Surprise

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Es war drei Jahre her, seitdem ich Stefan verlassen hatte. Es war der schlimmste Fehler meines Lebens gewesen. Aber immerhin war er nun wieder glücklich und Niklas war immer noch in meinem Herzen, aber wenn ich an ihn dachte, tat es nicht mehr so weh wie früher. Es schmerzte, aber es war so viel besser als früher. Plötzlich klopfte es an der Tür meines Hauses. Ich hatte das, was ich wollte. Ein normales Leben. Nur ohne Stefan. Ich hatte alles, bis auf ihn. Ich hatte die Liebe meines Lebens verlassen, nur um Niklas vergessen zu können. Im Nachhinein würde ich soviel anders machen. Ich hatte ganz vergessen, dass es an der Tür geklopft hatte, also stand ich auf und machte auf. "Rebekah," es war Susanna. Meine beste Freundin. Mit Bells hatte ich noch gestritten, wegen Stefan. Also hatte ich wirklich vollkommen von vorne angefangen. Neue Freunde, kaum noch alte Familie, neues Haus, anderes Land, wirklich alles, was man sich nur so vorstellen konnte. "Was ist?", ich ließ Susanna ins Haus und schloss die Tür wieder. Als sie gerade zu einer Antwort ansetzte, ging das Babyphon los. Ich eilte in Maxis Zimmer und nahm ihn aus seinem Bettchen. "Mommy", gähnte er. "Hunger." Er schaute mich mit seinen babyblauen Augen an. So ähnliche hatte Stefan auch gehabt. Nein, Schluss, Stefan war Vergangenheit. Maximilian war meine Gegenwart und meine Zukunft. Und im Moment war er einfach nur zu süß. "Mommy macht dir was zum Essen." Ich nahm meinen Sohn auf den Arm und ging mit ihm in die Küche. "Was willst du denn haben", fragte ich meinen dreijährigen kleinen Schatz. "Kartoffelbrei.", forderte er. Das war klar gewesen. Es war sein momentanes Lieblingsessen und so hatte ich eigentlich immer 5 Breie in der Küche. Ich machte ihm den Kartoffelbrei warm und setzte ihn dann in seinen Stockestuhl. Ich stellte den Brei auf den Tisch und fütterte ihn. "Flugzeug", er weigerte sich, den Mund aufzumachen. Also spielte ich Flugzeug mit ihm. Genüsslich ließ er es sich schmecken und ich kam auf meine Frage von vorhin zurück. "Was willst du, Susanna?" Sie schluckte. "Ich habe eine Reise gebucht und ich wollte dich fragen, ob du und Maxi nicht vielleicht mitkommen möchten?" Sie schaute mich fragend an. "Wohin geht sie?", wollte ich wissen. "Ich weiß es nicht." Jetzt war ich an der Reihe, sie fragend anzuschauen. "Warum fliegen du und Jesse nicht?" "Oh Bekka, es ist aus.", sie schluchzte und ich nahm sie in den Arm. "Momma", dieses Kind war so anstrengend, aber ich liebte ihn so sehr. Er erinnerte mich so an seinen Vater. "Es war eine Überraschungsreise. Ich weiß nur, dass es morgen losgeht." Sie schluchzte immer noch. "Was? Schon morgen?" Ich war entsetzt. Wie sollte ich das alles auf die Reihe bringen? Ein Kleinkind und dann auch noch Koffer packen, zumal ich nicht einmal wusste, wo die Reise hingehen sollte. Aber Susanna alleine reisen lassen, das wollte ich auch nicht. "Also gut, wir kommen mit.", ich sah sie entschlossen an. Ihr Gesichtsausdruck erhellte sich. "Danke", sie strahlte mich an. "Ich wusste, dass du mich nicht im Stich lässt." "Mommy, wo gehen wir hin?", fragte mich Maxi. "Ich weiß es nicht, Schatz.", antwortete ich ihm. "Aber nicht ans Meer." Er machte einen Schmollmund. Er wollte so gut wie jeden Tag ans Meer gehen und glücklicherweise war es von unserem Haus nur ein paar hundert Meter entfernt. Es war so wunderschön hier, in der Nähe von Sydney. "Bis morgen, Süße", Susanna grinste mich verschwörerisch an, umarmte mich und küsste Max auf den Kopf. Er gluckste. "Mommy,", mein Sohn sah mich fragend an. "Wo ist Daddy?" Es tat mir weh, ihm die Antwort zu verschweigen. Er konnte sich nicht an seinen Vater erinnern, er hatte erst einmal ein Foto von Stefan gesehen und seitdem fragte er mich nach seinem Daddy. "Er muss etwas Geschäftliches erledigen." Das war meine Standardantwort und sie war auch nicht falsch. "Wann sehe ich ihn?", er sah mich mit seinen riesigen Augen traurig an. Stefan fehlte ihm, obwohl er ihn nicht einmal kannte. "Ich weiß es nicht, Schatz." Um ihn ein wenig abzulenken, erzählte ich ihm von unseren Plänen. "Maxi, wir machen Urlaub." Und siehe da, es wirkte. Es war das erste Mal, dass wir verreisen würden. Und das wusste er. Er war aufgeregt. "Komm Maxi, wir packen Koffer.", ich nahm ihn aus seinem Stuhl und trug ihn in sein Zimmer. "Welchen Koffer sollen wir nehmen?", ich zog drei Koffer vom Schrank. "Hasi.", er zeigte mit seinem Finger auf einen blauen Koffer mit einem Hasen. "Ok. Ich öffnete seinen Kleiderschrank und packte wahllos irgendwelche Sachen ein. Ich wusste ja schließlich nicht, wohin wir fahren würden. Als ich fertig war, überprüfte ich, ob ich irgendetwas vergessen hatte. Aber das hatte ich nicht. Meinen Koffer würde ich später packen. Fürs erste war ich zufrieden mit mir. Ich nahm Maxi bei der Hand und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Dort nahm ich seine Spielsachen aus der Ecke und setzte mich mit ihm auf den großen Teppich. "Was willst du spielen?", ich zeigte ihm die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten. "Das da." Heute war er anscheinend nicht sehr gesprächig, aber gut. Sicherlich war er aufgeregt wegen morgen.

Hier ist er, der erste Teil der Fortsetzung von Plötzlich Royal. Wie findet ihr den ersten Teil? Und was denkt ihr, wohin die Reise gehen wird?

Plötzlich Royal 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt