≈ 46 ≈

2.3K 247 56
                                    

Jimin Pov

Ich stoße ein frustriertes Seufzen aus und lenke meinen Blick in den Himmel. Die Umgebung ist dank des Regens, welcher langsam aber sicher anfängt, ziemlich dunkel geworden und weit und breit ist niemand zu sehen. Auch kein Yoongi, der eigentlich bereits vor fünfzehn Minuten da sein sollte.

Es gibt nichts, wo ich mich drunter stellen kann, um mich vom Regen zu schützen und eine Jacke mit einer Kapuze habe ich auch nicht an. Allmählich spiele ich mit dem Gedanken, einfach nach Hause zu gehen, da Yoongis Ankunft noch Stunden dauern kann. Zwar haben wir darüber geredet und es war alles wieder okay, aber letztendlich hat sich wieder einmal nichts geändert, was mich langsam aber sicher unglaublich wütend macht.

Am liebsten würde ich anfangen zu weinen, weil ich mit jeder Sekunde die verstreicht umso frustrierter werde. Und je länger er braucht, umso mehr staut sich die Wut in mir, bis ich mich nicht einmal mehr freuen kann, als das allzu bekannte schwarze Auto vor mir parkt. Ich kann meine Wut nicht einmal überspielen. Dieses Mal hat es den Fass offiziell zum überlaufen gebracht.

Ich öffne die Tür zur Beifahrerseite und blicke meinen schuldbewussten Freund an. „Baby, es tut mir leid, es kam was dazwischen. Ich hab wirklich versucht so schnell wie möglich herzukommen", kommt er mir mit einer Ausrede, die ich mittlerweile schon etliche Male gehört habe. Mir entfährt ein spöttisches Lachen und ich schüttele den Kopf.

„Wie oft noch, Yoongi? Wie oft muss ich mir die Scheiße noch anhören, bis du dich endlich an deine Worte hältst?", erwidere ich auf seine Worte. „Weißt du was? Es reicht mir. Ich nehme einen Bus oder so und du kannst dich wieder dem widmen, was anscheinend ja so viel wichtiger ist als ich. Du musst dir meine Anwesenheit nicht gezwungenermaßen geben."

„Baby, jetzt mach keinen Scheiß und steig ein. Du bist schon ganz nass", kommt es von ihm, was mich nur wütender macht. Er denkt wirklich, dass ich so schnell nachgebe. Tja, diesmal nicht.

„Fick dich. Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich im Regen warten lassen hast." Mit diesen Worten schlage ich die Autotür zu und laufe auch schon los, um nach einer Bushaltestelle zu suchen. Dass ich mittlerweile schon ziemlich durchnässt bin, interessiert mich im Moment nicht mal. Dafür bin ich einfach viel zu wütend.

„Jimin-ah", höre ich Yoongi nach mir rufen, allerdings reagiere ich nicht. Auch nicht, als er weitere Male nach mir ruft, um mich vom gehen zu hindern. Erst, als ich seine Hand an meinem Handgelenk spüre, die mich vom gehen hindert, stoppe ich.

„Baby, du wirst noch krank, wenn du so nass im Regen auf den Bus wartest. Du weißt selber, dass du eine Stunde darauf warten kannst, bis mal ein Bus vorbei kommt", seufzt er. „Ich bin es gewohnt eine Stunde auf jemanden zu warten, da wird mich ein weiteres Mal wohl nicht umbringen. Ist wahrscheinlich sogar dein Lebensmotto, huh? Jimin kann warten."

Er streicht sich seufzend durch das Gesicht und mittlerweile ist auch er vom Regen durchnässt. „Bitte Baby, sei nicht so. Du kannst sauer auf mich sein, okay. Du musst nicht mal mit mir reden, aber bitte lass mich dich wenigstens nach Hause fahren", fleht er mich an. Eine Weile schaue ich ihn stumm an, ehe ich den Kopf schüttele. „Ich kann auch laufen. Du kannst nicht mit mir spielen, so wie es dir passt und denken, dass mit einer kleinen Entschuldigung alles wieder gut ist. Irgendwann hab auch ich keine Geduld mehr, Yoongi."

Mit diesen Worten versuche ich mich von ihm loszureißen, was er jedoch nicht zulässt und da er um einiges stärker als ich ist, habe ich auch keine Chance. „Bitte, Jimin. Lass mich dich fahren, danach lasse ich dich wirklich in Ruhe."

Allmählich wird die ganze Situation anstrengend und auch ich habe nicht länger Kraft mich gegen ihn zu wehren. Außerdem bin ich klitschnass und wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich zu Hause zu sein. Alleine. Und da ich weiß, dass Yoongi nicht nachgeben wird, gebe ich einfach nach.

Ohne etwas zu sagen laufe ich ihn Richtung Auto und da er schnell merkt, was ich vorhabe, lässt er auch von meinem Arm ab. Zum Glück stellt er keine Fragen oder versucht irgendwie mit mir zu kommunizieren, während ich ins Auto steige. Stattdessen steigt auch er ein und startet das Auto, um so schnell wie möglich loszufahren.

Die Fahrt verläuft ziemlich still, keiner sagt etwas und ich würdige ihm auch keinen Blick. Ich bin im Moment einfach viel zu sauer, um seine Anwesenheit zu ertragen. Ich würde mit ihm wegen sowas nicht Schluss machen. Gott, das würde ich gar nichts über's Herz bringen, dafür liebe ich ihn zu sehr. Aber dennoch muss er nun endlich verstehen, dass das ein sehr ernstes Thema für mich ist und so nicht mehr weiter geht.

Zwar sind fünfzehn Minuten verglichen mit der Zeit, die er sonst immer zu spät kommt, noch angemessen, aber es geht einfach ums Prinzip. Wir haben letztens schon drüber geredet und dennoch hat er sich nicht die Mühe gemacht, etwas dran zu ändern. Und auch wieder weiß ich nicht, was der Grund für seine Verspätung ist.

Eine Erleichterung überkommt mich, als wir uns meinem Zuhause nähern und sobald er vor diesem parkt, schnalle ich mich sogleich ab. „Tschüss, Baby", höre ich ihn nur sagen, statt aber etwas zu erwidern, schlage ich die Autotür zu, nachdem ich ausgestiegen bin. Ich bin grad wirklich nicht in der Lage mit ihm zu reden. Sogar ein einfaches „Tschüss" erscheint mir zu viel und ich will im Moment einfach nur alleine sein.

Ohne auch nur zurück zu blicken schließe ich die Tür auf und begebe mich ins Haus, welche mich mit einer angenehmen Wärme empfängt. Zu meinem Glück scheint auch niemand da zu sein, weswegen ich wohl genug Ruhe zu haben scheine, um mich beruhigen und alles auf mich wirken lassen zu können.

***
Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

Daddy Issues || Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt