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Jimin Pov

Das Date war echt ein totaler Reinfall, ich bin letztendlich mit meinem Problem kein Stück weitergekommen, stattdessen habe ich das Gefühl, noch verzweifelter zu sein, als vorher. Deshalb habe ich mich nach meinem Abgang auch dazu entschieden ein klein wenig durch die Gegend zu laufen, um vielleicht den Kopf halbwegs freizukriegen. Wirklich funktionieren wollte das jedoch auch nicht unbedingt und nach Hause gehen, um mich dort ins Bett zu legen und letztendlich wieder nicht schlafen zu können, ist auch keine Option gewesen. Aus diesem Grund habe ich Tae auch angerufen und ihn gefragt, ob ich vorbei kommen könnte.

Er hörte sich bereits am Telefon recht schläfrig an, dennoch dachte ich mir dummerweise nichts dabei. Erst, als ich vor dem Gebäude stehe und er die Tür öffnet, mir mit zersausten Haaren, sowie bequemer Kleidung gegenübersteht, realisiere ich, dass er offensichtlich bereits geschlafen hat und ich ihn geweckt habe. Womit mich dann auch schon sofort das schlechte Gewissen packt.

„Hey, komm rein", murmelt er mit zugekniffenem Auge, ehe er Platz macht, sodass ich in die Wohnung eintreten kann. Im Flur ist das Licht aus, sowie in der restlichen Wohnung auch, lediglich der Fernseher aus dem Wohnzimmer, welcher ziemlich leise spielt, sorgt für etwas Beleuchtung. Und das gedämmte Licht, welches aus Taehyungs Zimmer dringt, dank der offenen Tür.

Meine Schuhe ziehe ich aus, darauf bedacht, leise zu sein und seine Eltern nicht zu wecken, dann gehen wir gemeinsam auf sein Zimmer. In diesem angekommen, warte ich noch, bis die Tür zu ist, dann seufze ich. „Fuck, Tae, du hast ja schon längst geschlafen. Wieso hast du denn am Telefon auch zugesagt? Hätte ich geahnt, dass du bereits um null Uhr pennst, wäre ich nicht hergekommen", meine ich nun, da Gewissensbisse sich zu Wort melden.

„Es muss schon seine Gründe haben, wenn du um die Zeit spontan vorbei kommen möchtest und du hast dich am Telefon auch schon bedrückt angehört. Schlafen kann ich auch später, mach dir keinen Kopf. Sag mir lieber, was los ist. Ist irgendetwas Schlimmes passiert?", fragt er mir kratziger Stimme, reibt sich ein Auge und deutet schließlich auf sein Bett, damit ich mich setze. Was ich dann auch tue.

Seufzend fahre ich mir einmal durchs Haar, schüttle auf seine letzte Frage hin den Kopf, damit er sich keine Sorgen macht. „Nichts Schlimmes, nein. Das ist es nicht." Ich schlucke und hebe den Blick, da er sich direkt neben mich setzt und mich abwartend abschaut.

„Hast du dich heute mit Jungkook getroffen?", frage ich aus Neugier, was er mit einem Nicken bestätigt, ehe er sich über die Lippen leckt. „Und du warst doch heute auf ein Date mit dieser Neuen. Warst du bis eben bei ihr?", möchte er wissen, doch ich schüttle ein weiteres Mal den Kopf. Innerlich verziehe ich jedoch einmal das Gesicht bei dem Gedanken. Ich wäre lieber von einer Klippe gesprungen, als so lange bei ihr zu bleiben, das steht definitiv fest. „Nein, die war echt extrem nervig. Ihre Stimme liegt mir immer noch in den Ohren", erkläre ich ihm, was ihn kurz lachen lässt. „Wir haben uns bereits vor einigen Stunden verabschiedet, aber ich bin noch ein wenig spazieren gegangen."

Natürlich runzelt er auf meine Aussage hin die Stirn, er weiß, dass ich nicht der Typ bin, der Spaziergänge macht und das auch noch für mehrere Stunden und um diese Zeit. Taehyung merkt, dass irgendetwas nicht okay ist, er ist immerhin mein bester Freund und das nicht ohne Grund. Also rutscht er etwas zu mir und legt seine Hand auf meinen Nacken, über welchen er schließlich streicht. „Erzähl mir mal endlich, was nicht stimmt. Du bereitest mir Sorgen", meint er nun. Er kennt mich einfach zu gut, vielleicht bin ich auch genau deshalb hier. Ich brauche seine Hilfe, möchte meine Zweifel mit ihm teilen. Auch, wenn er keine Antwort parat hat, reicht es mir, wenn er mir vorerst einfach nur zuhört.

„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, Tae. In meinem Kopf herrscht ein totales Chaos, eigentlich will ich dich nicht so spät damit volllabern, aber ich weiß echt nicht wohin mit mir", seufze ich und schlucke schließlich einmal leer, ehe ich einfach versuche von vorne anzufangen. „Du weißt ja, in letzter Zeit treffe ich mich immer wieder mit Yoongi. Wir standen in den letzten Wochen gefühlt jeden Tag in Kontakt, haben uns jedes Wochenende getroffen, was inzwischen sogar eine kleine Tradition geworden ist. Anfangs war noch alles ganz entspannt, ich habe mich in seiner Nähe immer total wohlgefühlt, wir konnten über alles sprechen und keine Ahnung", erkläre ich seufzend, doch Tae scheint ein wenig verwirrt zu sein.

Daddy Issues || Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt