Chapter 5: Jodie

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Meine Hände vergruben sich schon wieder in der dunklen Erde. Ich musste den ganzen Tag schon ein Loch buddeln. Was rede ich von einen Tag? Eine Woche schon, Monate, gar Jahre. Und immer das gleiche. Meine Hände sind trocken und unter meinen Fingernägeln, ist so viel Erde, dass man daraus bestimmt eine Blume einpflanzen könnte. 
Ich bin genervt von der Arbeit. Die Wut lässt mir Tränen in die Augen steigen. Grimmig schaute ich das Loch an, als wär es an allen Schuld. Ich wollte es schlagen, treten, beißen aber es ist nur ein bescheuertes Loch. Durch meinen Tränen sah ich nur noch unscharf. Ich starrte das Loch an. Und auf einmal sah ich meine Schwester dadrin:

Es war der Tag ihrer Beerdigung. Und ich war nicht dabe Sie war da draußen. Mit Coleen, Sasha und Piet. Ich saß in unserer Hütte unter meiner Decke. Spürte das irgendetwas nicht richtig war. Fühlte den Schmerz. Hörte den qualvollen Schrei, schmeckte das Blut, riechte die Tränen. Die Tränen der anderen. Ich wusste es war vorbei. In meinen Träumen sah ich die Beerdigung. Piet hatte extra ein Loch geschaufelt. Dafür sind anscheind die Gärtner da.
Sie legten Lola vorsichtig ins Grab. Ich sah sie, ihr bewusstlosen Körper. Ihre Wunden und Narben. Ihre roten Haare waren zu einen geflochteten Zopf gebunden. Sie hatten sich nichtmal die Mühe gemacht ihre Augen zu schließen, sie zu säubern. Mein Herz schmertzte. Aie hatte so viel mehr verdient so viel. ,,LOLA!" schrie ich. Doch ich wusste sie würde es nicht hören. Sie lag in ihren Loch. Irgendwo da draußen.

,,Jodie, Mach weiter!" befohl mir Angie. Und holte mich aus meinen Tag-Albtraum. Sie war meine "Aufpasserin" . Genervt sah ich sie an: ,,Wenn du das sagst siehst du noch unnötiger aus als du eigentlich bist." rufte ich sie zu. Angie sah mich mit offnen Mund an. Siegessicher lächelte ich sie an, ehe ich mich wirklich an die Arbeit machte. Ein paar stille Tränen liefen mir noch die Wange hinuter, die ich gekonnt ignorierte. Dieses Gefühl, diesen Schmerz, kannte ich schon. Ich liebte sie, alles an ihr. Und das sie nicht mehr da ist tat an meisten weh. Diese Loser die sie nicht gerettet haben sind nie wieder gekommen. Niemand hatte sie gerettet. Niemand aus diesem Drecksloch. Voller Wut grub ich weiter. Sie haben sie nicht gerettet, ich hab sie nicht gerettet. Noch mehr Tränen landeten auf den Boden. Wieso habe ich ihr nicht geholfen? WIESO? Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Sie drehte mich zu der Personen. ,,FASS MICH NICHT AN!" brülle ich den anderen Gärtner zu. Ich schlug die Hand weg. Sie schaut mich verwundert an und blickte zu einen Freund von ihr. Jeder hasste mich. Jeder verlässt mich. Ich hab keine Freunde. Ich will keine habe.

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