6: Sie wird zur Mission

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Langsam wurde sie wach. Es war eine schöne, ruhige Nacht gewesen und sie hatte gut geschlafen. Sie streckte sich ausgiebig, bevor sie die Augen öffnete und ihr Blick auf den kleinen Wecker neben ihrem Bett fiel. Halb acht. Wieder einmal hatte ihre innere Uhr nicht versagt. Mit einem Lächeln griff sie nach dem Klemmbrett und dem Stift, welche ebenfalls auf ihrem Nachttisch lagen. Sie knipste ihre Lampe an und trug zufrieden die Ergebnisse des heutigen Tages ein. Sie sah sich die Ergebnisse der vorherigen Tage an. Sie hatte recht gehabt, mit ihrer Hypothese. Man konnte die innere Uhr wirklich trainieren.

Ein Grummeln machte sie auf das andere Bett aufmerksam.
"Wie viel Uhr ist es?", fragte eine verschlafene Stimme.
"Halb acht", antwortete sie.
"Und warum bist du an einem Samstag um halb acht schon wach?"
"Ich habe meine innere Uhr auf halb acht gestellt und es hat funktioniert!" Glücklich drehte sie das Klemmbrett in die Richtung ihrer besten Freundin.
"Aber wieso macht man sowas?", fragte sie verschlafen und konnte es einfach nicht fassen. "Alex! Sag du doch auch mal was dazu!" Sie drehte ihren Wuschelkopf zu dem dritten Bett in ihrem Zimmer. Auch Teresa legte ihr Klemmbrett zur Seite und sah zu Alex hinüber. Na ja, zumindest dachte sie, sie würde zu Alex blicken. Das Bett war nämlich leer.

"Alex ist nicht mehr da", stellte Teresa fest und Flavia stöhnte verzweifelt auf. Sie zog sich ihre Decke höher und meinte: "Wieso seid ihr beide so verrückt und steht an einem Samstag so früh auf?"
"Hey! Für die Wissenschaft bringe ich gerne Opfer! Außerdem habe ich jetzt noch den ganzen Tag, um etwas zu tun! Du solltest dies auch ausnutzen. Wolltest du nicht noch trainieren gehen?"
"Ja schon, aber dafür brauche ich nicht so früh aufstehen!" Sie hasste es morgens früh aufzustehen. Sie blieb gerne etwas länger in ihrem warmen Bett liegen.

"Stell dich nicht so an, Flavia!", sagte Teresa und schlug ihre Decke weg. Sie schwang die Beine über ihre Bettkante und stand auf. Sie tapste ins Bad und stellte sich vor den Spiegel. Ihr Blick schweifte von ihren Füßen, über die Beine immer höher, bis sie sich in die Augen sah. Sie hob ihre rechte Hand und berührte leicht ihre Lippen. Sofort dachte sie an Christian. Er wollte ihr bei einem Experiment helfen und das hatten sie heute vor. Sie liebte es Zeit mit ihm zu verbringen. Er war immer so lieb zu ihr und hatte viele gute Ideen für Versuche von Experimenten. Dann kam wieder dieser Internet-Test in ihre Gedanken gerückt. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Auf einmal klopfte es an der Zimmertür.
"Teresa!", rief Flavia aus ihrem Bett. Sie hatte sich auf den Rücken gedreht und sah zur Badezimmertür. Sie hatte keine Lust jetzt schon aufzustehen.
"Geh du doch!", rief Teresa zurück und verdrehte die Augen. Sie konnte so faul sein.
"Du stehst aber schon!", versuchte es Flavia weiter.
"Ich sitze auf dem Klo!", log Teresa.
"Lüg nicht!"
"Sei nicht so faul und steh endlich auf!"
"Sei nicht so gemein zu mir und öffne einfach selbst die Tür!"
"Flavia!"
"Teresa!" Kurz war es still zwischen den beiden und es wurde ein weiteres Mal an die Tür geklopft.
"Du hast mich so früh geweckt!"
"Du bist von alleine wach geworden!"
"Gar nicht! Durch das Licht bin ich wach geworden!"

Mit einem genervten Blick öffnete Teresa die Badezimmertür und Flavia strich sich grinsend ein paar Haare aus dem Gesicht.
"Ist die Tür überhaupt zugeschlossen?" Flavia zuckte mit den Schultern und Teresa sah zur Zimmertür.
"Herein?", sagte sie. Kurz darauf wurde die Türklinke herunter gedrückt und die Tür ging auf. Herein kamen Christian und Leonardo. Beide grinsten die Mädels an.

"Nach welchem Motto lebt ihr?", lachte Leo.
"Streit am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen?", fragte Christian ebenfalls lachend.
"Flavia ist einfach ein zu faules Kind!"
"Wieso seid ihr an einem Samstagmorgen schon alle so früh wach verdammt?", murmelte Flavia und versteckte sich unter der Decke.
"Hey, wo ist Alex?", fragte Leo. Sein Blick war auf das leere Bett gerichtet. War sie etwa schon in der Halle? Heute wollten sie sich doch einen schönen, gemeinsamen Tag machen, bevor es dann mit der Mission losging.

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