Eine Maske, ein Name und alles ist anders...

Kapitel 81

Liam Payne P. o. V.

Es war einmal vor langer, langer Zeit, ach Quatsch, es war vor FÜNF MINUTEN! Seit Fünf Minuten sitze ich nun schon wie vereist auf meinem Stühlchen und kann mich nicht regen. Erstmals, weil ich immer noch gefesselt bin, doch vorrangig, weil ich noch viel zu geschockt von den Worten meiner Mitgefangenen bin. Nicht ihr ganzer Satz, nein, auch nicht, dass sie sich entschuldigt hat, Schockt mich so dermaßen, nein, es liegt einzig und allein an dem zweisilbigen Wort.

Li. Li hat mich niemals auch nur irgendjemand genannt. Nicht meine Eltern und schon gar nicht meine besten Freunde! Nie, niemals hat es jemand gewagt, mich so anzusprechen. Alle. Bis auf eine... Hope... Sie hat mich schon als kleines Mädchen so betitelt und es geliebt, mich damit bei meinen Freunden aufzuziehen. Diese haben sich immer weggeschmissen, weil sie es einfach Zucker fanden, wie sie sich dann immer einen abgemacht hat und abschließend vor mir geflüchtet ist...

Aber ich schweife schon wieder zu viel ab! Nachdem ich damals nach 'the x Factor' diesen Mist von Ignorieren durchgezogen habe, wusste ich nicht, was mich geritten hat, dass ich meine eigene, kleine, zuckersüße Schwester ignoriere. Ich habe damals die mehr oder weniger Warnungen meiner Friends ignoriert und mein eigenes Ding durchgezogen. Ein fataler Fehler wie sich einige Jahre später herausstellt... Hope hat mich damals mit meinen eigenen Waffen geschlagen, und mir das selbe Gefühl, was ich sie habe zwei Jahre lang spüren lassen, zugefügt. Dieses Mal lief der Hase andersherum. Hope hat Mich ignoriert...

Oh man, was bitte war ich nur für ein Schwachkopf, meine Eigene Schwester nicht zu erkennen, obwohl sie direkt vor meiner Nase war?! Nicht nur, unsere Nachbarin, das Rothaarige Mädchen, nein, auch Dragonlight, DIE Fighterin der Welt. Ich habe sie nicht erkannt... selbst bei dem Kampf gegen die Cops habe ich nicht erkannt, dass Sie Uns hat in Sicherheit wissen wollen, damit wir nicht in die brutalen Kämpfe mit verwickelt werden. Sie hatte meine, äh, unsere Schwester an ihrer Hochzeit vor keine Ahnung WAS gerettet und allem Anschein nach, hat Ruth sie erkannt...

Irgendwas hat sie dann zum Stillschweigen veranlasst und somit kam Hopes Geheimnis nie ans Licht... Das sie und Dragon von jetzt auf gleich einfach verschwunden sind, war auch kein Zufall, allerdings kann ich mir dies noch immer nicht so richtig zusammenreimen... Leider...

So, alles schön und gut, aber so langsam sollte ich mal versuchen, meine -wie ich gerade herausgefunden habe- kleine Schwester wieder ins Land der Lebenden zu rufen, da ich nun wirklich nicht scharf darauf bin, weitere Schläge zu kassieren, und auch will ich nicht sehen, wie Viola eine weitere Tracht Prügel bekommt...!

Fluchend über meine Planlosigkeit gegenüber diesem schmutzigen Business rüttle ich erneut an meinen Fesseln, als mir auf einmal was aus meiner Tasche und direkt in meiner Handfläche fällt, welche ich schnell wieder schließe. Als ich es versuche, in meiner Hand zu drehen, fällt mir auf, dass es eine Münze ist. Augenblicklich kommt mir eine Idee und ich richte mich soweit es eben geht. Als ich dies dann einigermaßen zu meiner Zufriedenheit geschafft habe, nahm ich all meine "Wurfkünste" zusammen und schnippe die Münze an ihre Verwundete Schulter... Volltreffer!!

Während ich innerlich noch von mir selbst gelobt werde, zuckt Dragon merklich zusammen, als die Münze ihre blutverschmierte Schulter trifft, und kann sich ihrem schmerzverzerrten Gesicht zu urteilen, nur schwer einen schmerzvollen Aufschrei verkneifen. Verglichen mit mir, Ähm, ja... Ich glaube das lasse ich doch lieber, das wäre nun wirklich zu peinlich! Ich meine, HALLO! Ein MANN verliert gegen eine FRAU!! Das ist ja mal so ganz unter meiner Würde...!

"Für was war das den jetzt gedacht, Payne?!" Reißt mich eine wütende, aber auch leicht schmerzende Stimme aus meinem inneren Krieg. Ist auch glaube ich besser so!! "PAYNE!!" Keift es wieder durch den Raum. Ertappt und erschrocken zugleich zucke ich zusammen und wende meinen, zuvor noch abgewandten, Kopf, wieder ihr zu.