Kapitel 14 - Herausforderungen

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Gegen Ende Februar wurde es wärmer - und nicht nur das Wetter. Adelines Rückkehr zu den normal denkenden Menschen und in die Nicht-Hausmannschaft hatte etwas bewirkt: Mads entschuldigte sich ebenfalls bei mir. Und somit hatte die Mannschaft wieder sechs brauchbare Spieler. Vier davon waren Jäger, wir hatten immer noch nur einen Treiber, aber mit Adeline auch wieder einen Hüter. Es war besser als vorher.

Und dann kam die Angst zurück.

Die Gerüchteküche in Hogwarts arbeitete immer schnell und einen Tag nachdem es passiert war, sprachen beim Frühstück alle darüber - jemand war vergiftet worden.

„Es war Ron Weasley, der Hüter von Gryffindor", verkündete Ethan atemlos, als er beim Frühstück am Hufflepufftisch auftauchte.

„Was ist passiert?", fragte Robert. Maisie und ein paar ihrer Freundinnen rutschten näher zu uns heran. Informationen direkt aus dem Gryffindorturm wollte sich niemand entgehen lassen.
„Irgendjemand sagte, Slughorn hätte ihn vergiftet", sagte Ethan. „Ist natürlich Unsinn. Aber es soll wohl in seinem Büro passiert sein."

„Was soll das heißen, passiert sein?", fragte ich. „Vergiftet werden passiert doch nicht einfach so."

Ethan zuckte mit den Schultern. „Das ist alles, was ich weiß. Ginny ist immer noch völlig durch den Wind, immerhin ist er ihr Bruder. Da wollte ich sie nicht fragen."

Alle nickten verständnisvoll. Mein Blick schweifte zu Dumbledores Stuhl am Lehrertisch. Er war leer.

Ginny sah tatsächlich sehr blass aus, als ich sie an diesem Tag in Zaubertränke sah. Auch Slughorn wirkte ziemlich zerstreut. Ethan holte Ginny nach der Stunde ein, mit mir im Schlepptau. Sie lächelte müde. „Hi, Allison. Wie geht's?"

„Besser als dir, schätze ich." Ich zog eine Grimasse.

Sie seufzte. „Ja, das ist schon alles sehr heftig. Aber Ron geht's bald wieder gut. Harry hat ihm das Leben gerettet."

„Moment", sagte Ethan. „Ich hab gehört es ist bei Slughorn passiert. Und Potter hat ihn gerettet?"

Sie hob hilflos die Schultern. „Slughorn hatte wohl einen Schock, als Ron auf einmal umgekippt ist. Er hat gar nichts getan."

„Wow", sagte Ethan nur.

„Und wie ist das überhaupt passiert?", fragte ich, entschlossen endlich dahinterzukommen. „Dein Bruder hat ja mit Sicherheit nicht zum Spaß aus irgendeinem Kessel geschlürft."

Ginny schüttelte den Kopf. „Slughorn hatte vergifteten Met, sagt Harry. Ron hat aus Versehen Kuchen mit einem Liebestrank drin gegessen und sie mussten wegen des Gegengifts zu Slughorn." An dieser Stelle warf sie mir einen eindeutigen Seitenblick zu. „Als es Ron wieder gut ging, wollte er anstoßen, mit dem Met. Der vergiftet war."

„Es war keine Absicht, das ist mal klar", stellte ich fest. „Slughorn ist schräg, aber er vergiftet keine Leute."

Sie nickte. „Er hatte auch nie vor, den Met selber zu öffnen. Er war als Geschenk gedacht."

„Geschenk? Für wen?", fragte Ethan mit gerunzelter Stirn.

Ginny biss sich auf die Lippe, als hätte sie sich verplappert. Dann seufzte sie wieder. „Für Dumbledore."

Jemand versuchte Dumbledore zu vergiften. Jemand, der nicht sehr intelligent war.

Dumbledore musste das inzwischen wissen. Ob er etwas dagegen unternahm? Er schien mir ja nicht der Typ zu sein, der schnell handelte. Ich trennte mich im Treppenhaus von Ginny und Ethan, die zu Geschichte der Zauberei mussten und schloss mich Adalyn und Rin auf dem Weg zu Zauberkunst an. Ginny hatte so gewirkt, als wollte sie nicht unbedingt, dass die Information über Dumbledore die Runde machte, aber ich erzählte es den anderen trotzdem sofort. Es war nicht so, als würde ich Dumbledore etwas schulden. Robert und Maisie, die wir vor dem Klassenzimmer trafen waren auch äußerst interessiert an der Sache.

SlytherinherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt