"Aufwachen Prinzessin!" Eine folgende Ohrfeige weckte mich." Na los! Wir müssen los!" Es folgten noch eine Ohrfeige und ein Schwall kalten Wassers. Ich schüttelte mich und meine Haare hingen tropfend über meinen Schultern. Der Mann, der mir den Eimer Wasser übergekippt hatte, löste jetzt die Fesseln und schubste mich unsanft einen Gang entlang und in einen schwarzen Van. "Wo fahren wir hin?", fragte ich mit zitternder Stimme. "Das hat dich nicht zu interessieren! Also sei still." Ich lehnte mich an die Wand des Vans und schloss die Augen. Hoffentlich hat das hier alles bald ein Ende! , dachte ich mir und öffnete die Augen wieder und schaute einem der Entführer, die anderen nannten ihn Alex, in die Augen. Plötzlich gab der Fahrer Gas und ein anderer rief: "Shit, die Bullen!" Jetzt lächelte ich. Der Fahrer fuhr mittlerweile viel zu schnell. Verzweifelt versuchte ich mich irgendwo festzuhalten, doch es gelang mir nicht und ich wurde durch den ganzen Wagen geschleudert. Alex war schon zu seinen Kumpels in die Fahrerkabine geklettert und angeschnallt. "Wir müssen die Bullen loswerden!", rief er jetzt und der Fahrer trat nochmal auf das Gaspedal. Jetzt wurde ich mit voller Wucht gegen die Vordersitze gedrückt. Als sich der Druck wieder löste, stand ich auf, rannte zu der großen Tür gegenüber und spähte aus den Fenstern. Das Polizeifahrzeug war direkt hinter ihnen, schnell winkte ich und versuchte auf mich aufmerksam zu machen. Als Alex nach hinten kam und mich zurückzog, doch einer der Polizisten hatte mich schon gesehen, kletterte jetzt aus dem Wagen und versuchte die Tür des Vans zu öffnen. Alex schlug mir gerade in die Magengrube und ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Körper, als der Polizist, ein groß gewachsener, junger Mann, ihn zurückzog und mir zurief:" Los raus hier!" Ich rappelte mich auf und ging zu der offenen Tür, traute mich jedoch nicht zu springen." Los spring schon!", brüllte der Polizist, doch ich konnte nicht, meine Füße waren wie festgefroren. Als ich mich zu ihm umdrehen wollte, hörte ich nur einen stumpfen Schlag und merkte dann etwas Hartes und kaltes unter meinen Händen. Der Polizist war mit mir auf das Auto seines Kollegen gesprungen, der bremste jetzt und fuhr an die Seite. "Alles in Ordnung?", fragte er mich jetzt. Ich nickte kurz." Ich bin Ben und das ist Niko.", meinte der Polizist, der mich gerettet hatte, streckte mir eine Hand entgegen und zog mich vorsichtig von der Motorhaube. Als ich stand, sackten meine Beine wieder zusammen. "Hey wirklich alles okay?", wollte Ben wissen. Ich schüttelte den Kopf." Was haben die mit dir gemacht?", fragte jetzt Niko, während Ben mich auf den Rücksitz hob. Doch ich saß nur da und konnte nichts sagen, da nahm Ben mich in den Arm und tröstete mich, während Niko jetzt einen Krankenwagen rief.
Als Ben mit mir im Krankenhaus wartete, fragte er: "Wie heißt du eigentlich?" "Ennea", flüsterte ich schüchtern. "Hey, Ennea!" Er lächelte mir aufmunternd zu. "Lillyana Ennea Scott" "Danke. Dann wollen wir doch mal deinen Eltern Bescheid sagen, oder bist du schon achtzehn?" "Nein, ich bin erst sechszehn, aber bei meinen Eltern müssen sie nicht anrufen. Die sind gestorben. Ich habe keinen mehr." "Oh, gar keinen?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Das tut mir Leid... Was machen wir denn jetzt mit dir?" Ich zuckte mit den Schultern. Ben strich über meine Haare und meinte dann: "Weißt du was, wenn wir hier durch sind, kommst du erstmal mit zu mir. Also wenn das für dich in Ordnung wäre. Ich habe noch ein Zimmer frei." Dankbar lächelte ich ihn an. "Darf ich dich noch etwas fragen, Ennea?" Ich nickte. "Wie lange warst du bei diesen Männern?" Ich schaute auf den Boden und dann in Bens braune Augen. "Fast drei Monate." Entsetzen trat in seine Augen. Dann kam ein Arzt. "Kommen sie bitte mit!" Ich stand auf und griff nach Bens Hand, ich wollte jetzt nicht alleine sein. "Alleine!" "Nein! Ich geh nicht allein!", meinte ich und blieb stehen. Erstaunt blieb der Arzt stehen. "Okay, dann kommen sie mit." Erleichtert folgte ich Ben und dem Arzt. In dem Behandlungsraum zog ich meine Klamotten bis auf meine Unterwäsche aus. Er war mir unangenehm, aber okay. "Also gut, wie viel wiegen sie?" "Ich weiß es nicht?" "Dann gehen sie bitte rüber an die Wage... 52kg, sie sind viel zu dünn. Haben sie in letzter Zeit genug gegessen? Und woher kommen die ganzen blauen Flecken und Narben?" Ich schaute fragend zu Ben. Doch nur entsetzen stand auf seinem Gesicht. Anscheinend war dieser Arzt nicht über meinen Fall aufgeklärt worden. "Ben, ich würde gerne gehen..." "Gut, dann gehen wir jetzt zu mir... Also nur wenn sie okay ist?" Er schaute zu dem Arzt, als dieser nickte, verließen wir das Zimmer.
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WHISPER of Death
RandomIm Auto schaue ich aus dem Fenster. Ich kenne die Gegend. früher habe ich mich hier immer Zuhause gefühlt, doch jetzt habe ich einfach nur noch so ein ganz komisches Gefühl im Bauch. "Und aufgeregt?", fragt Ben. Ich nicke. "Lass mich bitte nicht all...