Vater-Sohn Probleme

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Vater – Sohn Probleme

Silver:

Unschlüssig, was ich nun tun sollte, stand ich einfach da und sah meinen Dad an, wie ein Junge, der einen Wildfremden vor sich stehen hatte.

Ob er jetzt sauer war, weil Ash mich alleine gelassen hatte?

Ich wollte das, also sollte er wenn dann mit mir schimpfen, nicht später mit Ash. Einige Sekunden vergingen, in denen weder ich noch er ein Wort verloren.

Das ganze war mir schrecklich unangenehm. Vor mir stand mein Vater, den ich seit einem Monat nicht mehr gesehen hatte und ich?

Ich starrte ihn einfach nur an.

,,Hey, Dad. Bist du schon lange wieder da?", murmelte ich unsicher und knetete meine Finger.

,,Nein! Nein, erst seit einer Stunde oder so. Wo ist Ash?", wollte er wissen und schloss erst mal die Türe.

,,Er ist bei seinen Eltern. Er hat heute Geburtstag.", antwortete ich ein wenig desinteressiert und zog mir Schuhe und Mantel aus.

,,Und du bist hier? Alleine?! Was hättest du denn getan, wenn ich nicht hier gewesen wäre? Margret und Alfred sind auch nicht hier! Dann wärst du hier draußen halb erfroren! Er soll auf dich aufpassen und nicht bei seinen Eltern feiern!", jetzt klang mein Dad echt wütend.

,,Es ist sein Geburtstag! Ich habe ihm frei gegeben! Er hat doch auch nur einmal im Jahr Geburtstag! Und nur, weil du nie an meinen Geburtstagen da warst, heißt, das nicht, dass er nicht bei seinen Eltern sein darf! Ich bin sechzehn und kann ein paar Stunden gut auf mich selbst aufpassen! Du solltest doch eigentlich auf mich Acht geben und nicht ständig am anderen Ende der Welt sein! Wenn Ash einen Tag mal nicht da ist und Babysitter spielt, dann bezweifle ich, dass ich deshalb gleich drei mal entführt, vier mal verkauft oder umgebracht werde! Außerdem ist es wirklich schön, dass du jetzt einen ganzen Monat weg warst, wieder da bist und das erste was du tust, mich anzumotzen ist, weil Ash seinen Geburtstag feiert! Ich finde es auch wirklich schön, dass du wieder da bist, Dad.", mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei, nicht ohne ihn anzurempeln, und stürmte nach oben in mein Zimmer.

Hoffentlich bekam er so endlich mal mit, dass ich ihn wirklich gerne mal in meiner nähe hätte. Natürlich war Ash jetzt sehr wichtig für mich, aber er war eben nicht mein Vater. Er war eben mein Freund.

Unzufrieden fuhr ich mir übers Gesicht und warf mich aufs Bett. Eigentlich hatte ich mir die Rückkehr meines Dads ganz anders erwartet.

Da ich nicht wirklich viel zu tun hatte und auch keine andere Idee hatte, mich zu beschäftigen, entschloss ich mich dazu, ein Bad zu nehmen, mit ganz viel Schaum!

Ich wusste nicht, warum Schaum einen immer so faszinierte, aber ich vermutete, dass es einfach schön aussah, wenn in der Badewanne ein riesiger Schaumhaufen war. Und es roch auch noch wirklich gut. Also schnappte ich mit eine Jogginghose, ein T-Shirt und noch ein paar andere Kleidungsstücke und verzog mich in mein Badezimmer, wo ich erst mal heißes Wasser in die Wanne einließ.

Hoffentlich hatte Ash zumindest noch ein wenig Spaß mit seiner Familie. Zwar wunderte es mich wirklich ein wenig, dass er zurück zu seinen Eltern gefahren war, aber wahrscheinlich hätte ich an meinem Geburtstag dasselbe getan, also war ich ihm auch nicht böse.

Es war sein Geburtstag und wenn ich er gewesen wäre, dann hätte ich diesen auch gerne mit meiner Familie gefeiert. Schützling hin oder her.

Ich zog mich aus, warf meine Kleidung in einen Wäschekorb und stieg dann in die bereits mit Wasser und Schaum gefüllte Badewanne.

His BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt