19. Kapitel

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Der nächste Tag brach an. Heute sollte der Umzug stattfinden und aus diesem Grund mussten alle Vier schon sehr früh aufstehen. Der erste Wecker klingelte um 6 Uhr und riss Andrea aus dem Schlaf. Auch Jane war wach geworden und drehte sich noch leicht murrend wieder um, um weiterzuschlafen. Nachdem sich die beiden angezogen hatten, wurde im Wohnzimmer Daniel von seinem Wecker wach und stand ebenfalls auf. Als alle dann gegen halb 8 den Frühstückstisch abräumten, schellte auch schon die Türklingel und drei Möbelpacker kamen hinein, die beim Abbau und Abtransportieren der Möbelstücke helfen sollten. Vor dem Haus stand auch der Umzugswagen bereit, in welchen Jane und Martin bereits fleißig Kartons räumten, während Daniel den Möbelpackern half. Andrea befasste sich mit dem restlichen rumliegenden Kram, welcher nun auch noch endgültig verpackt werden musste. Es dauerte knapp vier Stunden, dann war bis auf wenige Dinge alles im LKW verstaut und auf dem Weg nach Göttingen. Die wenigen noch übriggebliebenen Sachen würde Andrea mit dem Auto in den nächsten Tagen abholen kommen. Als der Umzugswagen abgefahren war, machten sich auch die Vier bereit. Daniel war selbst mit dem Auto da und wollte auch direkt zur Uni fahren, denn er musste noch etwas Wichtiges erledigen. Aus diesem Grund verabschiedete sich Jane von ihm bereits bevor sie sich auf den Weg nach Göttingen machten, nicht ohne einen Anflug von Enttäuschung. Er verprach jedoch, am Abend bei der neuen Wohnung vorbeizuschauen und ihnen auch beim Auspacken zu helfen. Die Fahrt nach Göttingen war für Jane mit etwas Wehmut verbunden, denn damit besiegelte sie den Tod von Susan und verließ endgültig ihre Heimat. Sie musste loslassen und das fiel ihr sehr sehr schwer. Ab jetzt beginnt ein neues Kapitel ihres Lebens, worauf sie sich einerseits freute, denn sie konnte nun studieren und sie hatte Daniel, aber andererseits hatte sie ihre gerade erst gewonnene Familie verloren. Sie musste schon wieder mit dem Verlust eines geliebten Menschens kämpfen und lernen, ohne ihn klarzukommen und das war alles Andere als einfach.
Nach der Anstrengung der letzten Tage schlief Jane über diesen Gedanken ein,  im Hintergrund das einlullende Motorengeräusch. Martin und Andrea schwiegen die meiste Zeit, bis Auto mit endlich mit einem leichten Ruck vor einem hübschen cremefarbenen Haus hielt. Andrea drehte sich zu Jane, die auf dem Beifahrersitz saß, den Kopf gegen das Fenster gelehnt und schüttelte sanft ihre Schulter. "Aufstehen, Liebes! Wir sind da." Jane hob verschlafen den Kopf und rieb sich gähnend die Augen. Nachdem die erste Müdigkeit verflogen war, sah sie sich neugierig draußen um und staunte nicht schlecht über die schöne Lage ihres neuen Zuhauses. Besonders die kleine Gartenfläche vor der Haustür mit Blumenbeeten an den Rändern gefiel ihr sehr gut. "Es ist wunderschön hier", hauchte sie überwältigt und machte die Autotür auf. Andrea und Martin folgten ihr und kurz darauf standen die drei vor der Haustür,  welche Andrea nun aufschloss. "Wartet erst mal ab, bis ihr drinnen seid! Es ist echt der Wahnsinn", meinte sie und stieg die altmodische Holztreppe hinauf. Im ersten Stock angekommen, machte sie an einer Holztür mit weißem Muster Halt. "Hier ist es", sagte sie zu Jane und Martin gewandt während sie die Tür öffnete. Sonnenlicht ließ den vor ihnen liegenden Flur hell erleuchtet glitzern und umso größer erscheinen. Es war ein relativ breiter Gang und langer Gang mit rechts zwei Türen und  links zwei Türen. "Das sind eure Zimmer und das Bad. Aber nun kommt erstmal das Wohnzimmer anschauen",lächelte Andrea den staunenden Jugendlichen zu. Das Wohnzimmer war ein großer, durch viele Fenster erhellter Raum, von dort aus ging nach links eine Tür zur Küche ab, die ebenfalls viele Fenster besaß und zum Teil sogar schon eingerichtet war mit einem Herd einem Kühlschrank und dem Spülbecken. "Das habe ich schon gestern einbauen lassen",sprach Andrea. "Dann können wir es uns heute direkt gemütlich machen. Aber nun kommt und schaut euch eure Zimmer an." Die erste Tür nahm Martin und die zweite Tür auf dem Gang öffnete Jane. Beide blickten in ein hübsches kleines Zimmer, das wie alle anderen Räume der Wohnung ebenfalls weiß angestrichen war, mit einem großen Fenster. Das Einzige, was sich bereits im Zimmer befand war je ein Lampenschirm an der Decke, beide hatten denselben,Janes war fliederfarben und Martins war meerblau. Begeistert schauten sich die beiden auch das Zimmer des jeweils anderen an. "Es sieht wirklich toll aus! Die Wohnung ist absolut perfekt!",rief Jane freudig und sprang Andrea in die Arme. Martin hielt sich etwas zurück, aber strahlte ebenfalls vor Freude bis über beide Ohren.

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