Kapitel 20

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Dragonlight P. o. V.

Ich bin richtig froh, dass ich in London schon Laufsachen anhatte, denn als Alex mich angerufen hat wollte ich ursprünglich etwas Laufen gehen, um erstens meine Fitness etwas zu trainieren, und zweitens um meine neue Heimat etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, doch das hat sich ja mehr oder weniger als unnütz erwiesen. Eigentlich war es nur reiner Zufall, dass ich schon hinter meiner Maske gesteckt habe, da ich normalerweise dem Boss meiner Gang in London einen Besuch abstatten wollte. Naja, hat sich ja jetzt auch erledigt. Jetzt bin ich in der Hauptstadt Großbritanniens, und erhoffe mir einen würdigen Gegner in dieser Halle. Gemeinsam stießen wir die schwere Tür auf und traten ein. Augenblicklich wurde vor uns eine Gasse errichtet und wir spazieren hindurch.

Natürlich stellte sich ein Spaten mit seinen Kötern in den Weg... Shiron! Oh ja!! Jetzt ist er dran.

"Och ne, was wollt ihr denn hier? Habt ihr die Halle der Könige etwa mit eurem Spielplatz verwechselt ihr widerlichen Drachen?!" Oh, oh. Ganz böser Fehler du Drecksköter, ganz böse. Mich sollte man nicht provozieren, und dass schon gar nicht in der Fighterhalle, wo ich die Königin bin!

"Ich schätze, dass ich gerade meinen Gegner gefunden habe! Niemand, und vor allem kein Köter, legt sich mit dem Boss im Hause an, haben wir uns da verstanden, Shiron?!" Ich blicke Desinteressiert auf meine Nägel...

"Ja ne, ist klar!! Träum weiter Püppchen, gegen dich kämpfe ich nicht; ich schlage keine Weiber!" meinte Shiron herablassend, während alle Außenstehenden scharf die Luft einziehen. Zurecht.

"Falscher Abend um mir so blöd zu kommen du Affe!! Ich habe dir gesagt, dass du deine Männlichen Huren anleinen und aus meiner Sichtfeld verschwinden sollst, und mich dann noch vor meiner Gang und den anderen in der Fighterhalle so bloßzustellen, ist der Schlimmste Fehler den man machen kann, wenn ich eh schon hass auf dich!" Dem Penner werde ich es zeigen, ich lasse mich doch nicht von Sowas blamieren! "Oh, da haben wir aber Angst!! Na los! Zeig was du kannst!!" Die Herausforderung ist deutlich aus seiner Stimme herauszuhören, doch ich bin nicht blöd. Ich kenne die Regeln!

"Denkst du etwa ich würde darauf reinfallen, und nicht wissen, dass du mir gerade eine Falle gestellt hast?! Ich kenne die Regeln Shiron!" Nach meinen Worten zieht er eine etwas schmollende Grimmasse, und will sich abwenden, doch da hat er die Rechnung ohne unseren lieben Moderator gemacht. "Okay Leute!! Räumt den Ring und macht Platz für den neuen Anführer der Blood Dogs!!" Rief Jaxon der Moderator auch schon und Shiron verschwand im Ring. "Und nun bitte ich Die Königin der Streetfights hoch!!" Bei meinem Namen jubeln alle wie wild drauf los und ich gehe stocksauer in meine Ecke des Rings. Während ich kurz an ihm vorbei gehe höre ich ein höhnisches Pah! Die und Königin der Streetfights?! Wers glaubt! Oh, er wird diese Worte noch so bitter bereuen! Aber es ist ihm nicht ganz zu verwerfen. Damals hatte er nicht viel mit den ganzen Gangsachen am Hut, und hat dies immer gepflegt seinem Bruder Shilo überlassen, doch seit dieser von der Polizei erschossen wurde, als sie ihn festnehmen wollten, muss Shiron die Führung der Blood Dogs übernehmen, was noch nicht all zulange her ist. Das ist auch der Grund, weshalb er mich so provoziert hat. Er kennt mich nicht. Er hat mich noch nie Kämpfen gesehen, und hat auch noch nie gegen mich gekämpft. Doch jetzt ist er hoffnungslos verloren.

"Halt lieber die Klappe und pass auf, denn erst dann wirst du kapieren, warum mich alle so respektvoll behandeln, und warum dein Bruder dich vor mir zu warnen versuchte!" Es stimmt, Shilo hatte noch vor seinem Tod versucht, Shiron vor mir zu warnen, doch vergebens, wie man sieht. Sein kleinerer Bruder reitet die Gang voll in den Dreck, und lässt sie zum Gespött unter den Kämpfern werden.

"Die Luft ist angespannt und ich will nicht in deren Fronten kommen!!... One... Two... Fight!!" Und somit verschwand Jaxon schnell von der Bildfläche und ich blieb mit meinem Gegenüber allein im Ring. Das Adrenalin schoss durch meine Adern und ich ließ meine nicht geschützten Hände Knacken.

Als mein Gegenüber durch etwas Runterfallendes hinter sich schaut, nutze ich meine Chance, stürme auf ihn zu und trat ihm mit voller Wucht in den Magen. Erschrocken blickt er mich an und schnappt entsetzt nach Luft, während seine Gang ihn ausbuht, und scheinbar schon weiß, dass ich als Siegerin aus dem Ring steigen werde. Ich jedoch lasse ihm keine Zeit zum Erholen und verpasse ihm einen saftigen Hieb mitten auf die Nase, welche ein lautes Knacken von sich gab. Gebrochen, war mein einziger Gedanke, doch das stört mich nicht, ich prügle mit den bloßen Fäusten auf ihn ein, bis er Ohnmächtig wurde und ich aufstand.

Verachtend spucke ich ihm nochmal ins Gesicht, als Zeichen der Puren Verachtung, und wand mich an meinen Kumpel, welchem ich das Mikro aus der Hand nehme und mit kalter, aber lauter Stimme sage. "Wenn ihr ihn das Nächste mal nicht zügeln könnt, weilt ihr nicht mehr lange unter uns ihr blöden Hunde!!" damit gebe ich das Mikrofon zurück, steige aus dem Ring und verlasse zusammen mit meiner Gang die Kämpfe. Natürlich habe ich das Geld noch abgeholt... 7 000 Mücken. Nicht viel, nicht wenig.

Gemeinsam steigen wir wieder in die jeweiligen Autos und fahren mit hohem Tempo zum angesagtesten Club in Wolverhampton. Ich meine, wir haben gerade 7 000 Mücken bekommen, und das auch noch gratis! Das muss doch gefeiert werden, abgesehen davon könne wir so noch einmal richtig die Sau rauslassen.

Als auch das letzte schwarze Auto vor dem Club einen Platz gefunden hat, richte ich nochmal meine Haare im Rückspiegel und steige elegant aus. Kurz darauf folgen die anderen meinem Beispiel und gemeinsam gehen wir an der langen Schlange vorbei und direkt zum Türsteher, welcher uns augenblicklich durchlässt, als er mich erkennt Erst jetzt fällt mir ein, dass ich eigentlich echt unpassend fürs Feiern gekleidet bin, aber naja, wenigstens kein Blut!

Ich weiß nicht mehr, wie lange wir gefeiert und getanzt haben, oder wie viele Männer ich habe abblitzen lassen, weil sie meinten, mich von hinten und hackedicht an grabschen zu müssen, aber ich weiß, dass es so gegen 5 Uhr morgens ist und ich mal nach Hause, also nach London, fahren sollte, da ich hundemüde bin, und mir so langsam meine Beine wehtun. Wobei, ich will gar nicht wissen, wie sie schmerzen würden, hätte ich High Heels an!

Wir sind immer noch im Club und die meisten sind schon sturzbesoffen. Ich habe zwar auch einiges an Intus, aber das ist bei mir noch nichts, ich fahre immer Auto, egal wie scheiße es mir geht, und um mich volllaufen zu lassen, braucht es schon mehr. Naja, ich ging zu Mike, der 2 Boss und gab ihm Bescheid, dass ich jetzt wieder fahren werde und er mich kontaktieren soll, wenn was ist. Nach seiner Bestätigung ging ich nach draußen, setze mich in meinen Bugatti und fahre mal wieder mit quietschenden Reifen los und in Richtung London. Doch hätte ich da schon gewusst, was passiert, wäre ich mit Sicherheit in meiner Heimat geblieben.

Eine Maske, ein Name und alles ist anders...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt