What are we?

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Unsere Tochter ließ vor Schreck, oder was auch sonst immer, den Blumenstrauß auf den Rasen fallen. Maxi stand stumm daneben und sah seine große Schwester mit großen Augen an. Sehr wahrscheinlich hatte er keine Ahnung, was er sagen oder machen sollte und wartete auf das Vorbild seiner Schwester, die er mittlerweile liebevoll Rose nannte. Stefan schaute mich erschrocken an. „Warum hast du das gemacht? Ich habe eine Freundin. Du machst unseren Kindern falsche Hoffnungen." Er schrie fast. „Du hast angefangen! Vergiss das nicht!" Ich schrie zurück, wischte mir ein paar Tränen aus dem Augenwinkel und rannte zu meinen Kindern, deren Hände ich schnappte, um einfach von hier weg zu kommen.

Ich hatte von Anfang an gewusst, dass das nicht gut gehen konnte

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Ich hatte von Anfang an gewusst, dass das nicht gut gehen konnte. Aber wie immer hatte ich mir zu viele Hoffnungen gemacht. Ich schaute nicht zurück, sondern nur nach vorne, obwohl ich das Bedürfnis hatte, Stefan zu sehen. Aber ihn würde ich sowieso bald wieder sehen. Er und ich würden wieder unter einem Dach leben müssen, um dem Volk das sich liebende Ehepaar vorzuspielen. Er hatte dem zwar noch nicht ausdrücklich zugestimmt, immerhin hatte er aber auch nichts dagegen gesagt. Also hatte ich eine Entscheidung für uns getroffen. Und in meinen Hintergedanken hegte ich die Hoffnung, dass Stefan diese Vorgaukelei an seine Gefühle erinnern würde und wir wieder zusammen kämen. „Momma, sind du und Papa wieder ein Paar?" Ich konnte meinem Sohn zur Zeit keine Antwort geben. Mir liefen nur noch mehr Tränen die Wange hinunter. „Wo gehen wir hin?" Dieses Mal war es Leonia. „Lass dich überraschen", gab ich von mir. Meine Älteste gab anschließend keinen Mucks mehr von sich. Insgesamt war die Situation so angespannt, dass ich es kaum ertragen konnte. Also versuchte ich, die Situation ein wenig zu entschärfen. „Maxi, warum nennst du deine Schwester eigentlich Rose?" Er lächelte. „Sie liebt Blumen und meine Lieblingsblumen sind Rosen, weil sie so hübsch sind. Und sie ist auch so hübsch, also nenne ich sie Rose." Er zuckte mit den Schultern. Als ich Leonias vierten Vornamen hörte, zuckte ich zusammen und musste sofort an den Tag von Leonias Geburt denken und warum sie diesen Namen überhaupt trug. Irgendwann würde ich den beiden diese Geschichte erzählen, aber nicht jetzt. Und auch nicht in den nächsten Jahren. „Wusstest du, dass sie wirklich so heißt?" Leonia und Maxi lachten. Das Geräusch klang wie Engelslachen. So hell und so lieblich. Einfach wunderschön! Und es kam von meinen beiden Kindern. Von meinen und Stefans. Oh Gott. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Wann war er so geworden? Ich würde es herausfinden und ich würde es hoffentlich wieder ändern können. Ich brachte meine Kinder zum Schloss und überlegte. Warum war Nikolina so plötzlich aufgetaucht und nach fünf Minuten wieder gegangen? Sie hatte garantiert ein Geheimnis. Und das würde ich herausfinden. Das waren meine neuen Ziele. Aber dafür brauchte ich Verbündete. Und die Menschen, die mir hier am nächsten standen, waren meine beiden Kinder und meine beste Freundin. Ich hatte von ihr schon seit für uns Ewigkeiten nichts mehr gehört. Vielleicht war sie auf dem Rückweg nach Australien oder sie machte sich noch ein paar schöne Tage in Dänemark. Das Land an sich war so schön, wenn man nur unbekannt war. Wenn man, so wie ich, eigentlich bekannt war, wurde Shoppen so schwer. Jeder lief dir nach und belästigte dich. Und in Australien war es so schön gewesen, ein normales Leben zu führen. Aber es hatte immer etwas gefehlt. Dieser Teil waren meine Tochter und mein Mann. Und diesen Teil würde ich wieder zurückerobern, koste es, was es wolle. Ich würde es irgendwie schaffen. Auch wenn das bedeutete, ich würde für immer in meinem Amt als Königin sein. Ich würde diesen Preis liebend gerne bezahlen, aber dafür musste ich erst einmal Nikolinas Leben nach pikanten Details durchwühlen. Und wenn ich mal eine gewisse Zeit Ruhe haben würde, beispielsweise am Abend, würde ich das auch machen. Ich würde meinen Laptop rauskramen, und diese Person erst mal auf den ganzen Sozialen Medien durchsuchen. Ich würde, wenn Susanna noch dar wäre, diese damit beauftragen, Niki zu ‚beschatten'. Mal schauen, was das bringen würde.

Plötzlich Royal 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt