Kapitel 14

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Nachdem Max und Elena und ihre Geschichte erzählt haben, verlassen wir das Büro. "Mist! Und was machen wir jetzt?", will Emma wissen. Wir zucken alle mit den Schultern. Unsere Feinde waren uns zuvorgekommen. "Wir können noch zu Liam gehen und auch zu Ben und Grace.", schlägt Noah vor. "Nein, wenn Elena und Max denken, wir könnten ihnen nur im geringsten Falle davon erzählen, haben sie sie sicher schon informiert. Meine Eltern würden niemals das Image der Schule gefärden.", meint Fynn da. "Aber zu Liam können wir gehen. Er wird uns zuhören und uns unterstützen.", fällt mir da ein und wir laufen zu Liams Zimmer. Auf dem Weg dorthin klingel plötzlich mein Handy. "Ja?...Oh Ben, hey..." Und da fällt es mir plötzlich wieder ein. Fynn und ich sollten seit 10 Minuten bei Grace und Ben zum Mittagessen sein. "Wir fahren sofort los, tut mir echt leid. Bis gleich." Alle schauen moch verwirrt an. "Fynn wir müssen los. Wir sind doch zum Essen eingeladen." Verärgert schlägt Fynn sich gegen die Stirn. Und wir laufen los. "Wir sprechen dann mit Liam und melden uns. Bis nachher.", ruft Emma uns hinterher. Wir rennen zum Auto, fahren los und sitzen 15Minuten später bei Grace und Ben in der Wohnung. "Entschuldigung nochmal das wir es vergessen haben. Im Internat ist es im Moment echt stressig.",entschuldigt sich Fynn nochmal. "Das ist doch gar kein Problem, ihr seit ja jetzt da. Dann fangen wir am besten gleich mit dem Essen an." Mit diesen Worten steht Grace auf und holt den großen Nudelauflauf. Knapp eine halbe Stunde später sitzen wir alle mit vollem Bauch auf der Couch und schauen einen Film.

"Liam bist du da?", wir klopfen."Ja, ja, ich komme ja schon." Mein Bruder öffnet die Tür und ohne nur zu fragen betreten wir alle den kleinen Raum. "Okay, was ist los?", will Liam da wissen. Er zieht sich schnell noch ein Tshirt an und bittet uns dann auf dem Boden platz zu nehmen. "Also, was ist los Leute?" "Ähm, ja. Es ist so. Wir denken, dass Ennea und Fynn in Gefahr sind.", beginnt Emma. "Okay und wo sind die zwei dann jetzt?" "Bei Ben und Grace.", antworte ich. "In Ordnung. Dann erklärtmal was genau los ist." Wir erzählen ihm alles und als wir zuende geredet haben, schaut Liam erschrocken in die Runde. "Was? Habt ihr schon mit Elena und Max gesprochen?" Wir schütteln den Kopf. "Die wollen nichts davon wissen. Powell ist uns zuvor gekommen und jetzt denken meine Eltern, dassJonson nur verrückt ist. Sie würden uns also eh nicht glauben.", sagt Emma betrückt. "Dann komm ich mit. Wenn ihr recht habt, dann müssen wir was unternehmen. Ennea darf nicht nochmal so etwas widerfahren. Das würde sie nicht überstehen.", meint Liam und steht auf. Wir anderen Folgen ihm und zusammen gehen wir zu Emmas Eltern. "Oh, ihr schon wieder.", begrüßt uns Max. "Sie müssen mit euch reden und bitte lasst sie aussprechen. Es ist wirklich wichtig!", beteuert Liam und Emmas Eltern nicken. Henry beginnt zu reden. Elena und Max sagen nichts und hören ihm bis zum Schluss zu. "Also wirklich, Kids. Wir haben euch doch schon erklärt, dass Mr. Jonson verrüxkt ist. Ihr müsst euch wirklich keine Sorgen machen. Und vor Mr. Powell müsst ihr sowieso keine Angst haben. Er ist hier Lehrer er würde hier niemandem etwas tun.", winkt Max ab und auch Elena schüttelt ungläubig den Kopf. Niedergeschlagen verlassen wir den Raum. "Und jetzt? Sie werden uns ganz sicher nicht helfen.", meint Noah betroffen. "Dann müssen wir uns ebean alleine helfen. Bisher habt ihr das doch ganz gut gemacht. Jetzt brauchen wir nur noch beweise. Dann glauben sie uns auch.", berät uns Liam. So gehen wieder zu ihm ins Zimmee und recherchieren noch eine ganze Weile. Bis wir keine Lust mehr haben und mal zu unseren Pferden gehen. Doch so weit kommen wir gar nicht mehr.

"Ennea, wach auf. Wir sollten langsam mal wieder zurück ins Internat.", vorsichtig rüttelt Fynn mich wach. Ich muss während des Filmes auf Bens Schoß eingeschlafen sein. Langsam richte ich mich auf und Ben streicht mir übers Haar. "Wir sehen uns bald! Ich ziehe ja in einer Woche hier her.", meint er, als wir schon im Flur stehen. "Vielen Dank für das gute Essen und den schönen Mittag. Tschüss!", verabschiedet sich Fynn von den beiden. "Ich hab dich lieb!", flüstere ich Ben ins Ohr und umarme ihn, nachdem ich mich von Grace verabschiedet habe. Winkend laufen wir die Treppe hinunter und raus in die warme Sonne. Glücklich setzen wir uns ins Auto und fahren ins Internat. Als wir ankommen, sind alle Parkplätze belegt. Verwirrt schaue ich Fynn an, der auch nur mit den Schultern zuckt und einfach das Auto abstellt. Wir steigen aus dem Wagen und betreten die Eingangshalle. Drinnen ist ein riesen Chaos. Schüler und Lehrer kämpfen gegen Männer in schwarz. Fynn nimmt meine Hand und zieht mich durch das Gewusel. In dem Büro seiner Eltern drückt er mir mehrere Messer in die Hand. "Hier, könnte sein, dass du die brauchst. Wir bleiben am besten zusammen und suchen die anderen." Ich nicke nur und stecke die Messer ein. Wir verlassen den Raum und kämpfen uns durch die Menge. Plötzlich rennt Fynn los und zieht mich mit sich. Im Garten bleibt er stehen. Ich weiß nicht was das soll, bis ich Liam an der Mauer lehnen sehe.

Ich reiße mich von meinem Freund los und renne zu meinem großen Bruder. "Was ist passiert?", will ich wissen, während ich mich eben ihn knie. Liam hebt seine rechte Hand, die auf seinem rechten Oberschenkel ruhte. Darunter kommt eine Stichwunde zum Vorschein. Scharf ziehe ich die Luft ein und drücke seine Hand wieder auf die Wunde. "Ihr müsst hier weg!", keucht Liam mit schmerzerfülltem Gesicht, als Fynn neben uns steht. "Leute bitte! Wir kommen hier schon zurecht! Sie wollen euch! Also lauft!", meint er, aber ich schüttle nur den Kopf. "Ich lasse dich jetzt nicht allein. Du bist verletzt, du brauchst Hilfe!" Doch da zieht mich Fynn auf die Füße und zieht mich mit sich. "Ich werde auf sie aufpassen!", ruft er meinem Bruder noch zu, während wir um die Mauer rennen und dann über sie drüber klettern. Wir rennen zum Auto, wobei ich mich immer wieder umdrehe. Ich konnte doch Liam nicht so zurück lassen. "Er wird es schon schaffen. Er ist stark genug.", versucht mich Fynn zu beruhigen, als wir im Auto sitzen. Ich schnalle mich an und Fynn rast sofort los. Wir rasen vom Schulgelände, auf die Landstraße. Wir wollen gerade auf die Autobahn auffahren, als uns ein großer schwarzer Van von der Seite rammt. Wir knallen gegen die Leitplanke, doch Fynn behält weiterhin alles unter Kontrolle. Wir fahren auf die Autobahn auf. Der Van verfolgt uns. Er drängt uns immer weiter von der Fahrbahn. Plötzlich hört vor uns die Leitplanke auf und wir werden gegen einen Baum geschleudert. Der hintere Teil des Wagens ist komplett eingedrückt. Fynn liegt mit einer Platzwunde am Kopf neben mir. "Ennea, du musst hier weg! Lauf!", meint er doch ich kann mich nicht bewegen. "Ohne dich gehe ich nicht!" "Doch du musst, ich bin eingeklemmt. Lauf, tue es für mich. Ich liebe dich! Lauf!", ich küsse ihn und klettere aus dem Auto. Jetzt kommt auch der Van neben dem Auto zum stehen. Ich renne los und in den Wald hinein. Ich höre wie einer der Männer mir hinterher rennt. Ich ziehe das Tempo nochmal an, doch dann fällt ein Schuss. Fynn! Ich bleibe stehen uns schaue mich um. Doch Fynn steht jetzt in den Armen, des Mannes, der geschossen hat. Es war nur ein Warnschuss. Ich drehe mich wieder um und laufe weiter. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Fynn in den Van gezogen wird. Sein rechtes Bein hängt schlaff auf den Boden und das Schienbein blutet. Doch seine Augen sind nur auf mich gerichtet. Ich laufe weiter und weiter. Der Mann hängt an meinen Fersen. Er lässt sich nicht abschütteln. Fynn verschwindet langsam aus meinem Blickfeld, aber ich bleibe nicht stehen. Plötzlich umklammern mich zwei Arme von hinten. Ich schreie. Und trete um mich, doch er lässt nicht los. Es ist der Mann der mich verfolgt hat. Es ist Alex, einer meiner Entführer von vor knapp einem halben Jahr. Es schleppt mich zum Van zurück und setzt mich neben Fynn hinten hin. "Es tut mir leid!", raunt er mir allerdings vorher zu. "Geht es dir gut?", fragt Fynn, als ich neben ihm sitze. Ich nicke und lege meinen Kopf gegen seine Schulter. "Ich liebe dich!", flüstere ich. "Ruhe da hinten!", kommt da von vorne. Wir fahren eine ganze Weile. Immer wenn ich nur den Mund aufmachen, erinnert mich einer der Entführer daran, bloß nichts zu sagen. Sein Bein hat mittlerweile aufgehört zu bluten. Jedoch ist es ganz blau und dick. Ich mache mir sorgen, kann aber nichts machen. Wir rasen die Autobahn Richtung Sydney entlang, da kam Alex nach hinten und zog ein Tuch und eine Flasche aus seiner Tasche. Chloroform. Ich schaute zu Fynn, der mir zu nickte und relativ gelassen wirkte. Wir konnten nichts tun. Unsere Arme und Beine waren gefesselt. Fynn war verletzt. Und ich hatte noch zu wenig Erfahrung, um uns beide hier rauszubekommen. Also tat ich es meinem Freund gleich und entspannte mich. Zuerst kam Alex zu mir und drückte das getränkte Tuch auf meine Nase und meinen Mund. Bevor ich ohnmächtig werde, flüstert mir Alex nochmal eine Entschuldigung ins Ohr. Mein letzter Gedanke gilt Liam. Hoffentlich hat er es geschafft. Hoffentlich sind alle in Ordnung.

Dann wache ich auf einer schäbigen Matratze auf. Ich befinde mich in einem dunklen, kalten Raum. Das ist das erste was ich bemerke, als ich meine Augen aufschlage. Das zweite ist, dass Fynn am anderen Ende des Raumes liegt. Ich rapple mich auf und laufe zu ihm rüber. Dabei stoße ich gegen eine Kante. Wahrscheinlich ein Tisch, doch ich spüre keinen Schmerz. Mein Körper ist immer noch voller Adrenalin. Ich knie mich neben meinen Freund und berühre ihn Vorsichtig. Aber Fynn rührt sich nicht.

@MiaLe1

WHISPER of DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt