Eine Maske, ein Name und alles ist anders...

Kapitel 85

Liam Payne P. o. V.

Scheiße, scheiße, SCHEISSE! Was mache ich denn jetzt? Ich komm hier doch nicht alleine raus, mal ganz zu schweigen davon, dass ich meine kleine Schwester erneut hängen lassen würde! Was für ein Unmensch wäre ich den dann? Verzweifelt schlage ich ihr erneut gegen die Wange, rüttle sie durch, und hoffe, sie dadurch wieder ins Land der Lebenden zu rufen. Wie die unzähligen anderen Male, ging dies jedoch erfolglos aus. Verdammt! Das kann doch nicht wirklich passieren! Alle, die ich hätte nach Hilfe fragen können, sind Tod oder Verrecken. Meine Schwester gesellt sich zu denen, und ich bin Mutter Seelen alleine hier in diesem Blutversifften Gang, und weiß nicht mal mehr wo wir hergekommen sind, geschweige denn, wo ich langlaufen müsste, und aus dem Gebäude zu kommen. Ist das nicht der ha... "Halt endlich deine Klappe du Nervensäge! Mein Kopf explodiert gleich, und du machst das mit deinem Geschnatter, und dem bescheuerten um dich schlagen wie ein vollkommen bekloppter Esel, auch nicht besser!!" völlig in Rage wende ich meinen Kopf ruckartig nach unten, wo die Stimme herkommt, und bereue mein Gedankenloses Handeln aber keine Sekunde später wieder, da mein Genick ein widerliches Geräusch von sich gibt, und mein ganzer Nacken gerade gefühlt von 100 Messern langsam durchtrennt wird. In Zeitlupe packe ich mir an den Nacken, schließe meine Augen und presse meine Lippen fest aufeinander, um bloß nicht zu schreien, da ich immer noch nicht weiß, wem die Schritte und Stimmen vorhin gehört haben. "Verdammt, tut das weh!" fluche ich stattdessen leise vor mich rum. "Jetzt stell dich nicht so an, und komm endlich her, ich persönlich habe nämlich keinen Bock, hier wie eine verlaufene Ratte in diesem Schuppen zu übernachten!" kommt es prompt von meiner Schwester. Ey, wie kann die das nur aushalten?!

Dragonlight P. o. V.

"Alter, bist du irgendwie blöd oder so?! Mein ganzer Nacken steht gerade in Flammen, und du..." Ne, nicht so mein Lieber, hier habe ich die Zügel in der Hand! "Toll, mein ganzer Körper steht in Brand, und ich kann mich kaum mehr bewegen und soll einem Superstar den Arsch retten, weil er es selbst nicht kann... Ja und?! Man, jetzt steh endlich auf du Jammerlappen! So schlimm kann es ja gar nicht sein, dein vorlautes Maul hast du jedenfalls nicht verloren... "Ich BIN ein Superstar, und abgesehen davon, ist das hier verdammt unfair!" jammert Li herum, während er sich gequält aufrichte und neben mich stellt. Natürlich habe ich mir schon die nächste Waffe gekrallt, halte sie aber lieber noch ungeladen in der Hand, nicht, dass meine Hand gleich schneller ist, als mein Gedanke, und es hier gleich einen weiteren Toten gibt. Auch wenn er mein Bruder ist, sein Gelaber geht mir gewaltig auf die Nerven!

"Ey, streng mal deine grauen Gehirnzellen an, und denk nach, bevor du solch einen Schwachsinn laberst! Himmel, ich habe überall blaue Flecken, Blutergüsse, Schnittwunden, Narben die mir immer wieder aufs Neue Aufreißen, und auch habe ich Kugeln einfangen müsse, also hör endlich auf zu krähen wie ein neugeborenes, welches sich in die Hose geschissen hat, und halt den Rand, denn, unfair ist, die Oma die Treppe runter zu schuppsen, und zu fragen: Warum rennst du denn so?! Und jetzt komm endlich, ich will eine kalte Dusche und danach ins Bett!"

"Du Duscht kalt?!" Hätte ich gerade etwas getrunken, so hätte ich mich daran jetzt verschluckt, und es voll auf meinen Bruder gerotzt. Alter, ist der vollkommen geistesgestört?! Ich hoffe ich habe mich gerade verhört!! "Alter, ich habe ja schon viele dumme Menschen getroffen, wobei ich dachte, es geht nicht schlimmer, doch dann traf ich meinen Bruder, und bekomme fast einen Herzinfarkt bei deinem Gesülze! Junge! Ich habe dich gerade angeschrien, dass du endlich die klappe halten sollst, und dir gesagt, wie es mir geht, und das einzige, was du fragts, ist, ob ich kalt Dusche?! Bist du irgendwie aufn Kopf gefallen oder war die Bratpfanne in den Händen von deinen Mitbewohnern?!" Vollkommen fassungslos lache ich über seine Worte los, und schüttle meinen Kopf, während ich mich umdrehe, meine Waffe lade und gehe. Das kann sich ja keiner mehr anhören. "Also mal wirklich Hope, ich bin nicht du..." Ruckartig drehe ich mich um und halte ihm die Waffe direkt unters Kinn, was ihn stark schlucken und augenblicklich verstummen lässt. "Wenn du nicht gleich dein Radio abstellst, gibt es stress! Und glaub mir, Du willst dich Nicht mit Mir anlegen! Also rate ich dir, endlich still zu sein, und dich klein zu machen, Payne!" Ich betone jedes Wort, während ich ihm immer näherkomme, die Pistole fester an seine Kehle drücke, und zu ihm hochschaue, da er immer noch etwas größer ist als ich.

Zu einer Antwort seinerseits kommt es gar nicht mehr, da hinter mir eine Stimme erklingt. "Its Showtime Baby! Also ich an deiner Stelle, Junge, würde still sein, und tun was sie gesagt hat. Ach und, nur so als Tipp die Waffe ist entsichert!" Kaum das ich die ersten drei Wörter gehört habe, hat sich meine Laune, so wie meine Miene erhellt, und ich habe fast die Dummheit meines Bruders vergessen. Aber eben nur fast... Mit einem Grinsen im Gesicht gehe ich rückwärts, bis ich Seinen heißen Atem in meinem Nacken spüren kann. Alleine an seinem unverwechselbaren Aftershave ist er unvergesslich und einzigartig, weil es sein ganz persönliches Markenzeichen ist. Wie er diesen perfekten Duft hinbekommt, wollte er mir allerdings nie verraten.

Nach einigen Sekunden, in denen ich einfach nur vor mich hin gegrinst habe, fangen wir an. Mit was? Tanzen. Warum? Weil wir damals fürs Tanzen gelebt haben, und es immer zusammen gemacht haben. Wer er ist? Jin. Mein bester Freund seit ich denken kann. Vor einigen Jahren verschwand er einfach von heute auf morgen, und ich wusste nicht, warum, geschweige denn wohin. Allerdings muss ich ihm eines lassen. In Sachen Illegales, ist er wie ich. Er kann's, und hat dabei noch Style. Allerdings kenn ich auch keine Person auf diesem Planeten, die sich so gut und vor allem lange undercover halten kann. Meinen Respekt in dieser Hinsicht hat er auf jeden Fall, nicht einmal ich kann mich so gut verstecken. Allerdings habe ich dieses Talent auch von ihm. Das undercover arbeiten! Das Tanzen habe ich damals mit ihm gelernt, und wir haben es nach und nach eingeführt, das, wenn wir uns sehen, wir kurz ein paar Moves zusammen tanzen, ehe wir uns richtig begrüßen, doch seit dem er verschwunden ist, habe ich nicht mehr getanzt, weil es kein anderer so gut kann, wie Jin...

"Ey, Jin! Was machst du denn hier? WO warst du verdammt?!" bombardiere ich ihn auch direkt mit Fragen, welche mir auf der Zunge liegen. Doch statt mir zu antworten, zieht er mich einfach überglücklich in seine Starken Arme, von denen ich das Gefühl habe, sie seien Stärker, und lässt mich auch nicht mehr so schnell los. Das Blut scheint ihm nichts auszumachen, was ich von mir leider nicht behaupten kann, da meine Wunden immer noch so extrem brennen.

"Jin... bitte, nicht..." stammle ich schwer atmend, und im Versuch, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Sofort rückt er etwa von mir ab, und scannt mich von Oben bis untern einmal ab, bis er mir anschließend wieder voller Unglauben in die Augen blickt. Sein Blick ist dabei so Schuldbewusst, und auch wütend, vermutlich auf den, der mir das angetan hat, da er es noch nie abkonnte, wenn mich jemand verletzt hat....

"Was ist mit dir passiert Vio?!" Seine Stimme ist nur ein Hauchen, während er mir eine Blutverschmierte Strähne aus dem Gesicht streicht, und mir in die Augen blickt. "Es tut mir so leid... Ich musste gehen, sonst wäre Ethan schon viel früher aufgetaucht, und hätte dich zur Kampfmaschine ausbilden lassen. Ich konnte das nicht zulassen!" Oh nein, er scheint es gar nicht zu wissen... "Allein die Vorstellung, dass du, wäre ich damals nicht gegangen, so sein würdest, wie Dragonlight, macht mich krank...!"

"Jin... Ich... Du solltest da was wissen..." verzweifelt Ringe ich mit den richtigen Worten, und blicke überall hin, nur nicht in seine Augen. "Ich..." Ich kam schon gar nicht mehr zum Antworten, da Liam, dessen Anwesenheit ich schon ganz vergessen habe, mir diese Aufgabe abnimmt. "Sie ist Dragonlight...!"