann schnappst du dir was zum anziehen und tust genau das, andernfalls, werde ich dich im Pyjama in die Schule fahren und glaub mir, das willst du nicht sehen!", drohte ich ihm und sah ihn scharf an. Einen Moment lang dachte ich wirklich, dass ich Silver eingeschüchtert hatte, als er dann aber nur eine Augenbraue hob und mit den Schultern zuckte, war diese kleine Hoffnung auch wieder zerstört worden.

,,Ich hab keine Angst vor dir, Ash. Du kannst mir drohen, mich schlagen, oder sonst was mit mir anstellen aber zu guter Letzt, werde ich gewinnen und du wirst Angst vor mir haben. Und außerdem, wie glaubst du denn, mich in die Schule zu schleifen? Ich könnte um Hilfe schreien oder so, dann wärst du echt im Arsch.", meinte er gespielt traurig und nickte.

Es reichte mir.

Ohne lange zu zögern, packte ich den kleineren und warf ihn mir über die Schulter. Er begann zu zappeln wie ein Fisch, welch Ironie, da er ja das Meer so zu lieben schien, und versuchte sogar mich irgendwie zu schlagen.

,,Ich hab dich gewarnt und wenn du auf mich gehört hättest, müsste auch ich das nicht machen. Aber ihr Kinder versteht das meiste ja nur, bei der harten Tour.", erklärte ich unbekümmert und verließ das Zimmer. Während ich zur Tür hinaus ging, drehte ich mich absichtlich, damit sich Silver am Türrahmen den Kopf stieß.

,,Kannst du nicht aufpassen, Arschloch!", zischte er, während ich nur mit den Schultern zuckte.

Ich lief die Treppen runter, an Margret vorbei, welche mich mit einem süffisanten Grinsen musterte.

,,Mr. Thorn scheint eine gute Wahl getroffen zu haben, mit dir Ash. Wir sehen uns später Silver.", verabschiedete sie sich und eilte dann weiter.

Mit hastigen Schritten verließ ich die Villa und holte den Autoschlüssel heraus. Da ich noch nicht wusste, welches Auto das richtige war, drückte ich einfach einen Knopf auf dem Schlüssel um das herauszufinden. Schließlich begannen die hinteren Blinker eines royalblauen Porsche zu blinken.

Damit könnte ich durchaus leben.

Also warf ich den Jungen auf den Rücksitz, natürlich versuchte er wieder heraus zu klettern, wer wollte denn schon barfuß, im Pyjama und ohne Schulsachen in die Schule, doch auch das hatte sich schnell geregelt.

Meine Schulzeit war auch nicht gerade die beste gewesen, also erbarmte ich mich, sperrte den Wagen zu, natürlich mit der Kindersicherung, und lief noch einmal zurück in die Villa. Alfred und Margret verließen diese gerade.

,,Wo ist Silver?", fragte sie und grinste leicht.

,,Im Auto. Ich hole nur noch seine Sachen und dann fahr ich ihn zur Schule, wo er hoffentlich auch bleiben wird.", teilte ich dem Ehepaar mit. Alfred nickte und klopfe mir, aus welchem Grund auch immer, und ging dann gemeinsam mit seiner Frau zu einem grauen Auto.

Ich kannte die Marke nicht, aber es sah auf jeden Fall nicht gerade billig aus. Wozu brauchte man denn fünf oder mehr Autos?!

Wahrscheinlich nur um damit anzugeben. Jedenfalls, lief ich ein weiteres Mal nach oben in das Zimmer des fünfzehnjährigen und suchte nach dessen Rucksack oder was auch immer nach Schultasche aussah.

Was denn sonst!

Ein dunkelblauer Nike Rucksack mit ein paar Fischen drauf. Entweder war jemand so nett gewesen und hatte die darauf gebügelt, was ich eher glaubte, da ich dieses Modell noch nie in meinem Leben gesehen hatte, oder es war eben eine Sonderanfertigung.

His BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt