Das ist noch nicht das Ende

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Kurz nach acht, verliess ich mit einem schmerzenden Hintern und Stechen im Unterleib, das Motel.

Ich steckte mir eine Zigarette in den Mund und machte mich auf den Heimweg. Jedoch...

Kaum war ich vor unserer Haustür. Erschlug mich die Erinnerung an die letzten paar Stunden. Ich schluckte und meine zitternde Hand umklammerte die Türklinge. Sofort wurde mir schlecht und ich wollte nur noch in die Wanne und dann in mein geliebtes Bett. In der Hoffnung das Ganze zu vergessen.

Nach dem ich ein paar Mal tief durch geatmet hatte, schloss ich die Wohnungstür auf. Sofort sah Tammy aus der Küche in den Gang. „Kenny?", sie sah mich ungläubig an. „Morgen", meinte ich nur knapp und schlüpfte aus meinen Schuhen.

„Warum bist du schon zu Hause?", sie kam auf mich zu und musterte mich mit einem fragenden Blick. „Ich war schon wach. Da hab ich gedacht ich komm schon mal nach Hause", ich sah sie an und hoffte, dass sie es mir abkaufen würde. Aber ihr Blick sagte was anderes.

„Wo warst du?", sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Ich biss mir auf die Unterlippe: „Bei Craig." Sie hob ihre Augenbrauen. „Hat der dir nicht vor zwei Wochen die Nase gebrochen?", wollte sie wissen. „Ja", seufzte ich und lief an ihr vorbei in die Küche, wo ich mir ein Glass Wasser holte. „Was ist passiert?", sie lehnte sich neben mich an die Küchenkombination.

Ich linste zu ihr rüber. „Wo haben wir eigentlich Schmerztabletten", ich hatte echt kein Bock ihr das Ganze zu erzählen, doch anlügen wollte ich sie genau so wenig.

Sie verstand und verliess den Raum, um keine Minute später mit einer Tablette wieder zu kommen. Ich nahm sie ihr dankend ab und schluckte sie augenblicklich.

„Wie war's?", kam es leise von ihr. Ich zuckte mit den Schultern und lächelte sie gequält an: „So wie immer." Sie musterte mich.

Ich atmete noch einmal tief durch. „Ich hab es irgendwo durch freiwillig gemacht. Also er hat mich nicht gezwungen", meinte ich und setzte mich an den Tisch. „Ich frag mich nur wieso?", Tammy sah mich abwartend an.

Ich fuhr durch meine Haare: „Seit dem vorfallen in der Abstellkammer, starrte er mich jeden Tag an und ich hab's einfach nicht mehr ausgehalten und ihm ein Angebot gemacht." Ich blickte auf meine Hände. „Er kann eine Nacht, alles was er will mit mir machen, wenn er dafür mich endlich in Ruhe lässt", sagte ich etwas leiser. „Verstehe. Jetzt hast du ja hoffentlich deine Ruhe und wenn nicht knöpf ich mir ihn mal vor", sie lächelte mich aufmuntern an. Ich nickte und versuchte mir nicht anzumerken, wie falsch sie damit lag.

„Ich geh dann mal in die Wanne und dann noch ein bisschen Schlaf nachholen", sagte ich schliesslich und richtete mich auf. „Hast du kein Hunger?", wollte sie überrascht wissen. Ich schüttelte den Kopf und ging noch kurz in mein Zimmer um frische Klamotten zu holen. Dabei mied ich den Blick in den Spiegel.

Als ich schliesslich im Bad war, liess ich Wasser in die Wanne ein.

Seufzend setzte ich mich auf den Badewannenrand. „Das Ganze konnte doch einfach nicht wahr sein", flüsterte ich und fuhr mir mit der Hand über mein Gesicht.

Mir kamen augenblicklich wieder seine Worte in den Sinn: „Du gehörst mir."

Ich schluckte und versuchte auf andere Gedanken zu kommen, doch ich kam einfach nicht von dem Weg, was zum Schluss passiert war.

Flashback

Gewaltsam stiess er in mich. Wimmernd krallte ich mich in die Handschellen. Tränen rannen mir über die Wangen. „Bitte", flüsterte ich mit brüchiger Stimme. Kurz hielt er inne und sah mich monoton an.

Wir sahen uns einen Moment an. „Das ging lange", meinte er kalt und richtetet sich etwas auf. Ich legte meinen Kopf schief. Er seufzte und verdrehte kurz die Augen: „Ich soll doch aufhören oder?" Immer noch irritiert nickte ich leicht. Woraufhin er meine Handschellen löste.

Ich zog meine Hände die endlich befreit waren zu mir, und rieb mir über die Handgelenke. Er kam mir wieder näher: „Nur das das klar ist. Wir sind noch nicht fertig." Seine Stimme klang dunkel und rau. Was mir ein Schauer über den Rücken jagte.

Craig schob seine Hände unter meinen Rücken und zog mich somit auf seinen Schoss. Kaum dass ich mich erschrocken an in fest klammern konnte, stiess er wieder zu. Aber dieses Mal behutsamer, auch wenn sie immer noch hart und tief waren.

Laut keuchte ich auf und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter.

Immer schneller bewegte er sich in mir, während ich immer lauter stöhnte, bis er sich in mir ergoss und mich somit auch über die Klippe kippte.

Ich liess mich zurück in die Kissen fallen, derweil musterte er mich. Meine Augen suchten in seinen irgendetwas, jedoch hätte ich genauso gut eine Wand ansehen können...

Seufzend wollte ich mich umdrehen, doch Craig drückte mich zurück und lehnte sich zu mir runter. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. „Das ist noch nicht das Ende, McCormick. Du gehörst mir", knurrte er bedrohlich und liess von mir. Ich merkte wie mir eiskalt wurde und mein Körper anfing wie Espenlaub zu zittern.

Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Schnell wischte ich sie mir weg und stellte das Wasser aus, um mich wenige Sekunden später, entkleidet, in die Wanne zu setzten.

Ein wolliges Seufzen verliess meine Lippen, als sich die Wärme um meinen Körper legte. Entspannt schloss ich meine Augen und beschloss, heute Abend mir die Kannte zugeben. Um wieder einmal Abzuschalten. Sonst würde ich noch verrückt werden.

Doch jetzt war zuerst was anderes an der Reihe. Mein Körper.

Langsam liess ich den Blick an mir hinunter schweifen. Ich zog kurz die Luft ein. Jedoch war ich beruhigt, das es nur blaue Flecken waren die sich über meinen gesamten Oberkörper, so wie Taille und Oberschenkel zogen. Erstaunlicherweise hatte ich nur leichte Rötungen an meinen Handgelenken. Was daran lag, das die Handschnellen gut gepolstert waren.

Abgesehen davon, war ich früher schlimmer davon gekommen. Von geplatzten Lippen, blaues Auge, bis hin zu gebrochenen Rippen.

Nach dem ich wieder angezogen in meinem Zimmer auf dem Bett lag, sah ich noch kurz in den Klassenchat. Wie zu erwarten, hatte Clyde schon angekündigt, das es heute Abend eine Party gab. Weshalb ich kurz darauf Stan schrieb.

„Gehst du auch zur Party?", wollte ich wissen. Keine Sekunde später kam eine Antwort, beziehungsweise eine Gegenfrage, zurück: „Du willst zu ner Party?" Ich hatte mit sowas gerechnet. Immerhin war es sicher ein Jahr her, als ich das letzte Mal mit war. Denn ich merkte wie mir das Ganze noch zu viel war. Doch heute wollte ich einfach feiern. Mich wieder mal volllaufen lassen und einfach den Abend geniessen. Als schrieb ich ein einfaches „Ja".

Dieses Mal ging es einen Moment, bis er zurück schrieb. „Will ich den Grund wissen?", kam wieder eine Frage. Ich seufzte: „Nein. Aber du könntest mir jetzt doch bitte sagen ob du mitkommst." „Klar! Ich will doch nicht verpassen wie du Abstürzt. Ausserdem muss ja jemand auf dich aufpassen, wenn du so ratzevoll bist, das du nicht mal mehr den Heimweg weisst", ich konnte mir sein Grinsen nur zu gut vorstellen. „Also um acht bei dir", schrieb ich noch zurück und legte mein Handy wieder auf den Nachttisch, bevor ich mich unter meine Decke kuschelte.

Ich war froh, nicht Craigs Geruch zu riechen. Sondern meiner und das des Waschmittels.

Erst jetzt merkte ich wie kaputt ich war, warum es keine Minute ging, bis ich einschlief. 

Why did you do this to me (Crenny FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt