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Jimin Pov

Tatsächlich komme ich mir ein wenig dumm vor, wenn ich mir vorstelle, nur wegen eines Schnittes hier auf der Untersuchungsliege zu sitzen und darauf zu warten, dass eine zuständige Person hier aufkreuzt. Gut, wenn ich ehrlich sein soll, beunruhigt es mich vielleicht ein klein wenig, dass es noch nicht aufgehört hat zu bluten, aber ich denke mir einfach, dass es ohnehin nichts ist. Dennoch liegt meine Hand auf der Wunde, darunter natürlich der Verband, den ich auf dem Weg hierher wieder umgewickelt habe. Die Füße lasse ich ein wenig baumeln, ich schaue mich im Raum um, mache einige Bilder an den Wänden aus und so manch anderes, dann öffnet sich jedoch die Tür. Womit meine Aufmerksamkeit auf der jungen Frau liegt, die hineinspaziert.

„Tut mir leid, dass du warten musstest", entschuldigt sie sich bei mir, was ich jedoch abwinke. „Also, du bist wegen eines Schnittes hier?", möchte sie nochmal wissen. Als ich vor einigen Minuten hier reingekommen bin, war sie auch schon hier, ich habe ihr erklärt, was ich habe und sie hat mir gesagt, ich solle mich auf die Untersuchungsliege hinsetzen. Keine Ahnung, wohin sie dann verschwunden ist oder was sie gemacht hat, aber das ist mir eigentlich ohnehin egal.

„Ja, ich habe mich heute Morgen an Glas geschnitten", erkläre ich ihr, während ich dabei bin den Verband wieder abzuwickeln. „Mein Lehrer hat darauf bestanden, dass ich herkomme. Es ist nicht einmal so schlimm", versichere ich ihr sogleich, da ich wie jemand fühle, der wegen einer kleinen Verletzungen direkt ins Krankenhaus läuft.

Gut, das ist hier nicht das Krankenhaus, aber die ganze Situation fühlt sich dennoch ein wenig zu viel an. Irgendwie übertrieben. Sie wird das wahrscheinlich etwas desinfizieren und ein Pflaster draufkleben.

„Man kann nie sicher genug sein", schmunzelt sie und streckt schließlich die Hände aus, löst mich ab und übernimmt die letzten Schichten der Bandage. Der Stoff hat sich wieder rot verfärbt, nicht so dolle, wie vorhin, aber dennoch. Und ich frage mich allmählich, wann es aufhören möchte zu bluten. Wenn das so weiter geht, kippe ich vermutlich noch um oder so.

„Ouh", gibt sie von sich, entfernt schließlich den Verband, nur, um ihn wieder schnell drauf zu drücken. „Das blutet ganz schön stark", stellt sie fest und weist mich an, den Verband kurz auf die Wunde zu drücken, woraufhin sie zu einem Schränkchen läuft und dort eine Kompresse hinausnimmt. Schnell ersetzt dieses dann auch den Verband.

Immer wieder hebt sie die Kompresse an, um sich den Schnitt angucken zu können, aber nicht für allzu lange. „Dein Name ist Jimin, richtig?", erkundigt sie sich, was mich schließlich nicken lässt. „Okay, Jimin. Der Schnitt sieht wirklich ganz schön tief aus und es hört nicht auf zu bluten, deshalb denke ich, dass es genäht werden muss. Allerdings bin ich nicht dazu ausgebildet, so etwas zu tun, deshalb müsstest du mal eben deine andere Hand auf die Kompresse legen, damit ich kurz telefonieren gehen kann."

Sofort ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Das muss genäht werden?", meine ich nun etwas perplex. „Das macht man mit einer Nadel", lege ich unnötigerweise nach. Aber ich mag Nadeln nicht besonders, Impfen und Blutabnehmen gehören auch immer zu den Dingen, die ich am liebsten einfach nur meiden würde. „Das tut gar nicht so weh", ermutigt sie mich, was nicht sonderlich hilfreich ist. „Ich bin gleich zurück, leg du erstmal deine andere Hand auf die Kompresse."

Es vergehen ungefähr fünf Minuten, in denen ich einfach nur im Raum sitze und darauf warte, dass irgendetwas passiert, bis die Schwester wieder hineinkommt. Sie berichtet mir, dass gleich jemand vorbei kommt, kein Arzt, aber jemand, der dazu ausgebildet ist, und wechselt nochmal die Kompresse, welche ich jedoch selbst drauf drücke. Besonders gesprächig ist sie nicht, somit sorgt sie auch nicht für Ablenkung, weshalb ich immer unruhiger werde. Nach etwa weiteren zehn Minuten klopft es dann auch endlich an der Tür, was mich erleichtert aufseufzen lässt.

Daddy Issues || Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt