23. Bis im Himmel

245 14 0
                                    

Alia

Ich würde ihn verlieren, für immer. Ich weinte nicht, ich hatte es noch nicht wirklich registriert.
„Wie viel Zeit hat er noch?....."
„Nicht viel.... circa zwei Wochen...."

Zwei Wochen... da war etwas.....
Nein......bitte nicht.......

„D-da ist sein Geburtstag...."
„Richtig...." bestätigte der Arzt.
„Nein....." hauchte ich nun und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Ich sprang auf und schmiss fluchend den Tisch um. Meinen Stuhl pfefferte ich gegen die Wand.

„Frau Hauptmann, beruhigen sie sich..."
„WIE DENN HM??! LIEGT BEI IHNEN DIE WICHTIGSTE PERSON IHRES LEBENS IM STERBEN, HUH?!"
Er schluckte und schüttelte leicht den Kopf.

Ich begann plötzlich doch zu weinen und verstand richtig, was gerade passierte. Ich wurde gequält.

Immer wieder gab es etwas Neues, das mich zerbrach.
In letzter Zeit konnte ich nicht anders, als mein Leben zu hassen.

Ich stürmte aus dem Raum und rannte auf das Zimmer, in dem Henry lag zu. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals.

Wir sagten beide nichts, nur meine Schluchzer erfüllten den Raum.

„Ist schon ok..." murmelte er irgendwann.
„Wie kannst du das nur sagen?.... Ich werde dich nie wieder sehen!"
„Mach mich stolz und leb dein Leben weiter. Ich will nicht, dass du traurig bist. Wir werden uns wiedersehen... irgendwann...im Himmel. Und solange wache ich über dich, wie ein Schutzengel. Ich bin immer bei dir. Da drin"
Er legte seine Hand an mein Herz.

Ich brach noch mehr in Tränen aus. Das konnte alles nicht wahr sein...

Ich würde Henry bis zum Ende meines Lebens nicht mehr sehen. Ich werde ihn nicht mehr um Rat oder Beistand fragen können, ich war allein damit.
9.

15.02.2018

Der Tag, an dem meine Welt schwarz-weiß wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt