18. Wie man eine nervige Fliege in die Flucht schlägt

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Ich wachte davon auf, dass mir eine Tür in den Bauch gerammt wurde. Wie sich herausstellte, hatte ich mich im Schlaf vor die Zimmertür gelegt. Warum auch immer. Jedenfalls war der Grund Taehyung, der gerade versucht hatte die Tür zu öffnen, wobei ich ihm als menschlicher Türstopper ziemlich im Weg lag.

Nach einigem schmerzerfüllten Ächzen meinerseits und besorgtem Ausflippen seinerseits, war ich zurück in sein Bett gekrochen und hatte mir die Decke über den Kopf gezogen. Dann fiel mir auf, wie heiß mir war und ich deckte mich komplett ab, wobei mir dann plötzlich zu kalt war. Also zog ich die Decke bis zu meinen Schultern und streckte meine strumpfsockigen Füße unten raus.

"Sorry, war echt nicht meine Absicht", sagte Taehyung aufrichtig besorgt.

"Meine auch nicht", murmelte ich. "Was gibt's?"

"Nichts, ich wollte nur mal nach dir sehen."

"Meinst du so wie gestern Nacht?", fragte ich prüfend. Er antwortete nicht. Ich hatte also Recht! Er war mich mitten in der Nacht besuchen gekommen, um zu verhindern, dass ich wieder schlafwandelte.

"Ich... Ich wollte nur sehen, ob du... Ob es daran liegt, dass..."

"Hör auf. Du hast mir gerade einen Tür in den Magen gerammt. Ich hatte schon genug Stress für heute."

"Okay, ich geh dann wieder."

"Meinetwegen kannst du bleiben, du musst nur damit rechnen, dass ich nicht mit dir rede."

"Klar", sagte er und wurde plötzlich ungewöhnlich still. Als ich zu ihm herüber sah, starrte er mich an.

"Kannst du von alleine damit aufhören oder soll ich nachhelfen?" Ich zog eine Augenbraue hoch.

"Können schon, aber tun werde ich es nicht."

"Und wieso nicht?", fragte ich seufzend.

"Weil du so putzig aussiehst, wenn du krank bist", antwortete er grinsend. Genervt zog ich mir erneut die Decke über den Kopf, bis mir wider einfiel, warum ich letztes Mal damit aufgehört hatte.

"Vielleicht solltest du doch gehen."

"Du hast doch gesagt, dass ich bleiben darf, wenn ich will."

"Ich habe auch gesagt, dass ich nicht mit dir rede."

"Das ist allerdings richtig." Er zögerte. "Gut, ich gehe, aber pass auf, dass du nicht einschläfst, sonst darfst du den anderen erklären, warum du mir die ganze Zeit mit geschlossenen Augen hinterher läufst." Er ging zielstrebig, aber auffällig langsam auf die Tür zu.

"Dann bleib halt hier, wenn's denn sein muss, aber hör gefälligst auf, mich anzustarren!"

"Das ist mein Zimmer, ich darf hingucken wohin ich will!" Er streckte mir allen Ernstes die Zunge raus.

"Und wem gehört dieses Gebäude?"

"Unserem Entertainment."

"Na also, dann ist das auch nicht dein Zimmer."

"Soll ich jetzt den Chef holen, damit der dich anstarrt?"

"Nein, du sollst gefälligst damit aufhören!"

"Ach, komm! Mach die Augen zu, dann bin ich gar nicht mehr da." Er grinste.

"Okay, diese Diskussion ist überflüssig!", rief ich genervt, stand mühsam vom Bett auf und verließ das Zimmer. Wie kann man nur so nervig sein? Und an wen erinnert mich das?

"Hey, Emma." Es war Maja. Sie saß mit den anderen am Tisch.

"Alles okay bei dir? Wieso bist du aufgestanden?", fragte Anna besorgt und kam herüber.

"Ich kann da nicht mehr reingehen."

"Wieso nicht?"

"Da drinnen sitzt eine riesige Fliege, die mich vom Schlafen abhält. Kannst du sie bitte erschlagen?", flehte ich. Anna verstand sofort was ich meinte.

"Ich kümmere mich darum." Schwungvoll schob die kleine Asiatin die Tür auf. "Taehyung verzieh dich oder willst du auch krank werden?" Peinlich berührt stand er auf. Im Vorbeigehen flüsterte er mir "Petze" zu.

"Gern geschehen", meinte Anna und bevor sie die Tür wieder zuzog, schickte ich ihr noch einen Luftkuss. Dass das so einfach wäre hätte ich nie gedacht. 

Jetzt hieß es wach bleiben oder noch eine Tür in die Magengegend einkassieren...

When the life is kidding you... ||BTS ff||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt