Blutdurst und erster Mord

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Als ich wieder aufwachte fand ich mich in einer Zelle wieder. Ich merkte das mein Körper ausgelaugter war als vorhin dadurch das ich noch kein Menschenblut zu mir genommen hatte. Leichte Kopfschmerzen plagten mich und ich setzte mich auf. Gegenüber von mir war noch eine Zelle in der Enzo lag. So wie es aussah war er noch nicht wach. „Enzo?", rief ich leise und hoffte das er wach wurde.

Ich hatte keine Ahnung was hier vor sich ging und ich konnte mich nicht mehr richtig auf die Umgebung konzentrieren. Mein Körper wird immer schwächer das kann ich deutlich merken. Ich seufzte auf da Enzo einfach nicht aufwachte. Als ich die Tür hörte und jemand zu meiner Zelle kam rückte ich bis an die Wand. Ich kannte die Person nicht die vor mir stand und ich sah den Mann wütend an. „Was soll das?", fragte ich deshalb aufgebracht blieb aber da sitzen wo ich war.

Er sah mich nur an und sagte zunächst nichts. „Ihr seid Abschaum und müsst vernichtet werden", sagte er dann nach ein paar Augenblicken. Hinter ihm sah ich das Enzo langsam wach wurde. Ich dachte nochmal über seine Worte nach. Er ging davon aus das ich ein Vampir war.

„Hören sie mir zu. Ich bin kein Vampir, nur ein Mensch.", versuchte ich dann damit er mich vielleicht rausließ.

Der Mann vor mir musste nur lachen und schüttelte den Kopf. „Und das soll ich dir glauben?". Ich stand auf und lief auf die Gitterstäbe zu. „Ich kann es beweisen", meinte ich. Ich sah wie Enzo zu mir sah und er formte mit den Lippen das ich nicht noch näherkommen sollte. Doch ich ignorierte es und sah was der Mann machte. Er kam mir bekannt vor aber konnte gerade nicht sagen woher, denn im nächsten Moment schnitt er sich in den Finger und ich sah das Blut aus der Wunde fließen und ein wenig auf den Boden Tropfen.

Doch es zeigte keine Reaktion bei mir und ich war froh. Sein Gesicht war überrascht. „Du bist ja wirklich keiner.", sagte er dann und öffnete bei mir dir Tür. Von Enzo hörte ich nur: „Sarah pass auf."

Bei Sarah hielt der Mann kurz inne. „Sarah? Du bist wieder in der Stadt? Daher kamst du mir so bekannt vor." fragte er mich dann. Ich nickte nur einmal knapp. „Ja warum?". Er sah mich an. "Deine Eltern und ich haben immer zusammen Vampire getötet. Ich bin Brian und kenne dich von klein auf. Wir haben auch mal zusammen trainiert." sagte er. Es fiel mir ein aber nur vage da es schon lange her war.

„Stimmt.", sagte ich dann und er drückte mir eine Waffe in die Hand. „Ich habe deinen Eltern versprochen dir zur helfen Vampire zu töten und mit dir weiter zu trainieren. Töte ihn!", fordert er dann von mir und ich sehe ihn geschockt an.

„Nein", erwidere ich darauf und sehe kurz Wut in seinen Augen aufblitzen. „Ich werde das nicht weiter übernehmen", meine ich. Im Augenwinkel könnte ich sehen das Enzo uns beobachtete. Kurz drehte sich Brian um und ich sah zu Enzo. „Ich habe eine Idee. Ich hol dich raus.", flüsterte ich leise und er nickte als Bestätigung das er mich gehört hat. Brian fiel dann auch meine fahle Haut und die Augenringe auf. „Geht es dir gut?", fragte er deshalb und ich nickte nur. Ich dachte er lässt mich jetzt in Ruhe und drehte mich um zu einem Tisch. Ich ging hin und nahm das Messer was dort lag und spielte damit rum. Brian sah dies und erklärte mir das es mit Eisenkraut überzogen ist. Dadurch das ich noch nicht darauf reagiere war er sich nun 100% sicher, dass ich kein Vampir bin.

Ohne Vorwarnung griff er mich auf einmal an und ich wehrte mich indem ich mit dem Messer instinktiv zustieß und ihm am Arm traf. „Was soll das?", fragte ich ihn dann wütend, sah das Blut an seinem Arm runterlaufen. In mir spürte ich ein mir noch unbekanntes Verlangen nach Blut. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen und atmete tief ein und aus. Er hatte nur kurz das Gesicht verzogen als ich ihn mit dem Messer getroffen habe und zog es raus.

Er merkte das ich durch den Wind war und hielt mir das Messer wieder hin. „Ich wollte dich testen ob du dich noch verteidigen kannst", meinte er und ich nahm es wieder.

In meinem Kopf überlegte wie ich meinen Plan am besten umsetzen konnte.

„Gut dann lass uns weitermachen", schlug ich vor und er nickte kurz. Ignorierte das mein Körper schwach war. Ich sah das er seine Waffe noch an der Hose hatte und überlegte. Als er den nächsten Angriff versuchte wich ich geschickt aus und hielt ihm das Messer an die Kehle. Ich spürte das ich nicht mehr lange habe und dann sterben werde. Also verschwand mein Lächeln und er sah überrascht aus. „Du kannst das Messer wieder runternehmen." Ich schüttelte mit meinem Kopf und drückte ein wenig zu aber ohne ihn zu schneiden. „Mach die Zelle von Enzo auf und lass uns dann gehen.", forderte ich und er verstand was ich vorhatte. Dadurch das ich nicht so geübt war wie er und ich nicht gerade stark war konnte er mich leicht drehen damit das Messer nicht mehr an seinem Hals war. „Netter Versuch kleine", sagt er und an dem Unterton in seiner Stimme hörte ich das er sauer war. „Deine Eltern würden dich hassen, wenn sie sehen würden was du machst!", fügt er noch an und ich sehe ihn fassungslos an. „Und weißt du was? Ich bin gestorben als ich heute Morgen joggen war", sagte ich laut und er verstand was mir passiert war. Das Blut von seinem Arm tropfte mittlerweile auf den Boden und ich fasste einen Entschluss. Ich war nicht stark genug um ihn festzuhalten aber er stand nicht weit weg von mir.

Schnell packte ich seinen Arm der blutete und drückte fest auf die Wunde so das er aufschrie und es schmerzte. Das Messer immer noch in meiner linken Hand haltend schnitt ich an seinem Handgelenk entlang und sah das rote Blut rausfließen. Ich überlegte nicht mehr lange und nahm es in den Mund und fing an das Blut zu trinken. Sofort merkte ich wie sich die Zähne bildeten und keuchte schmerzvoll auf. Seinem Arm hatte ich losgelassen und ihn weggeschubst. Dann spürte ich etwas brennendes in meinem Hals und musste Husten und ging zu Boden. „Eisenkraut.", sagte Enzo leise und ich beruhigte mich langsam wieder. Meine Gefühle waren gerade ein auf und ab und ich wollte mehr von dem Blut. Ich spürte die Adern unter meinen Augen hervortreten und leckte mir über die Zähne.

Brian schien zu verstehen was ich vorhatte und griff nach seiner Waffe doch ich war mit meiner neuen Schnelligkeit schnell bei ihm und warf sie weg. „Lass uns gehen!", sagte ich und hatte immer noch mein Vampirgesicht. Er sagte jedoch nichts, sondern kramte in seiner Hosentasche nach was und ich packte ihm am Hals sodass er zu röcheln begann. Töten wollte ich ihn nicht. Einen Menschen würde ich nie töten doch dafür musste ich meine Kräfte erstmal unter Kontrolle haben und das hatte ich jetzt definitiv noch nicht.

So führte eins zum anderen. Ich wollte nur ein wenig den Druck verstärken da hörte ich sein Genick knacken und sah wie das Leben aus seinen Augen wich.

Erschrocken davon ließ ich ihn einfach fallen und ging ein paar Schritte weg. Tränen hatten sich in meinen Augen gesammelt. Ich drehte mich zu Enzo. „Was habe ich getan?", fragte ich geschockt und ging zu seiner Zelle und wollte an der Tür ziehen doch zischend ließ ich sie wieder los. „Dieses verdammte Eisenkraut.", fluchte ich. „Hey das wird schon. Er hätte uns weiter gejagt, wenn er jetzt nicht gestorben wäre.", meinte er beruhigend. Ich versuchte mich zu beruhigen und spürte einfach alles. Jedes Gefühl war tausendmal stärker und eine neue Kraft erfüllte meinen Körper.

Ich ging zu Brians Leiche und suchte seine Taschen ab und fand einen Schlüssel. Hoffentlich passt der, dachte ich mir und steckte ihn ins Schloss und drehte in um. Die Tür öffnete sich und Enzo lief raus.

„Komm lass uns hier verschwinden. Nicht das noch mehr hier sind.", meinte er und zog mich mit sich. Zum Glück war es dunkel, weil sonst hätte ich ein Problem. So schnell es ging gingen wir wieder zu mir und Enzo versprach mir das er mir am nächsten Tag alles wichtige zeigen würde.

Ein völlig neues Leben - Sarah SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt