Ich sitze auf dem Sofa gegenüber von dem Weihnachtsbaum und unterhalte mich mit Ben und Grace. Liv und Liam sitzen in dem Sessel neben uns und unterhalten sich auch. Ich gehe in die Küche und beginne schon mal die Milch für den Kakao zu erwärmen, als meine Freundinnen in süßen Outfits zu uns stoßen. "Guten Morgen!", ruft Emma und umarmt mich von hinten. "Morgen! Ihr seht ja echt süß und ich lag ziemlich gut mit den Pullis." Wir lachen und ich drücke jedem zwei Tassen mit heißem Kakao und Marschmellows in die Hand. Gemeinsam gehen wir ins Wohnzimmer und stellen die Tassen auf den Tisch. "So für jeden eine Tasse.", erkläre ich und da kommen auch die Jungs mit Max und Elena in den Raum. "Oh mein Gott es gibt Kakao!", freut sich mein Bruder und küsst Emma. Ich lächle ihn vorsichtig an und küsse dann Fynn, der ein dunkelblaues Hemd und einen bordeauxroten Pulli über einer schwarzen Jeans trägt. "Danke für die Pullis, die können wir hier echt gebrauchen. Es ist echt sau kalt hier. Wir werden noch alle krank.", meint Noah, der ein weißes Hemd, einen grauen Pulli und eine dunkelblaue Jeans trägt. Ich lache. Auch alle anderen tragen dicke Pullis und gemütlich, schicke Klamotten. "Jetzt nehmt euch mal alle eine Tasse ich erklär euch alles.", als alle sitzen fange ich an. "Also, ich denke mal ihr wisst, dass in Europa an Weihnachten Winter ist und in der Schweiz ist es dann halt echt sau kalt." Damon nickt zustimmend. "Und es wird erst so richtig gemütlich, wenn es morgens kalt ist und man den Kamin anmachen muss, damit es warm wird. Das ist nämlich so ziemlich die gemütlichste Stimmung die es gibt. Und den Rest werdet ihr schon noch mitbekommen. Jetzt würde ich sagen machen wir erstmal Bescherung." Mit diesen Worten ziehe ich die Decke von einem großen Stapel Geschenken runter, die unter dem Weihnachtsbaum liegen. Damon steht währenddessen auf und zündet den Kamin an. Nach und nach packen wir die Geschenke aus, trinken unseren Kakao und unterhalten uns. Nach der Bescherung setzen wir uns an den großen Tisch und frühstücken Pancakes mit Apfel und Zimt. "Ennea, warum sind eigentlich die Vorhänge vorgezogen und die Rollläden unten?", will Max wissen. Ich muss lachen: "Das habe ich ja ganz vergessen!", ich stehe auf und ziehe vorsichtig die Vorhänge zur Seite. Als die Rollläden zum Vorschein kommen, geht ein leises raunen durch die Runde. "Wow! Das ist ja mega!", meint da Henry. Ich hatte große Bilder an die Rollläden gepinnt, darauf war eine Weihnachtslandschaft mit viel Schnee zu sehen. Und an die Sprossen der Fenster hatte ich Kunstschnee gestreut. Es sieht aus als würde man wirklich in einem Chalet in der Schweiz sitzen und nach draußen schauen. "Ihr braucht ja auch den richtigen Ausblick.", lache ich und setze mich wieder auf meinen Platz. Nach dem Frühstück setzen wir Jugendlichen vor den Kamin auf Decken und Spielen Gesellschaftsspiele. Ab und zu, wenn sie sich nicht gerade unterhalten, spielen auch die Erwachsenen mit. Am Abend bereite ich mit meinen Freundinnen das Abendessen zu. Wir hatten zwar den ganzen Tag Weihnachtsplätzchen gegessen, trotzdem hatten wir jetzt wieder hunger. Wir machen Käsefondue und als Nachtisch gibt es Schokoladenfondue. Als alles soweit fertig ist setzen wir uns alle an den Tisch und lassen es uns schmecken. Fynn hält die ganze Zeit über meine Hand und streichelt sie. Max hat gerade eine lustige Geschichte erzählt und alle lachen. Ich schaue in die Runde und alle die mir etwas bedeuten, sitzen an diesem Tisch, lachen ausgelassen und sehen glücklich aus. In diesem Moment bemerke ich, dass ich das erste mal seit einer langen Zeit wieder wirklich glücklich bin. Ich lehne meinen Kopf an Fynns Schulter und flüstere: "Ich liebe dich!"
"Frohes Neues!", Mia umarmt mich. "Frohes neues Jahr!", ich drücke sie und wir schauen alle in den Himmel zu dem wunderschönen Feuerwerk. Wir acht stehen alle am Strand und bewundern das Spektakel. "Ennea, können wir uns unterhalten?", es ist Damon, der hinter mir steht und vorsichtig meine Hand nimmt. Wir haben seit dem Tag hier am Strand nicht mehr wirklich gesprochen. Während der Feiertage habe ich mich zusammen gerissen, aber eigentlich bin ich immer noch sauer auf meinen Bruder. Und trotzdem nicke ich jetzt und gehe mit ihm. Wir setzen uns auf die Stufen am Pier. "Ich will mich nochmal entschuldigen. Du bist meine Zwillingsschwester. Ich wollte dir nie weh tun." "Aber genau das hast du! Wiederholt!", unterbreche ich ihn, "Du bist der einzige hier, der meine Geschichte kennt, du weißt alles über mich. Jeden Fehler den ich gemacht habe. Jede Entscheidung die ich getroffen habe. Alles! Du sagtest: Ich bin immer für dich da! Aber wo warst du, als das alles passiert ist? Damon, wo warst du? Wo war dieses Versprechen? Ich hätte dich gebraucht! Also was war mit ich bin immer da? Was war damit?" Er schaut verletzt auf die Stufen. "Jetzt sag es mir!", blaffe ich ihn an. "Was soll ich sagen? Was willst du hören? Dass ich sie geliebt habe? Dass ich dich geliebt habe? Das es mir das Herz gebrochen hat euch so zu sehen? Das mein Herz damals eigentlich schon zerbrochen war? Ennea, in meinem Leben damals gab es nur zwei Menschen, die mir alles bedeutet haben! Und das warst du und Talia. Die zwei Mädchen, die ich über alles geliebt habe! Und beide habe ich verloren. Ich weiß, dass sie nie wieder kommen wird, aber ich lebe weiter. Aber du, du bist daran zerbrochen. Du hast damals zwei Freunde kurz nach einander verloren. So viel Schmerz hält keiner aus, ja! Aber ich... ich liebte dich und habe es gehasst dich so zu sehen! Ennea! Du bist meine Schwester, ich brauche dich!" Für einen kurzen Augenblick bin ich sprachlos. Doch dann überkommt mich Wut. Ich weiß nicht warum, aber ich spüre in diesem Moment nur noch hass. "Ich brauchte dich auch! Ich habe dir vertraut, dass du immer da sein wirst. Doch du warst es nicht! Du bist abgehauen! Wie ein Feigling! Hast du gehört du bist ein Feigling!", brülle ich voller hass. Jetzt drehen sich all unsere Freunde zu uns um. Emma und Fynn kommen auf uns zu. Doch ich möchte jetzt nicht mit ihnen reden und drehe mich um, um zu gehen. "Ennea! Es tut mir leid, bitte warte. Ich liebe dich!", meint Damon verzweifelt und greift nach meiner Hand. "Ich hasse dich!", flüstere ich, entreiße ihm meine Hand und verschwinde in die Dunkelheit.
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WHISPER of Death
RandomIm Auto schaue ich aus dem Fenster. Ich kenne die Gegend. früher habe ich mich hier immer Zuhause gefühlt, doch jetzt habe ich einfach nur noch so ein ganz komisches Gefühl im Bauch. "Und aufgeregt?", fragt Ben. Ich nicke. "Lass mich bitte nicht all...