Namjoons Schwester hatte mir außer Klamotten noch einige andere nützliche Dinge mitgebracht. Eine Bürste, damit ich mir nicht immer mit den Fingern durch die Haare fahren musste, Hygieneartikel, z. B. Duschgel, Shampoo, Zahnpasta (irgendwie seltsam, wenn man darüber nachdenkt, dass das italienische Gericht und das Zeug, das man sich auf die Zähne schmiert nicht das geringste miteinander zutun haben) und einen MP3-Player, mit einigen Kpop songs drauf. Bevor sie das Zimmer verlassen hatte, hatte sie mir noch einen Blick zugeworfen, den ich leider nicht hatte erkennen können. Allerdings kam er nicht besonders freundlich rüber.
Nun stand ich jedenfalls im Bad. Ich hatte mir die Haare gewaschen und mir nach dem Duschen frische Klamotten angezogen. Sowohl die Hose, als auch das T-Shirt waren ein wenig zu kurz, jedoch nicht zu eng, weshalb ich darüber hinweg sehen konnte, dass mir jedes Mal mein Bauch zusehen war, wenn ich meine Arme anhob.
Ich war gerade dabei mir die Zähne zu putzen und hörte auf dem MP3-Player von Namjoons Schwester "Mansae" von Seventeen. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen mitzusingen und ein wenig hin und her zu tänzeln.
Als ich mit dem Zähneputzen fertig war, drehte ich mich zur Tür, um zu gehen und blieb dann wie angewurzelt stehen.
Dort standen die Jungs und Namjoons Schwester und gafften wie blöd. Als hätten sie noch nie ein Mädchen mit Handtuchturban im Bad rumtanzen gesehen, das dann auch noch total schief gesungen hat, weil sie sich selbst nicht hören konnte, wegen der Kopfhörer in ihren Ohren.
Ich konnte ihre Gesichtsausdrücke zwar nicht erkennen, doch in diesem Moment fand ich das gar nicht mal so schlimm.
Plötzlich musste ich loslachen (kam es mir nur so vor oder war da gerade wirklich der Putz von der Decke gebröselt?). Ich konnte einfach nicht mehr aufhören und als Taehyung dann mit einstieg und der Rest dann auch noch anfing, wurde alles nur noch schlimmer. Das Schlimmste war Jins Scheibenwischerlache!
Als wir uns dann alle wieder beruhigt hatten - was einige Zeit brauchte - setzten wir uns alle gemeinsam an den Tisch und unterhielten uns so gut es ging auf Englisch. Es war echt verdammt lustig mit den Jungs, da jeder seine eigene Persönlichkeit besaß.
Jungkook und Jimin stritten sich ständig, was ziemlich lustig anzusehen war, Hoseok baute ständig Mist und brachte alle durch seine spaßige Art zum lachen, Namjoon ließ aus versehen eine Tasse auf den Boden fallen, die wie durch ein Wunder ganz geblieben war, jedoch sofort kaputt ging, als er sie berührte, weshalb er erst mal von Jin angepflaumt wurde, Yoongi knallte auf einmal mit dem Kopf auf den Tisch, war sofort eingeschlafen und ließ sich nicht mal durch das darauffolgende Gelächter aufwecken, Jin mit seiner Scheibenwischerlache und seiner mütterlichen Fürsorge und Taehyung, der das Ganze mit seiner unvorhersehbar komischen Art abrundete.
Ich brachte mich auch regelmäßig ein, wofür ich jedes Mal einen von Jins Scheibenwischerlauten zu hören bekam (er war vielleicht der König der dummen Witze, doch ich war die Kaiserin) und das brachte mich wiederum zum lachen.
Nur eine beteiligte sich nicht wirklich: Namjoons Schwester. Sie starrte nur die ganze Zeit über Taehyung an und lachte über alles was er sagte, selbst, wenn es nicht lustig war. Irgendwie gefiel mir das nicht. Und ich war nicht die Einzige. Jimin starrte auch immer rüber, wenn er sich nicht gerade mit Jungkook stritt.
Und so ging es den ganzen Abend, bis Namjoon einen Blick auf die Uhr warf.
"Oh my gosh, it's so late, already! You need to go home, sister!"
"She not go outside! It's to dark!", bestimmte Jin in seinem schlechten Englisch.
"I can stay here for the night, right?" Sie sah flehend zu Jin herüber.
"Sure!"
"But where does she sleep?", fragte Namjoon.
"I can sleep in Taehyung's room!"
"Of course. I can sleep on the couch", meinte Taehyung. Namjoons Schwester sah dezent enttäuscht aus.
"But where does Emma sleep?"
"She can sleep with the dogs!", sagte Namjoons Schwester sofort.
"The dogs?", fragte ich verwirrt.
"No, no, no, you two will stay in the same room. You're both girls. That's fine", bestimmte Namjoon. Als wir das ausgemacht hatten, aßen wir eine Kleinigkeit und gingen dann ins Bett, nachdem wir es geschafft hatten Yoongi zu wecken.
Ich zog mir wieder Taehyungs Schlafklamotten an, obwohl Namjoons Schwester mir ja eigentlich extra Klamotten mitgebracht hatte, aber Taehyungs Pulli rutschte mir wenigstens nicht immer hoch, wenn ich die Arme anhob.
"You can take the bed, I will... just sleep on the floor."
"'cause that's where you should be...", murmelte sie. Jedoch so laut, dass ich es hören konnte und legte sich ins Bett. Ich blieb jedoch noch stehen. "And his pullover looks better, when I wear it!"
"You like Taehyung, right?" Sie sah auf und irgendwie wirkte sie... ertappt. Ich lag also richtig. "Well, that's fine. I don't like him in that kind of way. We are... friends." Wow, hatte ich mich gerade selbst gefriendzoned? Ironie des Schicksals, würde ich mal sagen.
Sie sah nicht sehr überzeugt aus. Um ehrlich zu sein, war ich mir selbst nicht so sicher, ob ich die Wahrheit sagte. Vorhin, als ich gestolpert war und er mich aufgefangen hatte, war dort ein kurzer Moment gewesen, an dem ich dachte, dass dort mehr war...
"We aren't the ones who have to decide this. It's just him." Sie blickte nachdenklich zu Boden. "Well, how ever. Sleep well... on the floor." Sie konnte von Taehyungs Bett aus den Lichtschalter erreichen und betätigte ihn sogleich.
Nur ich stand noch da. Im Licht des Flurs. Langsam setzte ich mich in Bewegung, schloss die Tür und versuchte mich bequem auf den Boden zu legen (ja, ich tat das wirklich), was leider nicht so recht klappen wollte. Zu dem furchtbar unbequemen, harten Boden, kam dann auch noch die Zimmertemperatur, die - ob durch die Anwesenheit dieses kaltherzigen Mädchens war unklar - stetig zu sinken schien.
So würde ich auf keinen Fall einschlafen können, also beschloss ich, es noch einmal zu wagen und sie anzusprechen.
"Let's make a deal: You got the bed, so I'll get the blanket."
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When the life is kidding you... ||BTS ff||
FanfictionBTS ff "Wenn das Leben dir Steine in den Weg legt, dann heb sie auf und wirf sie dem Leben in die Fresse." Stell dir vor, du bist in einem fremden Land "gestrandet", ohne dein Handy, ohne Geld und ohne die geringste Ahnung, wo du dich befindest... D...