Inzwischen war es September. Der Besuch in Korea lag nun fast ein komplettes Jahr zurück, doch der Kontakt war nicht abgerissen. Die "Dumb Dudes"-Gruppe war gefüllt mit der Idiotie volljähriger Kinder und kindischem Humor. Ich mochte es so.
Es war mal wieder ein normaler Arbeitstag, doch direkt nach dem täglichen Schuften hieß es Party machen. Wir würden nämlich alle zusammen zum Oktoberfest gehen und endlich mal wieder die Sau rauslassen (was anderes wäre Tierquälerei).
Als wir dann am Nachmittag alle zusammen zur U-Bahn liefen (Johanna, Anna, Clara, Nika, Laila, Iris, Maja und ich, Maja hatten wir im Neo Tokyo wieder getroffen), wurden wir teilweise mit seltsamen Blicken bedacht. Das mag zum Einen daran liegen, dass wir eine ziemlich große Gruppe Mädchen waren, welche auch teilweise Dirndl trugen, andererseits waren wir nicht gerade für unsere Ninja-artige Unauffälligkeit bekannt. Wir redeten hemmungslos aufeinander ein, lachten, rannten herum oder führten seltsame Regentänzchen auf, welche den Regen eher verscheuchten, als ihn hervorzulocken. Man könnte uns glatt mit den Bremer Stadtmusikanten verwechseln: Ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der irgendwohin pilgert. Der einzige Unterschied bestand darin, dass wir keinerlei musikalische Talente besaßen (zumindest der Teil von uns, zu dem ich gehörte) und wir keine Tiere waren (zumindest nicht optisch).
"Hey, Leute!", rief ich in die Runde, damit alle mir zuhören. "Was kam zuerst? Das Huhn oder das Ei?"
"Deine Mutter", antwortete plötzlich eine Männerstimme.
"Das bezweifle ich", kommentierte ich, ehe ich den Typen begrüßte, der meine ernstzunehmende Frage ins lächerliche gezogen hatte. "Was geht Kaktus?"
"Alles was Beine hat, außer Stühlen und Tischen." Kaktus alias Leon hatte auch seinen Bruder Mr President mitgebracht.
"Hallo, Leon! Hallo, Paul!", grüßte Anna. Alle klatschten sich gegenseitig ab und wir setzten unseren Weg zum Oktoberfest fort. Nach einer kuscheligen Fahrt in einer überfüllten U-Bahn kamen wir endlich an und teilten uns auf: Clara, Iris und ich gingen zu den Achterbahnen, der Rest wartete an einem Stand mit gebrannten Mandeln auf unsere Wiederkehr.
Wir drei bahnten uns also einen Weg durch die dichten Menschenmassen direkt zu den schlimmsten Achterbahnen des Fests. Eigentlich war ich noch nie ein Fan von Achterbahnen gewesen, aber da ich schon lange keine mehr gefahren war, wollte ich herausfinden, ob sich an meiner Meinung in der Zwischenzeit etwas geändert hatte. SPOILER ALARM: Hatte es nicht. Deswegen machte ich mich nach einer haarsträubenden Fahrt alleine auf den Weg zurück zu den anderen.
Und jetzt ratet mal, wen ich zwischen diesen ganzen Menschen erblickte. Klar, dieses Fest war international bekannt, aber sie hier zu sehen war dennoch ziemlich überraschend. BTS. Wer hätte es gedacht? Ich rieb mir erstmal die Augen (ich hatte meine Brille nicht auf, deshalb war ich nicht sicher), als sie dann noch da waren, riss ich die Augen auf und starrte eine Weile auf den selben Fleck, bis sie plötzlich weg waren. Kacke. Ich hatte mir noch nie so sehr gewünscht, dass das hier ein 'Wo ist Walter?'-Bild ist, damit ich sobald ich sie gefunden hätte, einfach einen Kreis um sie herum malen könnte, um sie nicht mehr aus den Augen zu verlieren.
Da ich sie nicht mehr finden konnte, eilte ich zu meinen Freunden zurück (soweit es die dickflüssige zähe Masse zuließ), damit ich ihnen von meiner Entdeckung erzählen konnte. Völlig außer Atem kam ich am Stand mit dem Popcorn und den gebrannten Mandeln an und wurde erstmal blöd angeglotzt, während ich sie mit meinem erhobenen Finger darum bat eine Minute zuwarten, um genug Luft holen zu können.
"Alsooooooo." Ich holte nochmal kurz Luft. "Clara, Iris und ich waren halt auf dem Weg zu den Achterbahnen und haben uns über Unterhosen, Badehosen und Windeln unterhalten - fragt nicht-, dann sind wir eine Runde gefahren und ich wollte zurück gehen, weil ich fast gereihert hätte und dann habe ich sie gesehen!"
"Wen?", fragte Leon.
"Kennst du nicht", sagte ich schnell. "Es war BTS! Sie sind hier!" Sie starrten mich allesamt ungläubig an.
"Nein!", rief Nika.
"Doch!"
"OH!"
"Und dass, obwohl diese Verräter ein Konzert in Berlin veranstalten!"
"Was machen sie denn hier? Sie haben doch bald ein Konzert irgendwo anders!", stellte Anna fest.
"Meint ihr, die sind wegen uns hier?", sprach ich die Frage aus, welche mich einfach nicht loslassen wollte.
"Träum weiter", murmelte Laila.
"Oha, viele Leute würden für mich ihre freien Tage opfern", verteidigte ich mein Selbstwertgefühl. Laila schaute mich ungläubig an, aber auf eine verhöhnende Art und Weise. "Ja! Ich seid der beste Beweis dafür!"
"Wir wollten hier als Gruppe hingehen", meinte Laila.
"Ich bin mit Laila hergekommen", erwähnte Nika.
"Ich bin nur hier, weil Johanna mitgekommen ist", sagte Anna Schultern zuckend.
"Same here", meinte Leon.
"Leon hat mich mitgeschleift", brachte sich Paul ein.
"Mir war langweilig", fügte Maja grinsend hinzu.
"Und ich bin eigentlich nur wegen dem Essen hier." Das gab mir den Rest. Ich war beleidigt.
"Und ich bin nur hier, um mir Freunde zu suchen", sagte ich trotzig und drehte mich zu einem etwa mittedreißiger Mann um. "Hey, wollen Sie vielleicht mein Kumpel sein?" Er schaute komisch. "Nein? Kein Problem. Das hier ist ein ziemlich großes Fest." Ich lachte nervös und drehte mich wieder zu den anderen um. "Ich bin dann mal weg. Das Fest geht nicht mehr allzu lange, also muss ich mich mit Freunde finden beeilen. Wenn ich Glück habe, finde ich sogar welche. Bye!" Bevor ich gehen konnte, hielt Nika mich fest.
"Kommt Leute, gehen wir zum Kinderkarussell, damit das Kleinkind hier sich abreagieren kann." Und so verbrachte ich einen wunderschönen Nachmittag mit meinen neuen Freunden, die zufällig alle unter zehn Jahre alt waren und so gut wie alle als Traumberuf Prinzessin oder Feuerwehrmann angeben würden. Perfekt.
Boah ey, keine Ahnung was das hier ist, aber ich hoffe es ist nicht allzu schlimm. Wenn es euch gefallen hat lasst bitte ein Sternchen da, weil Sternchen vom aussterben bedroht sind und ihr mit einer Spende von einem Sternchen Sternchen retten könnt, die unverschuldet in Not geraten sind. Haben Sie ein Herz. Ein Herz für Sternchen. Amen.
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When the life is kidding you... ||BTS ff||
FanficBTS ff "Wenn das Leben dir Steine in den Weg legt, dann heb sie auf und wirf sie dem Leben in die Fresse." Stell dir vor, du bist in einem fremden Land "gestrandet", ohne dein Handy, ohne Geld und ohne die geringste Ahnung, wo du dich befindest... D...