Eine unerwartete Übernachtung

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Stan bestand darauf mich noch nach Hause zu begleiten. Auch wenn ich ihm versicherte, dass ich das auch alleine geschafft hätte.

Nach dem ich mich von meinem besten Freund verabschiedete, schlich ich in die Wohnung. Zu meinem Glück schlief Tammy schon. Gut es war sicher auch schon drei Uhr morgens. Aber ich war froh darüber, so gab es keine Fragen oder besorgte Blicke.

Doch als ich in meinem Bett lag, wollten meine Gedanken mich einfach nicht schlafen lassen.

Immer wieder erschienen mir die braunen Augen und dieses Grinsen, das mich mehr an eine gruslige Fratze erinnerte. Aber vor allem seine dunkle Stimme liess mich erschaudern. Sie klang so echt. Als ob er wirklich vor mir gestanden hätte.

Leise seufzend, drehte ich mich auf den Rücken und starrte die Decke an. Ich hatte nur mein Nachttischlicht angeschaltet, als ich blind durch mein Zimmer stolperte war.

Der Gedanke kam, ob ich nicht doch Tammy wecken sollte und ihr das Ganze erzählen oder... meine Augen wanderten zu dem Nachttischschrank.

Ich hatte durch meine früheren Panikattacken und Schlafstörrungen noch Medikamente. Und eigentlich wollte ich nichts mehr als zu schlafen.

Zögern streckte ich meine Hand nach der Schublade aus, doch das Vibrieren meines Handys hielt mich davon ab. Irritiert kramte ich es aus meiner Jeans.

Wer bitte wollte so spät noch was von mir?

„Komm raus. Ich steh unten vor deiner Wohnung", lass ich die Nachricht. Ich hielt für einen Moment den Atem an, ehe ich unsicher auf meine Unterlippe biss.

Sollte ich jetzt wirklich noch raus? Na ja ich hatte zwar immer noch meine Klamotten an und schlafen konnte ich jetzt eh nicht. Ausserdem hätte ich nichts gegen etwas druck ablassen, wäre da nicht... dieser Kuss mit Stan und dann das andere...

„McCormick beweg deinen Arsch. Es ist kalt", kam die nächste Nachricht. Schnaubend fuhr ich mir mit einer Hand übers Gesicht. „Ich werde das noch bereuen", nuschelte ich, als ich aufstand.

Leise schlich ich mich durch den Gang und schlüpfte erneut in meine dicke Winterjacke und Sneakers, ehe ich hinter mir die Haustür zu zog.

Als ich draussen ankam, war ich froh dass ich meine Jacke mitgenommen hatte. Es hatte nämlich angefangen zu schneien.

Ich liess meine Hände in die Tasche verschwinden und schaute über das Wohnviertel, bis ich eine Person, gute zehn Meter, auf der anderen Strassenseite entdeckte.

Mit einem mulmigen Gefühl stampfte ich durch den Neuschnee, zu dem schwarz Haarigen. Dieser zog an einer Zigarette. „Hey", sagte ich etwas leise und bemerkte den bestimmten Duft. Ohne was zu sagen hielt er mir den Spion hin.

Ich sah diesen etwas überfordert an, ich hatte dank diesem Kraut nur Problem, weshalb ich den Kopf schüttelte. „Sicher?", kam es von ihm. Ich nickte nur und wendete meinen Blick von ihm. „Und warum bin ich jetzt hier?", wollte ich wissen. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie er mit den Schultern zuckte. Ich verdrehte die Augen und sah ihn leicht genervt an. „Craig was machst du hier?", ich blickte ihn ernst an.

„Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich dich fragen ob du Bock zum Vögeln hast. Aber ich denke nicht, dass du das bei dir tun möchtest", er sah mich monoton an.

Ungläubig schüttelte ich den Kopf: „Kannst du auch mal ehrlich sein und mir wirklich sagen was du hier willst?"

Er sah mich einen Moment an. „Vergiss es einfach", meinte er knapp und wollte gehen. „Hey warte mal", ich griff nach seiner Hand und schreckte leicht zurück. Sie war eiskalt. „Seit wann bist du schon hier draussen?", ich sah ihn fragend an. „Das geht dich nichts an", knurrte er und wollte wieder Anstalt machen zu gehen.

Why did you do this to me (Crenny FanFiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt