Eine Maske, ein Name und alles ist anders...

Kapitel 1

Payne. Allein der Name lässt viele Mädchenherzen höherschlagen oder verursacht einen riesen kreisch Alarm, bei welchem dir dein Trommelfell droht zu streiken. Irgendwie ist es ja schon cool, wenn der größere Bruder Liam James Payne ist. DER One Direction Daddy schlecht hin.

Damals haben Liam und ich fast täglich zusammen in unserem Musikzimmer gesungen. Die verschiedensten Lieder. Ob ein ruhiges, langsames oder ein lautes Karaoke Lied. Liam und ich haben einfach immer Spaß am Singen gehabt. Uns war nichts peinlich und wir haben einfach mit gelacht, statt uns zu schämen oder wütend zu werden. Unser Peinlichkeitslimit ist ziemlich weit oben! Allerdings hat es seit 2010 auch seine Schattenseiten mit sich gebracht. Der Nachname Payne ist mittlerweile die reinste Hölle für mich! Mein Bruder, Weltberühmt durch die berüchtigte Boy Band One Direction.

Zusammen mit Zayn Javadd Malik, Harry Edward Styles, Louis William Tomlinson und Niall James Horan, hat mein Bruder den dritten Platz bei 'The x Factor' belegt und wurde zum Teenie Schwarm schlecht hin. Ich werde nur als Liam Paynes kleine Schwester Hope Payne abgestempelt, wenn sich denn jemand noch an mich erinnert! Niemand außer meiner Familie weiß meinen zweiten Vornamen Viola und das soll ich später noch willkommen heißen!

Auch in der Schule ist es nicht gerade vom Vorteil 'Payne' mit Nachnamen zu heißen, da du dir somit allerlei falsche Freunde angeln kannst und dir auch den ein oder anderen dummen Spruch anhören darfst, weil du ja angeblich gar nicht zu deinem ach so tollen Bruder passt und lieber jemand anderes an meiner Stelle sein sollte. Und das ganze Drama nur, damit die Weiber an meinen ach so tollen Bruder rankommen können! Mein Gott ey, er ist auch nur ein Mensch, nicht perfekt, macht Fehler und ist kein Außerirdischer Idiot! Ja, er hat eine geile Stimme, hat eine Menge Mäuse auf dem Konto und sieht gut aus, allerdings ist das kein Grund so auszuticken!

Nach circa zwei Jahren habe ich dann zu mir selber gesagt, das mein Leben nicht nur aus lauter falscher Freunde bestehen kann. Ich will nicht, dass man mich als Liams kleine Sis abstempelt. Entweder habe ich ein stink normales Leben, oder ich bekomme durch meine eigenen Taten Aufsehen und nicht durch meinen Bruder! Ich will mir nicht anhören müssen, dass ich mich nur auf dem Geld meiner Familie ausruhen würde, sondern möchte meine eigenen Fans haben und zeigen, was ich kann und das ich nicht so bin, als was ich abgestempelt werde.

Dies war auch der Zeitpunkt, an dem ich meinen Leben um 180° gewendet habe. Meine sonst so wunderschönen, dunkelbraunen, arschlangen, gewellten Haare wurden zu einem schönen, kräftigen dunkel rot. Meine Figur wurde noch dünner als ohne hin schon und ich bekam Muskeln. Und davon nicht gerade wenige! Boxen, Regeln brechen, sprayen, Streiche spielen, singen, tanzen und die Leute in den Wahnsinn treiben wurden zu meinen neuen Hobbys. Die Musik spielte weiterhin eine große, wichtige Rolle in meinem Leben, denn auch ich wollte zeigen, dass ich es mit meinem Bruder, beziehungsweise mit One Direction aufnehmen kann.

Ich weiß schon gar nicht mehr, wie es geschah, doch circa im Juli 2012 hatte ich eine Gang, oder eher Mafia, welche ich bis heute mit Stolz und Ehre anführe! Meine Gang, oder auch Mafia genannt, heißt 'Black Dragons' und ich bin dort nur unter dem Namen Dragonlight bekannt. Zwar kennen sieben Leute meinen Namen, doch das ist nicht weiter schlimm, da sie nicht meinen wahren Namen kennen. Sie denken, ich würde im echten Leben 'Nina White' heißen. Mein Leben besteht aus lauter Täuschungen und Geheimnissen!

Mein wahrer Name; Hope Viola Payne, wurde in meinem Alltag und Pass zu; Nina White. Bei den 'Black Dragons', so wie bei illegalen Streetfights oder Autorennen heiße ich; Dragonlight. Und auf YouTube, so wie auf den anderen sozialen Netzwerken oder auf der Bühne bin ich; Black Star. Ich wollte einfach nur, dass die Leute irgendwann mal verstehen, wie sehr man sich doch von der Optik und dem Verhalten täuschen kann!

Denn als Nina White, werde ich als Bad Girl akzeptiert. Ich bin nichts besonderes, nur das Mädchen mit der großen klappe, den fiesen Streichen und den toten Eltern. Wenn ich dann mal in der Schule bin, was mehr als nur selten, fast nie, geschieht, bin ich das typische Bad Girl der Schule und lasse mir nichts sagen und schon gar nicht befehlen.

Wenn ich als Dragonlight auftrete, habe ich das Sagen, jeder unterwirft sich mir, hat Angst und Respekt vor mir. Keiner stellt sich mir in den Weg, denn jeder weiß, zu was ich fähig bin und kennt die Konsequenzen, wenn man es doch wagt, sich mir in den Weg zu stellen.

Doch wenn ich Black Star bin, ist meine dunkle Seite vollends verschwunden und an deren Stelle tritt eine berühmt YouTube Sängerin. Sie ist freundlich, hilfsbereit, weltberühmt und hat eine geile Stimme, wie ich immer wieder zu hören bekomme. Bis jetzt stand ich circa 13-mal auf der Bühne, habe meine neuesten Hits rausgebracht und etwas auf der Bühne getanzt. Ich habe mich einfach frei gefühlt. Und genau das ist der Grund, warum ich Liam nicht lange böse sein kann! Wenn man selbst einmal dieses berauschende Gefühl der Freiheit auf der Bühne erlebt hat, versteht man den anderen! Auch ist das der Grund, warum Liam nicht weiß, dass unsere Eltern Anfang Februar 2013 bei einem Autounfall gestorben sind und ich auf die schiefe Bahn geraten bin. Damals habe ich mit 13 Jahren begonnen zu rauchen, wenn ich enormen Stress hatte oder unter Druck stand. Ich nahm Drogen und hatte fast ein ganzes Jahr lang 'nen totalen Absturz in meinem Leben, denn ich konnte meine Finger nicht vom Alkohol lassen und habe mich fast jeden Abend bis zum Rand des Bewusstseins besoffen, was auch der Grund ist, weshalb ich mehr als nur ein bisschen abgehärtet gegen dieses Zeug bin.

Ich wollte Liam sein Band Leben nicht ruinieren. Es war schon immer sein größter Traum gewesen, weltberühmt zu werden und ich fand, diesen Traum sollte er auch ausleben. Mit Zayn, Harry, Louis und Niall. Seinen Freunden und Bandkollegen. Er ist mein Bruder, wird es immer sein und ich werde ihn auch immer lieben!

Zumindest dachte ich das damals noch...!