Der Tag, an dem meine Welt schwarz-weiß wurde

14. Horrorfilm im Echten

Alia

Henry ging auf Mark zu und riss sich zusammen, ihm nicht den Kopf abzureißen.
„Sie hat ein Problem mit Horrorfilmen... ein wirklich großes......"

„Oh...äh...das wusste ich nicht.... was denn?...."
Mark schien nicht zu verstehen.

„Ihre Psyche macht das nicht mit. Ich habe schon dreimal versucht mit ihr einen Horrorfilm zu sehen. Bei jedem, ist sie nach spätestens fünf Minuten aus dem Raum gerannt, hatte sich verkrampft und sie hat Wochen gebraucht, um sich davon zu erholen. Jetzt überleg mal, in welchem Ausmaß das dann bei einem kompletten Film ist!"

Er ging auf mich zu, nahm meine hinter dem Rücken überkreuzten Arme und zeigte sie ihm. Meine Hände waren zu Fäusten gebildet, die Nägel drückten sich in meine Haut. Die Knöchel waren weiß und meine Muskeln schmerzten.

„Heb sie mal hoch" befahl Henry und Mark ging langsam auf mich zu und tat wie aufgetragen. Ich regte mich kein Stück.
„Sie ist wie ein Brett..." Mark schluckte schwer und Henry nickte.
„Sie hatte ihre größte Panikattacke überhaupt.... UND JETZT RUF NEN ARZT"

Mark zuckte zusammen und holte sein Handy aus der Hosentasche.
Diese Stimmen in meinem Kopf..... diese Bilder....
egal wie oft ich sie sah, ich erschreckte mich immer und immer wieder....

Henry ging auf mich zu.
„Rede....beweg dich..... lebe..... bitte"

Ich hatte eine Melodie vom Film im Kopf. Sie war langsam und jagte einem eine Gänsehaut ein.
Automatisch begann ich sie zu summen. Ich wusste, dass Henry den Film bereits kannte, und genannter riss die Augen weit auf.

Gruseliger ging es auch nicht..... ein starres, leeres Mädchen, welches fast überhaupt nicht mehr sprach und plötzlich begann, die Melodie eines Horrorfilmes zu summen.

Mark kam zu uns zurück, er war ein paar Meter weggegangen. Er erstarrte ebenfalls, als er mitbekam, was ich gerade machte.

„Oh....mein....Gott....das ist gruseliger als jeder Horrorfilm, den ich je gesehen habe...."

06.02.2018