Maybe

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Tage vergingen seit dem Vorfall in der Dusche.

Er ging mir überall aus dem Weg. Das einzige was ich wahrnahm, waren seine Blicke.

Es fühlte sich an wie ganz am Anfang. Nur dass er jetzt meinem Blick auswich.

Eigentlich sollte es mir recht sein. Ich meine, bis zu meinem Abschluss war es nicht mehr lange. Da könnte ich mit seinen Blicken im Rücken gut leben. Aber leider befasste mich das mehr, als ich zugeben wollte.

Seufzend stand ich vom Tisch auf und ging zu seinem, der auf der anderen Seite der Mensa stand.

Etwas irritiert hob er seinen Blick, sobald ich vor ihm zum Stehen kam. „Ehm... können wir kurz reden?", ich sah ihn unsicher an. Er hob fragend die Augenbrauen. „Klar", meinte er jedoch und stand auf.

Wir gingen schweigend den Flur entlang, bis wir ein leeres und offenes Klassenzimmer gefunden hatten.

Mein Herzschlag hatte sich beschleunigt und ich hatte das Gefühl es würde jeden Momentaus meiner Brust springen.

Er setzte sich auf den ersten Schreibtisch, während ich noch etwas unsicher bei der Tür stand.

„Also", er sah mich abwartend an. Ich raufte mir die Haare und überlegte mir wie ich anfangen sollte, doch war mein Mund schneller als meine Gedanken: „Was meinst du mit ‚ich kann das nicht? ' Bin ich dir doch zu wider. Wenn ja. Warum musstest du mir das Ganze dann auch noch so schön zu spüren geben?"

Überrascht über meine Worte schlug ich mir meine Hand vor den Mund. Sein Blick musterte mich kühl: „Warst du nicht derjenige, der sich durch die halbe Stadt gevögelt hatte?" Ich schluckte und wendete meinen Blick von ihm. „Das war vor zwei Jahren so", flüsterte ich und sah meine Schuhe an, „aber das beantwortet nicht meine Frage." Ich hob meinen Blick und sah ihn beklommen an.

Er seufzte und lehnte sich leicht nach vorne, so dass er sich auf seinen Knien abstützte. „Was willst du von mir denn hören? Dass ich dich absichtlich wie Dreck behandle, weil ich es nicht anders kann. Solltest du nicht eigentlich froh, sein das ich dich in Ruhe lasse. Immerhin war das doch das, was du wolltest", er schaute mich leicht genervt an.

Etwas überfordert blickte ich zu ihm. Weshalb ich mir erneut durch meine Haare fuhr. „Ja du hast Recht dass ich eigentlich froh sein sollte, nicht mehr von dir belästigt zu werden, obwohl du mich immer noch im Auge behältst... Und... ehm...", ich wendete meinen Blick von ihm, „Fuck... ich hab doch selbst keine Ahnung, warum mich das gerade so beschäftigt."

Craig sah mich prüfend an, bevor er aufstand und zu mir trat. Ich trat dabei ein paar Schritte zurück, bis ich die Tür in meinem Rücken spürte. Der schwarz Haarige blieb so nahe vor mir stehen, dass sich unsere Nasen beinahe berührten.

Ich schluckte, als ich seinen Blick begegnete und seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Hinter mir hörte ich es klicken, was mich dazu brachte kurz zur Seite zu sehen. Craig hatte sein Hand auf die Türklinke gelegt und sie verriegelt. Ich spürte wie ich leicht nervös wurde.

Vorsichtig legte sich eine Hand in meinen Nacken, was dazu führte. das sich mein Kopf wieder zu ihm wandte. Jedoch bevor ich in seine Augen sehen konnte, drückten sich seine Lippen auf meine. Mein Körper verspannte sich für einen Moment, ehe ich meine Augen schloss und den Kuss erwidert.

Auf meinen Lippen breitete sich ein Kribbeln aus, weshalb ich eine Hand in seinen Nacken schob und mich geniesserisch an in presste. Was jedoch dazu führte das er mich gegen die Tür drückte.

Ich keuchte auf, als sich sein Knie zwischen meine Beine schob und kurz darauf auch seine Zunge in meinen Mund.

Wie benebelt liess ich mich auf den stürmischen Zungenkuss ein und krallte mich leicht an ihm fest. Da sich meine Beine auf einmal wie Wackelpudding anfühlen.

„Gott was macht der nur mit mir", ging es durch meine Kopf.

Als wir jedoch jemanden auf dem Gang draussen hörten, lösten wir uns schweratmend voneinander.

Wir sahen uns an und warteten bis die Schritte wieder verstummt waren. „Sein ehrlich. Es beschäftigt dich weil es dir gefallen hat", Craigs freie Hand fuhr in meinen Schritt, „sowie das hier." Er fuhr mit Druck über meine Beule, die man deutlich unter meiner Jeans spüren konnte. Leise keuche ich auf und legte meine Kopf in den Nacken.

Ich linste leicht zu ihm. „Kann gut... möglich sein", brachte ich stockend hervor. Seine dunkelblauen Augen sahen mich immer noch monoton an. Jedoch öffnete er den Kopf und ich hörte wie er den Reisverschluss meiner Hose aufmachte.

Langsam glitt er hinunter und zog mir währenddessen den störenden Stoff von meiner Hüfte.

Wie paralysiert verfolgte ich seine Bewegungen. Doch bevor er mich hier ganz entblössen konnte, schubste ich ihn von mir.

Dieses Mal war ich derjenige, der dies nicht konnte.

Craig schüttelte den Kopf und stand auf. „Vielleicht verstehst du jetzt warum ich das nicht kann", damit schob er mich von der Tür weg und liess mich dort stehen.

Immer noch etwas verwirrt, stand ich vor der offenen Tür. Bis ich erneut jemanden auf dem Flur hörte. Woraufhin ich so schnell wie möglich meine Klamotten wieder richtete und aus dem Zimmer stürmte.

Meine Füsse brachten mich hinaus auf den Schulhof. Ich atmete zittrig die kalte Luft ein.

Etwas panisch sah ich mich auf dem Hof um, doch die paar wenigen Leute beachteten mich zum Glück nicht. Weshalb ich ein wenig abseits von ihnen, in meiner Hosentasche nach meinem Handy fischte.

Mit zittrigen Händen tippte ich auf den Display, bis meine Finger stoppten. Ich biss mir unsicher auf die Lippe. Sollte ich sie anrufen?

Ich schloss kurz meine Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Mein Herzschlag beruhigte sich langsam auch wieder, so wie meine Gedanken.

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, ging ich innerlich das Ganze noch einmal durch.

Wieder schossen mir die Bilder, sowie die Gefühle, von früher durch meinen Kopf. Sofort erschauderte ich, weshalb ich meine Augen wieder öffnete und auf meine Hände starrte, die mein Handy umklammerten.

Wieso musste mich das wieder einholen?

Eine Hand legte sich auf meine Schulter, worauf ich zusammen zuckte. „Hey alles okay?", Stan sah mich besorgt an.

Ich schluckte: „Ehm... ja es geht schon wieder." Ich lächelte leicht. Was ihn aber nicht ganz zu überzeugen schien, weshalb er eine Augenbraue hob. „Du weisst dass du auch mit mir reden kannst", meinte er. „Ich weiss", sagte ich knapp und liess mein Blick über das Gelände wandern.

„Es fühlt sich irgendwie an wie früher. Weshalb auch wieder alles hoch kommt und mir das Gefühl gibt nicht weiter gekommen zu sein. Im Gegenteil. Ich hab das Gefühl, ich hätte mir zwei Jahre lang was vor gemacht und jetzt kommt der Idiot und zeigt mir, dass ich immer noch gleich bin", verzweifelnd sah ich Stan an.

Dieser seufzte leicht: „Kenny du bist nicht mehr wie früher. Schau nur schon mal deine Leistungen in der Schule an. Und dazu kommt noch, dass du es geschafft hast von Zuhause weg zukommen und endlich ein vernünftiges Leben kannst leben." Sein Blick lag aufmunternd auf mir. „Schon klar. Aber trotzdem bin ich immer noch so verkorkst wie dort. Ich meine...", ich fuhr mir durch meine Haare, „das was er mit mir gemacht hat, war nicht gerade was tolles. Immerhin hat er mich irgendwo durch benutzt. Und doch war er um einiges ‚netter' zu mir, als ich es eigentlich gewohnt war."

Es blieb einen Moment Still. „Magst du ihn?", kam es dann leise von meinem besten Freund.

Ich verspannte mich augenblicklich und starrte ihn an. Ein leichtes ziehen, machte sich in meinem Herz bemerkbar. So dass ich mir auf die Lippe biss. Ich wusste genau wie er das meinte und ich wusste auch was dieser Schmerz zu bedeuten hatte.

„Vielleicht", gab ich nur leise zurück.

„Dann versuch dir erst mal darüber klar zu werden", Stan legte einen Arm um meine Schulter und lächelte mich leicht an. Ich schnaufte nur und liess mich von ihm wieder ins Gebäude ziehen. 

Why did you do this to me (Crenny FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt