Kapitel 24 - Kriegsbeginn

38 5 0
                                    


Ich erinnere mich nicht daran, aufgewacht zu sein. Ich wusste, ich lag in einem Bett aber meine Augen waren offen und auf die Person gerichtet, die neben meinem Bett saß.

Es war Snape.

Die ganze Situation hatte etwas Surreales an sich und ich kam erst später dahinter, woran es lag: Ich spürte überhaupt keinen Schmerz.

„Allison", begrüßte Snape mich. „Die Zeiten haben sich geändert."

Ich starrte ihn bloß an, es war aus irgendeinem Grund enorm schwierig, zu sprechen.

„Sie törichtes Mädchen. Das Duell war ein Fehler. Ich bin kurz davor Ihnen Punkte abzuziehen."

Als ob Punkte noch irgendetwas bedeuteten. Menschen waren gestorben.

„Es wird Sie vielleicht interessieren, dass Sie nicht der Schule verwiesen werden."

Wieso sollte mich das interessieren? Ich schloss die Augen.

„Es sollte Sie interessieren, weil Sie als Muggelstämmige ohne Abschluss nicht sehr viele Alternativen in der Zaubererwelt haben. Ihre Zukunft und Ihr Potenzial liegen gewissen Leuten hier am Herzen. Mehr als Ihnen, wie ich sehe."

Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber ich war schon wieder unerträglich müde.

Verschwinden Sie!", brüllte ich ohne Vorwarnung.

Snape zuckte nicht mit der Wimper. „Reißen Sie sich zusammen. Sie werden bei klarem Verstand gebraucht. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt."

Das ging nun endgültig zu weit. Ich riss die Augen auf und funkelte Snape so wütend an, wie es in meinem Zustand möglich war. Langsam setzte ich mich im Bett auf und holte Luft, um ihm zu sagen was für eine abartige alte Fledermaus er war, als plötzlich etwas wie ein Ruck durch die Welt ging. Im nächsten Augenblick war Snape verschwunden und der Schmerz kehrte zurück.
Ich ließ mich im Bett zurückfallen und krümmte mich.

„Miss Hesky." Hände auf meinen Schultern, die mich festhielten, dann eine Hand auf meiner Stirn. „Beruhigen Sie sich, Sie sind in Sicherheit."

Ich zwang mich die Augen zu öffnen und blickte ins Gesicht der Krankenschwester. Madam Pomfrey sah aus als hätte sie seit Tagen nicht geschlafen. Ihre Wangen waren eingefallen, ihre Augen rot, ihre Stimme rau. Sie hatte gelitten. Die Antwort darauf, was passiert war, kannte ich nur zu gut.

„Nein", murmelte ich hektisch und versuchte mich wieder aufzusetzen. „Wo ist Snape? Er war doch ..." Aber der Stuhl neben meinem Bett war leer.

„Snape?", wiederholte Madam Pomfrey und ließ mich los. „Wie können Sie - er kann nicht hier gewesen sein. Sie haben Fiber. Bleiben Sie ruhig liegen, ich bin gleich wieder bei Ihnen. Hören Sie? Still liegen bleiben!"

Sie blieb bei mir stehen, bis ich mich genug entspannt hatte, dann wuselte sie davon. Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkeln und liefen mir in die Haare. Leslie. Ethan. Was hatte ich getan? Ich ertrug es nicht, einfach liegen zu bleiben und stützte mich auf einen Ellbogen. Mein Kopf schmerzte bei jeder Bewegung, aber es war immer noch besser als mich nicht zu vergewissern. Außer mir befanden sich noch ein paar andere Patienten im Krankensaal. In einem Bett nahe des Eingangs schlief ein Junge, seine Uniform lag in einem kleinen Häufchen daneben. Eine Gryffindor-Krawatte lugte unter seinem Umhang hervor, doch seine Haare waren zu kurz und zu dunkel, um Ethans sein zu können. Auf der anderen Seite des Saals scharten sich zwei Frauen und ein Mann um ein Bett. Ich konnte nicht erkennen wer darin lag.

SlytherinherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt