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Jimin Pov

In einer liegenden Position entspanne ich mich mehr oder weniger auf Yoongis Couch und vertreibe meine Zeit am Handy, scrolle durch die Seiten und schaue mir irgendwelche Videos an. Das Internet ist allerdings heute nicht das Beste, deshalb hängt es zwischen durch immer wieder, sodass ich keins flüssig schauen kann, was mir irgendwann gewaltig gegen den Strich geht. Umso glücklicher bin ich daher, als die Tür sich öffnet und Yoongi endlich heimkommt.

Sobald er seine Schuhe auszieht, schaltet er das große Licht an. Da ich die ganze Zeit über nur eine Nachttischlampe anhatte und mein Display auf niedriger Helligkeit eingestellt hatte, kneife ich die Augen kurz zusammen, um mich an das im ersten Moment zu grelle Licht gewöhnen zu können.

„Hallo, Hyung", begrüße ich ihn dennoch lächelnd, lege das Handy beiseite, blinzle einige Male und setze mich auf. Er wirkt müde und erschöpft, weshalb ich mit meiner Hand auf dem Platz neben mir tippe. „Hey, Baby", begrüßt auch er mich, lässt sich ebenso lächelnd neben mir nieder und kaum rutsche ich zu ihm, legt er seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Sofort macht sich ein angenehmes Gefühl in meinem Körper breit und das nur, weil ich ihn jetzt wieder bei mir habe und seine Wärme deutlich spüre.

Meine Hand schlüpft, so gut es geht, über seinen Kragen in sein Oberteil, jedoch nur, damit ich über seinen Rücken streicheln und ihn hin und wieder leicht massieren kann. „Hast du schon gegessen?", haucht er gegen meinen Hals und küsst mich daraufhin auch leicht an der Stelle, was ein wenig kitzelt, aber dennoch unglaublich angenehm ist. „Ja. In der Mikrowelle steht auch ein Teller für dich, es müsste also noch warm sein."

„Okay, Dankeschön", murmelt er und drückt mir einen weiteren Schmetterlingskuss auf den Hals. Gerade als ich ihn fragen möchte, wie sein Tag und die Uni heute waren, entfernt er sich auch schon wieder von mir - was mich tatsächlich ein wenig schmollen lässt - und beugt sich zu seiner Tasche, die er vors Sofa abgelegt hat. Auch jetzt komme ich nicht dazu, mich zu äußern oder eher zu beschweren, weil er sich so schnell aus dieser viel zu bequemen Position gelöst hat, denn er sagt schließlich: „Ich habe da etwas für dich."

„Für mich?", wiederhole ich konfus und setze mich auf, schiele zu seiner Tasche und zucke leicht mit den Augenbrauen, da ich mir nicht vorstellen kann, was er für mich haben könnte. Meine Neugier wächst zugegebenermaßen von Sekunde zu Sekunde, das scheint er auch zu bemerken, denn er muss augenblicklich grinsen, was - es tut mir wirklich leid - einfach nur total sexy aussieht.

„Hier."

Keine Ahnung, was ich erwartet habe, ob ich überhaupt etwas erwartet habe, aber die Tatsache, dass er mir einfach nur einen Stapel Blätter hinhält, verwirrt mich im ersten Moment so sehr, dass ich tatsächlich denke, er möchte mich einfach nur verarschen. Allerdings verschwindet dieses Gefühl, als ich eine Sekunde später das obere Blatt genauer unter die Lupe nehme und das Logo der SOPA oben rechts erkennen kann.

Die Unsicherheit breitet sich ab dem Punkt dann auch aus, in meinem Brustkorb gibt sich ein seltsames, nicht ganz deutbares Kribbeln zu erkennen und unsicher nehme ich die Bögen entgegen, schlucke einmal und schaue ihn noch kurz an. Er deutet jedoch mit den Augen, dass ich statt auf ihn, lieber auf den unteren Teil des Zettels schauen sollte, was ich dann auch tue.

Und als ich schließlich auf das kleine Feld, welches die Unterschrift eines Erziehungsberechtigten verlangt, blicke und dort die Unterschrift meines Onkels erkenne, verstehe ich überhaupt gar nichts mehr.

„Aber...", murmle ich verloren und halte sogar die Luft an. Ich blinzle mehrmals hintereinander, denn vielleicht bilde ich mir das einfach nur ein, aber selbst, als ich mir kurz mein Auge reibe, bleibt das Feld ausgefüllt.

Daddy Issues || Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt