Announcement

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"Wir müssen es ihnen sagen." Stefan sah mich nur verständnislos an. "Den Kindern und dann dem Volk. Wir müssen. Man kann es kaum noch übersehen." Mittlerweile war ich in der vierzehnten Schwangerschaftswoche und langsam aber sicher, wuchs mein Bauch und ich wollte der Presse keinen Grund geben, zu tratschen. Natürlich würden sie das dann tun, wenn wir es bekannt gegeben hatten,  aber es hätte keine Gerüchte im Voraus gegeben. "Den Babies geht es gut und Leonia und Maximilian müssen es endlich wissen. Weißt du eigentlich, wie schrecklich diese Geheimniskrämerei ist?" Stefan sah mich nur an, überlegte relativ lange und nickte dann ergeben. "Danke", ich fiel ihm um den Hals und wollte ihn eigentlich küssen. Aber nach unserem Inselbesuch war alles noch komplizierter geworden. Seitdem hatten wir uns kaum berührt. Im Prinzip lebten wir gerade als beste Freunde zusammen. Aber ich würde den ersten Schritt diesmal nicht gehen. Diesmal nicht. Jetzt war er endlich einmal an der Reihe. "Wann und wie verkünden wir es?" Mein Mann überlegte noch einmal. "Heute. Wir sagen es ihnen heute. Ich muss sowieso in den Palast fahren und dann berufen wir gleich eine Pressekonferenz ein." Das gefiel mir. "Und was sagen wir den Kindern?" Jetzt war es Stefan, der fragte. "Wir kaufen ihnen jeweils zwei Shirts auf denen 'Big sister' und 'Big brother' steht." Mir gefiel meine Idee. "So machen wir es", stimmte Stefan mir zu. "Wir fangen mit dem Volk an und auf dem Weg zum Palast kaufen wir die Shirts."

Wir hatten die Shirts gekauft und doch keine Pressekonferenz anberaumt. Wir hatten beschlossen, dass wir es via Instagram bekannt geben würden. Stefan und ich würden ein Foto von uns beiden von Thailand auf der Social Media Seite posten und darunter schreiben: 

The king and queen of Denmark are very pleased to announce that the queen is expecting their third child. 

Das würden wir machen, nachdem wir es Maxi und Leonia mitgeteilt hatten. 

"Maximilian, Leonia, Mommy und Daddy wollen euch etwas sagen", begann Stefan nach dem Abendessen. "Wir haben euch etwas mitgebracht." Ich gab ihnen ihre Geschenke. Jeder bekam eines. "Danke", sagten beide, ehe sie es öffneten. Maximilian war wesentlich schneller als Leonia, dafür aber auch doppelt so unordentlich. Er riss die Schachtel auf und holte das Shirt hervor. Es war klar, dass er noch nicht lesen konnte, schon gar nicht das englische, aber Leonia könnte es. Ihr Bruder schaute währenddessen nur dumm drein. Das war wirklich witzig. Meine Tochter hatte es nun endlich auch einmal geschafft, die Schachtel aufzumachen. Sie faltete das Shirt auseinander, las die Aufschrift und sah auf meinen Bauch. "Ich werde nochmal große Schwester?" Sie lächelte übers ganze Gesicht und mir ging das Herz auf. An meiner Stelle bejahte Stefan die Frage und Leonia erklärte ihrem kleinen Bruder ganz begeistert von ihrem Glück, aber Maxi sah nicht sonderlich begeistert aus. Das konnte ich in einer gewissen Art und Weise aber auch nachvollziehen, weil er mich die letzten Jahre seines Lebens immer um sich hatte und von heute auf morgen war er Prinz und ich war kaum noch da. Und jetzt würde er sich seine Aufmerksamkeit noch mal teilen dürfen. "Und es sind Zwillinge", rutschte es mir heraus und ich sah Maxi an. Er überlegte kurz, dann befand er sehr wahrscheinlich, Zwillinge brauchten nicht so viel Aufmerksamkeit wie ein einziges Baby. "Ich hätte auch gerne einen Zwillingsbruder." Ich schloss meine Augen und sah Stefan vielsagend an. Wir müssten es Maxi irgendwann sagen, was mit Niklas geschehen ist. Aber dafür war ich jetzt noch nicht bereit.



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