Kapitel 11

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"Na los! Erzähl schon! Seit wann?", will Skye wissen. Ich sitze mit meinen Freundinnen auf der Empore. Wir haben nach dem Abendessen noch weiter gespielt, bis Ben und Grace ins Bett wollten. Sie wohnen die Weihnachtsfeiertage über im Internat. "Naja, heute morgen." "Was? Heute morgen! Wir wollen alle Einzelheiten!", hackt Skye weiter nach. Emma und Mia sagen nichts. "Ich weiß nicht. Emma?", ich weiß nicht was meine beste Freundin davon hält und möchte irgendwie ihre Erlaubnis. Fynn ist immer hin ihr Bruder. "Was? Ich weiß nicht ob ich jetzt schon bereit für Einzelheiten bin, aber... Ennea jetzt mach doch nicht so ein Gesicht. Ich freue mich für euch! Ich meine es wurde langsam mal Zeit. Also her mit den Einzelheiten." Ich lache erleichtert auf. "Also wir haben uns nur geküsst." "Mehr ist nicht passiert?", will jetzt auch Mia wissen. "Nein! Leute!" Wir lachen alle. "Naja in einer Woche ist Weihnachten, da kann noch viel passieren!", raunt Skye. Jetzt können wir uns vor lachen nicht mehr halten und reden noch bis spät in die Nacht.

"Fröhliche Weihnachten!", weckt mich Emma eine Woche später. "Fröhliche Weihnachten!" Ich rutsche ein wenig an die Wand und meine beste Freundin kuschelt sich neben mich. Mia und Skye liegen genau so zusammengekuschelt in Mias Bett. Die Sonne scheint in unser Zimmer. Draußen ist wunderschönes Wetter. "Wisst ihr das ist mein erstes Weihnachten in Australien. Früher haben wir immer in der Schweiz gefeiert. Die Eltern meines Vaters haben dort gewohnt. Damon und ich sind dann dort immer Schlitten gefahren und erst abends wieder gekommen, als alles vorbereitet war. Mum hat Weihnachten geliebt. Wir haben immer ganz groß gefeiert. Also so richtig traditionell. Mit Weihnachtsbaum und so. Ich hatte noch nie Weihnachten ohne Schnee. Und jetzt ist es so warm draußen. Ist irgendwie komisch." Alle schauen mich an und ich muss lachen. Ich weiß in dem Moment überhaupt nicht warum. Aber ich liege lachend im Bett. Nachdem ich mich etwas beruhigt habe, stehen wir alle auf und machen uns fertig. Der Speisesaal ist festlich geschmückt, trotzdem bin ich nicht wirklich in Weihnachtsstimmung, als und Liam nach unserer Bestellung fragt. "Und Schwesterchen, vermisst du den Schnee, so wie ich?", fragt mich Damon und setzt sich neben Emma. "Schnee? Echt jetzt!", will Fynn wissen und küsst mich. "Jap, wir haben immer im Schnee in der Schweiz gefeiert. Das ist was ganz anderes." "Tja dann erlebt ihr heute mal australisches Weihnachten.", meint Noah. Ich schaue ihn geschockt an. "Habt ihr einen Weihnachtsbaum?" Alle nickten und ich atme erleichtert auf. "Du hast echt noch nie Weihnachten in Australien verbracht.", stellt henry erstaunt fest. Ich schüttele den Kopf. "Wisst ihr was. Ich habe eine Idee. Wie wär es, wenn wir heute australisch feiern und am zweiten Feiertag wie in Europa?", schlägt Mia da vor. Alle nicken begeistert. "Na dann, fröhliche Weihnachten!", meint Liam und stellt unsere Getränke vor uns. Nach dem Frühstück gehen wir an den Strand. Wir alle, auch Ben und Grace und sogar Liam kommen mit. Wir setzen uns alle zusammen hin und spielen wieder Tabu. Nach einer Weile, gehen Ben und Grace ein Stück. Sie lassen sich hinter einem Segelboot nieder und reden. Als ich das nächste Mal hinschaue küssen sie sich und Grace weint. Sie stehen auf und kommen auf uns zu. "Wir müssen euch etwas sagen.", unter bricht Ben unser Spiel und Grace schluchzt: "Wir werden heiraten! Ben hat mir gerade einen Antrag gemacht." Ich bin die erste die aufspringt, den Beiden um den Hals fällt und gratuliert. Die anderen Folgen meinem Beispiel. "Das ist ja mal eine Überraschung.", meint Liam und umarmt Ben. In der letzten Zeit haben sich die Zwei zu sehr guten Freunden entwickelt, deshalb wundert es mich jetzt auch, dass sogar Liam nichts von dem Antrag wusste. "Zeig mal den Ring!", riss Skye mich aus meinen Gedanken. Grace streckt ihr Hand nach vorne und wir können einen wunderschönen Diamantenbesetzten Ring bewundern. Ben hatte sich ganz schön Gedanken gemacht. Er legt einen Arm um seine Verlobte und die zwei verschwinden in Grace Wohnung.

"Wow, das war ja mal mega süß! Wusste irgendeiner davon?", will Henry wissen. Wir schütteln alle den Kopf. "Cool. Also ich muss mal los, Maggi brauch bestimmt noch Hilfe.", verabschiedet sich Liam und geht. So bleiben nur noch wir acht übrig. Wir picknicken und die anderen surfen noch, während ich den Strand entlangspaziere. Auf einem Felsen lasse ich mich nieder und schaue meinen Freunden zu. Da setzt sich Fynn zu mir und legt mir einen Arm um die Schulter. Er trägt nur seine Badehose. Dieser Anblick ist einfach atemberaubend. Gerade jetzt wo jeder Einzelne dieser Muskeln angespannt ist, da Fynn sich zu mir beugt um mich zu küssen. Selbst nach einer Woche setzt mein Herz immer noch aus, sobald sich unsere Lippen berühren. Wir sitzen den restlichen Tag auf dem Felsen und reden über Gott und die Welt, während wir unseren Freunden beim Surfen zusehen und uns immer mal wieder küssen. Ich liebe ihn so sehr, dass es fast weh tut. Er ist einfach in jeder Hinsicht perfekt. Er ist wunderschön, höflich und er spricht mich nicht auf jegliche Tabuthemen an. Er kennt mich mittlerweile so gut, dass er genau weiß, was man bei mir lieber nicht ansprechen sollte. Als es langsam dunkel wird, kommen die anderen zu uns, um uns mit zu teilen, dass sie jetzt zurück ins Internat fahren. Wir verabschieden uns und bleiben auf unserem Felsen sitzen. Fynn zieht sein Shirt drüber, dass ihm Emma gegeben hat, steht auf und zieht mich sanft mit hoch. Jetzt stehen wir uns gegenüber und küssen uns. Hinter uns geht die Sonne langsam unter. Deshalb gehen wir auch in Richtung Stadt und fahren mit Fynns Auto zurück ins Internat. Auf dem Parkplatz bleiben wir noch kurz im Wagen sitzen und küssen uns. Da klopft plötzlich jemand an die Scheibe. Wir lösen uns voneinander und drehen uns zur Scheibe. Es ist Professor Smith. "Zieht euch mal schnell um, es gibt gleich essen.", meint er, als Fynn die Fensterscheibe runtergelassen hatte. "Natürlich, Professor Smith.", antworte ich und steige aus dem Wagen. "Nenn mich ruhig Max. Wir feiern gemeinsam Weihnachten, du bist die Tochter meines besten Freundes, die beste Freundin meiner Tochter und so wie es aussieht die feste Freundin meines Sohnes. Also ich bin Max!" Ich lächle ihn an, küsse Fynn schnell und verschwinde im Internat.

WHISPER of DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt