When the life is kidding you... ||BTS ff||

9. Sie bleibt!

"Hey, du hast es gefunden!", rief nun Taehyung, der gerade neben mir aufgetaucht war und das Spiel aufhob, welches ich soeben fallen gelassen hatte.

"Wie toll!", antwortete ich sarkastisch. Ein Kommentar seinerseits und ich hätte meine Drohung, ihn in eine unschönen Stelle zu boxen, wahrgemacht.

"Dann lass uns zur Kasse gehen!", schlug er enthusiastisch vor und setzte sich, mit mir im Schlepptau, in Bewegung.

"Sollten wir sie jemals finden", sagte ich genervt. "Haben die hier keine Lampen oder ist das ein neues Konzept, indem sie die Kunden so zur Verzweiflung treiben, dass sie sich einfach das nächstbeste Spiel krallen und damit zur Kasse laufen? Obwohl ich glaube, dass sie sich nicht mal die Mühe machen würden die Kasse zu suchen. Die versuchen bestimmt einfach irgendwie hier rauszukommen und abzuhauen."

"Findest du das nicht cool? Man kann hier auf der Suche nach einem bestimmten Spiel, auch andere Spiele entdecken!"

"Oh, ja, vor allem die Kinder finden es toll, wenn sie nach Super Mario suchen und dann plötzlich ein Horrorspiel in den Händen halten. Juhu!!!" Meine Stimme triefte nur so vor Ironie. Taehyung blieb abrupt stehen. So abrupt, dass ich in ihn hineinlief. Schon wieder.

"Hey, du hast die Kasse gefunden!", rief ich im selben Ton, wie Taehyung, als ich das Spiel fallen gelassen hatte. Taehyung betastete die Theke (wenn ich sie wäre, hätte ich das als äußerst merkwürdig empfunden), bis ein heller Ton erklang (und nein, es war nicht der Schrei der Theke, es war eine Klingel, die irgendwo auf der hölzernen Oberfläche der Theke platziert war). 

Kurz darauf schwang eine Tür hinter der Theke auf, deren Existenz mir bis vor Kurzem noch nicht einmal klar gewesen war, und helles Licht strahlte uns ins Gesicht, welches uns jedoch nachdem die Tür wieder geschlossen war noch immer in Gesicht schien. Eine tiefe Stimme sagte koreanische Worte, allerdings mit einem leichten Akzent. Er war kein Koreaner.

"Hey, ich bin's!", sagte Taehyung, woraufhin das Licht, welches, wie mir nun klar wurde, von einer Taschenlampe ausgestrahlt wurde, zu Boden sank und die Sicht auf einen kleinen dicken älteren Herren freigab, der (wie ich es mir bereits dachte) nicht im Geringsten Asiatisch aussah.

"Kim Taehyung?", fragte er.

"Hallo, Herr Thomas!"

"Wie oft soll ich dir noch sagen, dass man in Deutschland den Vornamen zuerst nennt? Herr Forster, wenn ich bitten darf!" Der Mann lachte ausgelassen. "Aber wir sind doch nicht mehr im Kindergarten. Nenn mich Tom!" Erst jetzt fiel sein Blick auf mich. "Höchst interessant! Wen hast du denn da mitgebracht? Deine Freundin?"

"EINE Freundin", berichtigte ich ihn bevor Taehyung etwas sagen konnte. Wer weiß, was er für einen Scheiß erzählt hätte?

"Oh, eine Deutsche! Höchst interessant! Wo kommst du denn her, Kleine?" Ich ignorierte die Tatsache, dass er mich "Kleine" genannt hatte, immerhin war ich mindestens einen Kopf größer als er.

"Bayern"

"Dann sind wir ja Nachbarn! Höchst interessant! Ich bin nämlich in Baden-Württemberg geboren und habe nach der Schule in Korea studiert. Das war mir nur möglich, weil Do Byeonhyun mich seine Sprache gelehrt hat. Ich musste mein Studium zwar abbrechen und bin Kindergärtner geworden, doch dadurch, dass ich meine Wissen schließlich mit den Kindern dort geteilt habe, ist aus einigen von ihnen etwas geworden." Dieser Mann genoss es wirklich seinen Lebenslauf weiterzuerzählen. Ein Wunder, dass bis jetzt noch niemand seine Redseligkeit ausgenutzt hatte. Er quasselte wie ein Wasserfall, ohne Punkt und Komma. Nun seufzte er und wandte sich wieder Taehyung zu. "Also, was führt euch zu mir?" Taehyung legte das Spiel auf die Theke. "Höchst interessant! Ihr habt wirklich einen ausgezeichneten Geschmack!" Ich musste husten. Was zum...? Mein Geschmack war das definitiv nicht!